Lavendel-Pracht

Lavendel richtig pflegen: So gedeiht die Duftpflanze in Gärten und auf Balkonen

15.07.2024

Lavendel weckt Träume vom Urlaub im Süden, gedeiht mit den richtigen Tipps aber auch in Gärten und auf Balkonen.

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Nicht enden wollende Reihen von Lavendel, die hinter dem Horizont versinken und die Nase mit ihrem Duft betören. Das Bild aus der Provence weckt sofort Erinnerungen an den Urlaub. Doch üppige Lavendelsträucher sind nicht nur den Franzosen vorbehalten. Auch in heimischen Gärten, auf Terrassen und Balkonen lässt sich der lila Traum verwirklichen. Was Hobby-Gärtner dazu brauchen, ist nur ein wenig Wissen über die verschiedenen Lavendelarten.

Echter Lavendel

Ursprünglich gab es in der Natur drei wild wachsende Lavendelarten: den echten Lavendel (Lavandula angustifolia), den Speiklavendel (Lavandula latifolia) und den Schopflavendel (Lavandula stoechas). Daraus entwickelten sich im Laufe der Zeit unzählige Sorten und Kreuzungen – nicht alle davon sind lila! Die Blütenfarbe reicht von Weiß über Rosa bis hin zu einem geheimnisvollen Dunkelblau. Inzwischen gibt es über 40 Lavendelsorten.

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Hybrid in Lila

Der Lavendel aus der Provence, der so genannte Lavandin oder Lavendula intermedia grosso, ist eine Hybrid-Pflanze aus echtem Lavendel und Speiklavendel. Typisch für die Pflanze ist der intensive Geruch, weshalb sie auch für Duft-Produkte verwendet wird. Der echte Lavendel zeichnet sich durch sein wertvolles Öl aus und kommt in der Küche zum Einsatz. Zu Dekorationszwecken wiederum werden gerne Züchtungen des echten Lavendel, vor allem mit lilablauen Blütenähren herangezogen, wie die Sorte Lavendula angustifolia Hidcote Blue, die auch genießbar ist. Erhältlich ist die Pflanze derzeit in den Gartencentern, beispielsweise bei Starkl. Hidcote Blue ist außerdem ein genügsamer Bodendecker, der auch im Kübel wächst.

Alle drei Sorten sind mehrjährig, frosthart und müssen im Winter nur mit ein wenig Stroh, Laub oder Reisig bedeckt werden. Im Beet wird neben dem echten Lavendel und Lavandin gerne der Speiklavendel eingesetzt.

Balkon-Lavendel

Für den Balkon oder die Terrasse sind hingegen der farnblättrige Lavendel und der wollige Lavendel zu empfehlen. Lavendel braucht viel Platz. Daher am besten nur eine einzige Pflanze in einen Topf setzen und auf gute Drainage achten. Lavendel sollte immer nur dann gegossen werden, wenn er etwas angetrocknet ist. Staunässe verzeiht er nicht.

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Der Schopflavendel, auch Schmetterlingslavendel genannt, sieht durch seine wilde Optik und die rosa Blüten schön aus, ist aber nicht winterhart und überlebt die kalte Jahreszeit nur in milden Regionen. Daher entweder ins Haus holen oder mit einem Vlies abdecken. Wer lange Freude und wenig Arbeit mit Lavendel haben möchte, sollte daher beim Kauf auf die Sorten achten.

Im Beet

Die Beschaffenheit des Bodens spielt für üppige Lavendel-Beete eine große Rolle: Echter Lavendel mag kalkhaltigen, sandigen Boden. Wer diesen in seinen Garten setzt, muss je nach Bodenbeschaffenheit alle paar Jahre nachkalken. Schopflavendel hingegen schätzt kalkhaltigen Untergrund gar nicht. Eines haben alle Lavendel-Sorten gemeinsam: sie lieben die Sonne.

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Lavendel wird gerne neben Rosen gepflanzt, da die Lila und Rosa eine hübsche Farbkombination ergeben. Trotzdem sollte man einen Pflanzabstand von etwa 50 cm einhalten. Ein ebenso schönes Paar im Garten ergeben Zypressen und Lavendel, wenn sie nebeneinander gepflanzt werden.

Pflege

Grundsätzlich braucht Lavendel wenig Pflege. Im Winter sollte der winterharte Lavendel im Garten radikal zurückgeschnitten werden. Als immergrüner Halbstrauch neigt er zur Verholzung. Durch den Rückschnitt erreicht man eine Verjüngung und einen kompakten Wuchs. Wenn Standort und Boden passen, können die Pflanzen bis zu 20 Jahre alt werden.

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