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Wir schlafen immer kürzer und schlechter

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Schon knapp ein Viertel der Schulkinder von Schlafstörungen betroffen.

Jeder dritte Österreicher leidet an Schlafstörungen. Erkrankungen wie Depressionen, Angstzustände und Herz-Rhythmusstörungen können die Folge sein. Schon 23 Prozent der Schulkinder schlummern schlecht und zu wenig. "Wir schlafen immer kürzer und immer schlechter - Tendenz stark steigend" warnte der Grazer Mediziner Manfred Walzl. Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen wollten anlässlich des "Europäischen Schlaftages" am 21. Juni Ursachen und Gegenstrategien aufzeigen.

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Schlafmangel bei Kindern
Beim Nachwuchs wirkt sich Schlafmangel besonders negativ aus, erläuterte Walzl. Drei Viertel sind am nächsten Tag unruhig, überaktiv und neigen zu Wutanfällen. Wer schlecht und wenig schläft, neigt darüber hinaus besonders zum "Schwänzen": 61 Prozent geben als Grund Schlafmangel und Verschlafen an. Gleichzeitig kommt es oft zu psychischen Veränderungen, wie aktuelle Studien zeigen. Gehen Jugendliche statt um 22.00 Uhr erst um Mitternacht  ins Bett, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für Depressionen um 24 Prozent, die Tendenz zu Suizidgedanken um ein Fünftel. In der Gruppe jener, die nur fünf Stunden pro Nacht ruhen, verzeichnen die Experten einen Anstieg bei Depressionen um fast zwei Drittel (71 Prozent), bei Selbstmordgedanken um knapp die Hälfte (48 Prozent).

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Leistungsfähigkeit sinkt

Ganz grundsätzlich bedeuten Schlafstörungen einen Verlust der Leistungsfähigkeit bis hin zu motorischen Störungen, was die Unfallwahrscheinlichkeit drastisch erhöht. Walzl plädiert dafür, dies nicht als Schicksal hinzunehmen, sondern das Umfeld zu optimieren: durch die Optimierung der Ernährung und des Betts und die Reduzierung von Stress und Spannung beispielsweise.

Motorische Fähigkeiten leiden
Der Orthopäde Friedhelm Heber sprach von einem "Riesenproblem", wenn sich motorische Muster nachts nicht mehr festigen können. Seiner Beobachtung nach gehen die motorischen Fähigkeiten der Kinder "massiv zurück" -  "Purzelbäume" beispielsweise werden in den Schulen nicht mehr gemacht, weil die Verletzungsgefahr zu groß ist. Bei der nächtlichen Ruhe spiele die "vernünftige Lagerung der Wirbelsäule" eine große Rolle - diese müsse sich "erholen können". Das Bett sei "aus orthopädischer Sicht" sehr wichtig.

Optimale Schlafumgebung
Auch der Schlafpsychologe Günther W. Amann-Jennson sieht das so: "Das wichtigste Möbel ist eindeutig das Bett. Und das wichtigste Zimmer ist das Schlafzimmer." Um Rückenleiden und Schlafstörungen vorzubeugen setzt er auf Prävention und Optimierung des Umfeldes. Nicht zuletzt deshalb, weil eine aktuelle Untersuchung der University of California nahelegt, dass Schlafstörungen Basis für psychische Erkrankungen sein können. Ein Zusammenhang wurde bereits beobachtet, allerdings vice versa.

Bezüglich der nahenden Feriensaison warnte Walzl davor, "direkt vom Büro ins Auto zu springen". Er legt ein Durchatmen zwischen Reiseantritt und Arbeitsende nahe. Krampfhaft den persönlichen Rhythmus im Urlaub ändern oder beibehalten solle man "Ja nicht!" meinte der Experte auf APA-Nachfrage. "Der Körper stellt sich in aller Regel ganz von selbst um."

Die besten Schlaftipps
Abstand

Damit Sie Ihre ersehnte Nachtruhe wieder finden, sollten Sie Distanz zum Tagesstress schaffen. Arbeiten Sie nicht direkt vor dem Zubettgehen und beantworten Sie keine E-Mails. Finden Sie lieber heraus, was Sie entspannt: Lesen, ein Abendspaziergang oder Musik hören.

Essen
Alkohol, Zigaretten und koffeinhaltige Getränke, wie Kaffee oder Tee, vor dem Zubettgehen nur in Maßen! Erlaubt sind ein Glas Bier oder Wein – das entspannt und wirkt schlaffördernd. Essen Sie am Abend fettarm und kohlenhydratreich – und nicht zu spät.

Wärme
Auch wenn die Temperatur im Schlafzimmer nachts gesenkt werden sollte, mit warmen Füßen und warmen Händen lässt es sich besser einschlafen. Gut gegen kalte Füße: Wollsocken tragen oder ein Fußbad machen. Ein Vollbad hilft übrigens nur dann, wenn es warm, aber nicht schweißtreibend ist.

Alle Infos für die optimale Schlafumgebung und einen gesunden Schlaf finden Sie hier: www.gesunder-schlaf.at

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