Kräuterkunde

Kräutergarten: Geschmackswunder aus Ihrem Garten

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Im Bauerngarten am Fundahof in Irschen spielen Kräuter die Hauptrolle. Annette Wallner setzt die Wildpflanzen in der Küche oder in ihrer Naturheilpraxis ein.

Riechen, schmecken, genießen. Ein Kräutergarten vor der Haustüre versorgt die Küche mit feinem Aroma. Und obendrein verfügt das duftende Grün über zahlreiche gesunde Wirkungen. Wohl aus diesen Gründen wachsen im Bauerngarten von Annette Wallner im Kärtner Kräuterdorf Irschen zwischen bunten Blumen die Kräuter wie wild. Über hundert verschiedene Sorten sind es und zu jedem Kraut weiß die Naturheiltherapeutin etwas zu erzählen. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich mit der Kraft der Pflanzen; gemeinsam mit ihrem Mann hat sie rund um den Fundahof im Drautal einen Selbstversorger-Garten inklusive einer Kräuterpyramide angelegt.

Die Cheops-Pyramide diente als Vorbild für die Glaspyramide im Bauerngarten von Annette Wallner und ersetzt das klassische Gewächshaus. Hier gedeihen Kräuter auch im Winter und dank Pyramide auch besonders gut. 

Die Cheops-Pyramide diente als Vorbild für die Glaspyramide im Bauerngarten von Annette Wallner und ersetzt das klassische Gewächshaus. Hier gedeihen Kräuter auch im Winter und dank Pyramide auch besonders gut. 

© J. Kernmayer
× Die Cheops-Pyramide diente als Vorbild für die Glaspyramide im Bauerngarten von Annette Wallner und ersetzt das klassische Gewächshaus. Hier gedeihen Kräuter auch im Winter und dank Pyramide auch besonders gut. 

Altes Wissen

Als Vorlage für die Pyramide, die das übliche Glashaus ersetzt, diente die Cheops-Pyramide in Gizeh. Die exakte Neigung von 51,51 Grad und die perfekte Nord-Süd-Ausrichtung waren für den Tischler eine Herausforderung. Um in der kalten Jahreszeit das Absinken der Temperatur unter null Grad zu verhindern, setzt Annette auf Permakultur und deckt die Erde mit Schafwolle oder Stroh ab. Dadurch kommt die Pyramide ohne Heizung aus. 

Während die Kultur von Kräutern im Freiland mit dem Herbst endet, können in der Kräuterpyramide Pflanzen das ganze Jahr über ausgesät werden. So hat die Familie auch im Winter frisches Grün in der Küche. Ein weiterer Vorteil der Pyramide: Die Pflanzen scheinen auch mehr Kraft und Energie zu bekommen.

Aber auch die klassische Kräuterspirale darf nicht fehlen, wobei Annette beim Anlegen auf die Himmelsrichtungen achtete. Denn auch für Kräuter gilt: Sonnenhungrige Pflanzen genießen den Süden, Schattenliebhaber kommen in den Norden. Freilandkräuter werden im Sommer geerntet, sofort verwendet oder und getrocknet.

Die Liebe zu Pflanzen hat Annette Wallner schon als Kind entdeckt. Heute nutzt sie Kräuter aus ihrem Garten für die Küche oder als Naturheilmittel. 

Die Liebe zu Pflanzen hat Annette Wallner schon als Kind entdeckt. Heute nutzt sie Kräuter aus ihrem Garten für die Küche oder als Naturheilmittel. 

© J. Kernmayer
× Die Liebe zu Pflanzen hat Annette Wallner schon als Kind entdeckt. Heute nutzt sie Kräuter aus ihrem Garten für die Küche oder als Naturheilmittel. 

Wildkräuterbowle

„Kräuter haben eine unwahrscheinliche Wirkung“, weiß die Naturheiltherapeutin. Ob als Salbe, Tee oder Rauch. Für sie sind es Geschenke der Natur und ihre Anregungen sollen zum Nachmachen animieren. Ihr Tipp für laue Sommerabende ist zum Beispiel eine schmackhafte Wildkräuterbowle. Dafür nimmt sie am Vormittag ein breites, durchsichtiges Gefäß und befüllt es mit Apfelsaft. Dann kommen Blumen und Kräuter hinein, die sie rund um den Hof sammelt: Rosenblüten, Brennnessel, Schafgarbe, Malve, Minze, Ringelblume.

„Aber bitte nur die Pflanzen pflücken, die Sie sicher kennen“, betont die Kräuterexpertin. Dann wird das Gefäß ein paar Stunden zum Ziehen weggestellt. Am Abend braucht man nur noch mit Weißwein oder Sekt aufgießen und fertig ist eine erfrischende Bowle. Für Kinder gibt es statt Alkohol prickelndes Sodawasser.

Wie es im Kräuterdorf Irschen Tradition ist, wachsen rund um den Fundahof überall die aromatischen Kräuter. 

Wie es im Kräuterdorf Irschen Tradition ist, wachsen rund um den Fundahof überall die aromatischen Kräuter. 

© J. Kernmayer
× Wie es im Kräuterdorf Irschen Tradition ist, wachsen rund um den Fundahof überall die aromatischen Kräuter. 

Wirkung

„Es ist sehr einfach, ein gutes Leben zu führen“, ist Annette Wallner überzeugt. Das Bewusstsein für die Natur und die Heilwirkung von Kräutern will sie an andere weitergeben. Jeder kann dieses Wissen für sich nutzen. Gegen Übersäuerung infolge falscher Ernährung empfiehlt die Naturheiltherapeutin Brennnessel und zur Anregung der Verdauung die Blüten von Schnittlauch. Bei manchen Pflanzen steckt der Hinweis auf die Wirkung schon im Namen, wie bei Beinwell. Als Salbe hilft er bei Entzündungen, Muskel- und Gelenkschmerzen.

Küchenkräuter

Dass gegen fast jedes Zipperlein ein Kraut gewachsen ist, war schon in früheren Zeiten bekannt: Mönche bauten in ihren Klostergärten zahlreiche Küchenkräuter und Heilpflanzen an. Kamille beruhigt den Magen, Salbei löst Halsschmerzen und Lavendel entspannt. Basilikum und Majoran erleichtern die Verdauung, Bohnenkraut hemmt Bakterien und Pilze, Koriander gibt Speisen nicht nur eine spezielle Note, sondern wirkt auch entzündungshemmend und schmerzlindernd.

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