Mischung aus Kanufahren und Surfen. Leicht erlernbar, gesund und ungefährlich.
"Draufstellen, lospaddeln, Spaß haben!" könnte es diesen Sommer auch in Österreich oft heißen. Den neuen Trendsport Stand up Paddeln (SUP) kann so gut wie jeder innerhalb von fünf Minuten erlernen, versicherten Experten bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien. Gesund, relativ ungefährlich und für alle geeignet, die des Schwimmens mächtig sind, hat SUP durchaus das Potenzial zum Breitensport.
Trend-Sport aus Hawaii
Hollywood-Stars wie Jennifer Aniston und Pierce Brosnan wurden bereits paddelnd gesichtet, auch einigen Supermodels sollen bereits ihre Traumkörper am kühlen Nass stehend optimieren. Die Trend-Sportart aus Hawaii wurde in den 1960er Jahren entwickelt. Die Sache funktioniert so: Man steht auf einem relativ großen Board mit viel Auftrieb und paddelt beidhändig. Vorkenntnisse oder generelle Sportlichkeit sind nicht notwendig, um beim SUP zu reüssieren. Und das bei jedem Wetter: Anders als bei den meisten anderen Wassersportarten kann auch bei kompletter Windstille gepaddelt werden. Auch der Spaßfaktor kommt nicht zu kurz, schilderte SUP-Pionier Mario Lach, der sich um Lehrerausbildung, Wettkämpfe und Events in diesem Bereich kümmert.
So gesund!
Ob acht oder achtzig Jahre alt, allein oder in der Gruppe, als Ausgleich oder auf Wettkampfniveau: Gegen diese Form der körperlichen Ertüchtigung spricht wenig, aber vieles dafür. Anders als der Breitensport Laufen schone SUP die Gelenke, schafft gleichzeitig Ausdauer und verbessere das Gleichgewichtsvermögen, hieß es. Dies bestätigten nun auch erste Ergebnisse einer unabhängigen Studie aus sportmedizinischer Sicht, die gemeinsam von der Sportklinik Wien, der GOTS (Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin) und dem Technikum Wien SET durchgeführt wird.
Geringes Verletzungsrisiko
Zu den Erkenntnissen der Untersuchung zählt bisher die Tatsache, dass bei einem ausgesprochen geringen Verletzungsrisiko ein Ganzkörpertraining an der frischen Luft geboten wird, das so kaum eine andere Sportart bietet. Und zwar selbst dann, wenn man sich nicht, wie empfohlen, von Profis einweisen lässt. "Selbst wenn man es falsch macht, ist das besser, als beim Schnitzel zu sitzen" schilderte Anton Sabo, Studiengangsleiter Sportgerätetechnik an der FH Technikum Wien. Auch Spitzensportler diverser Disziplinen nutzen SUP als Ausgleich.
Gerade in Österreich, wo das nächste Gewässer nie kaum weiter als eine halbe Stunde entfernt liegt, sehen die Spezialisten großes Potenzial. Ein wichtiger Aspekt sei die Naturverbundenheit, die zusätzlich einen meditativen Aspekt bedeute. Ausprobieren kann man die hippe Freizeitaktivität, die in den USA beiderlei Geschlechter gleichermaßen begeistert, in Österreich schon jetzt an einigen Wassersport-Orten, wie Podersdorf am Neusiedlersee oder an der Alten Donau in Wien.