Magerwahn-Debatte
Vogue-Chefin gegen Minigrößen für Models
15.06.2009
Designer erhielten Protestschreiben gegen Magermodels und Minigrößen.
Neuer Protest gegen Magermodels und Minigrößen aus den Reihen der Hochglanzmagazine: In einem Brief an die großen Modehäuser beschwerte sich die Chefredakteurin der britischen Ausgabe von "Vogue", Alexandra Shulman, dass die Kleidergrößen der Kollektionen immer kleiner würden.
Lagerfeld, Galliano, Prada, ...
Die britische Tageszeitung
"Times" zitierte am Samstag aus dem Schreiben, das unter anderem an Karl
Lagerfeld, John Galliano, Prada, Versace, Yves Saint Laurent und Balenciaga
gerichtet war. Seit sie bei "Vogue" arbeite, seien die Kleider für die
Models immer kleiner geworden, klagte Shulman. "Wir sind an einem Punkt
angelangt, wo die Sachen nicht einmal mehr den Starmodels passen."
Kein Fleisch auf den Knochen
"Ich muss junge Mädchen, bei denen
sich die Knochen abzeichnen, die weder einen Bauch noch Hüften haben,
bitten, in die Kleider zu steigen", hieß es in dem Brief. "Zudem muss ich
die Fotografen fragen, die Bilder im Nachhinein zu bearbeiten, damit die
Models ein bisschen mehr Fleisch auf die Knochen bekommen."
Winzige Kleider
Die Fotoshootings der Magazine werden gemacht,
lange bevor die neuen Kollektionen der Modemacher in den Handel kommen. Das
heißt, dass die Magazine darauf angewiesen sind, die Kleider der
Modenschauen zu nutzen, die nach Ansicht von Shulman "winzig" sind. Die
internationale Debatte über Magermodels war 2006 nach dem Tod mehrerer
extrem dünner Mädchen in Gang gekommen.