Topmodel Tyra Banks und andere schwarze Models zelebrieren ausgiebig die erste Vogue Ausgaben mit rein farbigen Models.
Ihre Idee sorgte für einen Run auf die Zeitungskioske: In der Juli-Ausgabe der italienischen "Vogue" zeigt Magazin-Chefin Franca Sozzani ausschließlich dunkle Schönheiten. Innerhalb von 72 Stunden waren die Exemplare komplett ausverkauft und mussten nachproduziert werden. Sozzani ist eine Frau die heiße kontroverse Themen nicht scheut und sorgte mit ihrer Entscheidung für einen Riesen-Wirbel.
Wiederbelebung des Rassismus?
Erlebt der Rassismus in der
Modewelt wieder einen Aufschwung? Unglaublich aber wahr: Seit den 60er
Jahren waren noch nie so wenige dunkelhäutige Models zu sehen wie heute. So
wurde auch kürzlich der Skandal rund um eine Werbekampagne von L'Oreal mit
Beyonce Knowles publik. Es wird vermutet, dass bei dem Foto "nachgeweißelt"
wurde um dunkle Beyonces Haut aufzuhellen. Die meisten großen Firmen haben
Angst ihre Produkte nicht mehr verkaufen zu können, wenn sie farbige Models
verwenden, meint der renommierte Fotograf Steven Meisel. Was aber angesichts
der Vielfältigkeit der Kulturen und Herkünfte der Kunden als diskriminierend
wirkt.
"The Black Issue"
Es war ein Meilenstein in der
Modegeschichte, und der gehörte richtig gewürdigt und ausgiebig gefeiert.
Tara Banks und einige ihrer farbigen Modelkolleginnen zelebrierten die erste
Vogue-Ausgabe in Italien die ausschließlich schwarzen Models gewidmet ist
Tyra war das erste dunkelhäutige Model auf dem Cover der Männerzeitschrift
GQ oder in einem Victoria Secret Katalog und brach dadurch einige weiße
Domänen auf.
Schluss mit Diskriminierung
Starfotograf Steven Meisel
fotografierte die dunkelhäutigen Schönheiten für das wichtigste Mode-Magazin
ab. "Ich dachte mir, diese Diskriminierung ist lächerlich",
erklärte er gegenüber der New York Times. "Es ist verrückt,
an einem solch engstirnigen Ort zu leben. Alter, Gewicht, Sexualität, Rasse
- es gibt alle Arten von Vorurteilen."
Obama als Stein des Anstoßes
Als klar wurde, dass Barack
Obama als Präsidentschaftskandidat im Rennen ist und sich durchaus
realistische Chancen auf den wichtigsten Posten in den USA machen kann - kam
Sozzani die Idee zu der Ausgabe. "Wenn Amerika bereit ist für einen
farbigen Präsidenten, ist die Modewelt auch bereit für farbige Models,"
meinte Vogue-Chefin Sozzani in einem Interview.
"Es ist lächerlich, Menschen zu diskriminieren. In welcher klein
karierten Welt leben wir eigentlich, dass diese ganzen Vorurteile wie Alter,
Gewicht, sexuelle Vorlieben, Hautfarbe immer noch eine Rolle spielen."
meint Fotograf Meisel in einem Interview.
Für den festlichen Anlass
wurde dutzende schwarze Luftballone in den Himmel geschickt. Bleibt zu
hoffen, dass diese Aktion nicht als Ausnahme bestehen bleibt und der
Rassismus in der Modewelt (aber nicht nur in der Modewelt) keine Renaissance
erlebt.
Foto: (c) Getty/WireImage