Bauen und Wohnen

Nachhaltiges Wohnen immer gefragter

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Österreicher sind bereit, für eine energieeffiziente Wohnung mehr zu bezahlen.

68 Prozent der Österreicher sind laut einer Umfrage mit 950 Befragten bereit, für eine energieeffiziente Wohnung mehr zu bezahlen. Bei den über 30-Jährigen sei die Bereitschaft höher, sagte Motivforscherin Sophie Karmasin bei der Präsentation der Studie. Jüngere Wohnungsuchende sind tendenziell weniger gewillt, für eine nachhaltige Immobilie mehr auszugeben. Für Karmasin eine Frage des Geldes.

Ein Drittel der Befragten lehnt höhere Preise für nachhaltige Wohnungen generell ab. Aber: Ein Viertel wäre bereit, zwischen 2 und 5 Prozent mehr zu bezahlen. Ein Fünftel würde 6 bis 10 Prozent mehr Geld auf den Tisch legen und 14 Prozent der Befragten gaben an, für nachhaltige Immobilien über 10 Prozent mehr zu auszugeben.

Anforderungen

Im Vergleich zu Bio-Produkten im Supermarkt oder Ökostrom-Angeboten sieht jedoch nur ein Drittel der Befragten das Thema Nachhaltigkeit im Immobilienbereich gut verwirklicht. Aktiv Wohnungsuchende stellen der Branche punkto Nachhaltigkeit ein besonders schlechtes Zeugnis aus. Neben der Energieeffizienz werde auch immer mehr auf Kriterien wie Langlebigkeit, Schimmel- und Schadstofffreiheit geschaut. "Die Leute suchen nachhaltigen Wohnraum, das Angebot entspricht aber nicht ihren Anforderungen", sagte Alexander Ertler, Chef von Immobilien.net. "Der Wohnungsmarkt ist ausgetrocknet", insbesondere in den Städten. Viele seien froh, überhaupt etwas zu bekommen, so Ertler.

Engpass
Nachhaltige Wohnungen und Eigenheime werden künftig stärker nachgefragt werden, prognostiziert Karmasin. Teurere Eigentumswohnungen, die nicht nachhaltig sind, würden nicht mehr gekauft, ergänzte Ertler. Er schätzt, dass der Engpass an städtischen Wohnungen anhalten werde, trotzdem müsse der Spagat zur Nachhaltigkeit geschaffen werden, damit die gekaufte Immobilie nicht an Wert verliere. Für ihn sind Immobilien kein "todsicheres Geschäft" mehr, dafür gebe es zu viele minderwertige Objekte.

Förderungen
53 Prozent der Konsumenten gaben zudem an, keine Förderungen für die Sanierung eines Eigenheimes zu kennen. In Wien, wo der Großteil in Mietwohnungen lebt, wissen lediglich 29 Prozent über die Fördermöglichkeiten Bescheid. Der in den letzten Jahren von der Politik eingeführte Energieausweis, der die Energieeffizienz eines Hauses angeben soll, ist offenbar kaum bekannt. 84 Prozent verneinten die Frage, ob es für das Haus oder die Wohnung einen Energieausweis gebe.

Den meisten Österreichern ist es wichtig, dass in den eigenen Wänden die natürlichen Ressourcen Sonne, Wasser, Erdwärme und Luft genutzt werden können. Das wichtigste Auswahlkriterium einer Wohnimmobilie ist der Umfrage zufolge allerdings nach wie vor der Preis. An zweiter Stelle, noch vor der Lage, kommt schon das Thema "Gesunder Wohnraum", das in der Studie zur Nachhaltigkeit gezählt wird.

Die Karmasin Motivforschung hat die "ImmoNachhaltigkeits-Studie 2012" im Auftrag des Beratungsunternehmens wiko durchgeführt. Zusätzlich zur Telefonbefragung wurden auf der Online-Plattform Immobilien.net 482 Wohnungsuchende befragt.
 

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