Einst geschätzt, dann verschmäht, erobern Pflanzen aus früherer Zeit Garten oder Balkon. Wir freuen uns über alte Rosen und Großmutters Gladiolen.
Lange Zeit galten sie als altmodisch und mussten trendigen Pflanzen und neuen Züchtungen den Platz überlassen, doch jetzt erscheinen Omas Lieblingsblumen wieder vermehrt in unseren Gärten. Historische Rosen, duftende Wicken oder romantische Herzerlblumen umgibt ein besonderer Charme der Pracht - und oft auch ein Hauch von Nostalgie.
Historische Rose
Weil sie meist nur einmal im Jahr blühen, wurden die alten Rosensorten aus dem Garten verdrängt. Doch mit ihren stark gefüllten Blütenköpfen und ihrem herrlichen Duft sind sie an Pracht nicht zu übertreffen und erleben jetzt eine Renaissance. Zu den alten Gartenrosen - nicht zu verwechseln mit den Englischen Rosen -zählen ausschließlich Klassen, die bereits vor 1867 gezüchtet wurden.
Historische Rose
Gladiole
Ihren Namen verdanken sie den hochragenden Blütenstängeln, die wie Schwerter aussehen (lat. gladius = Schwert). Lange galten Gladiolen als altbacken, doch jetzt werden sie wieder vermehrt gepflanzt. Die blühenden Schwerter brauchen einen sonnigen Standort, lockere Erde und möglichst viel Platz. Die Knollen kommen im Frühjahr nach dem Frost ins Beet und im Herbst in den Keller zur Überwinterung. Wer zeitversetzt von Mitte Mai bis Anfang Juli pflanzt, verlängert die Blütezeit bis in den Oktober.
Gladiole
Tränendes Herz
Unschuld in Weiß oder leidenschaftliche Verführerin: Das Tränende Herz, Dicentra spectabilis, wirkt sowohl mit weißen als auch rosaroten Blüten romantisch und gedeiht am besten in durchlässigen Böden an einem schattigen Platz. Neue Pflanzen sollten im Frühjahr und nicht zu eng beisammen gepflanzt werden. Der Herzerlstock erfreut uns mit seiner Nostalgie von April bis Juni.
Tränendes Herz
Junfer im Grünen
Die aus dem Mittelmeerraum kommende Jungfer im Grünen, Nigella damascena, ist eine anspruchslose Gartenpflanze, der jetzt zu Recht wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die Aussaat erfolgt von März bis Mai oder im September. Die zu den Hahnenfußgewächsen zählende Blume liebt einen sonnigen Standort und ist ideal für Naturgärten, da sie Schmetterlingen und Bienen reichlich Nektar zur Verfügung stellt.
Junfer im Grünen
Zinnie
Seit Jahrhunderten sind Zinnien bei uns heimisch. Vor allem in Bauerngärten wurden sie früher häufig gepf lanzt, während sie für moderne Gartenanlagen zu bieder waren. Jetzt tauchen sie auf Wochenmärkten auf und kommen sogar auf den Balkon. Zinnien sind pflegeleicht, in vielen Farben erhältlich und wollen einen sonnigen Ort.
Zinnie
Gefüllte Bertramsgarbe
Die historische Staude Achillea ptarmica wirkt durch die reizenden, dicht gefüllten Blütenköpfe und blüht auf einem durchlässigen, humosen Boden von Mai bis in den Herbst hinein. Die Bertramsgarbe schätzt einen feuchten, nährstoffreichen Standort in der Sonne oder im Halbschatten. Die weißen Doldenblüten wirken auch solitär wunderschön, machen sich aber auch in bunten Beeten mit anderen Farben sehr gut.
Gefüllte Bertramsgarbe
Duftwicke
Wicken versprühen einfach ein nostalgisches Flair -wie schön, dass sie jetzt wieder vermehrt Beachtung finden. Im Gegensatz zur verwandten Staudenwicke muss die Duftwicke, Lathyrus odoratus, jedes Jahr neu gepflanzt werden. Dafür verzaubert die wärmeliebende Schönheit nicht nur mit zarten Blüten, die im Wind tanzen, sondern auch mit ihrem Duft. Am Gartenzaun ist die Duftwicke übrigens eine fabelhafte Kletterkünstlerin.
Duftwicke
Kronenanemone
Von März bis Mai blüht die Garten-oder Kronenanemone aus der Gattung der Windröschen, Anemone coronaria, in Rot, Blau, Violett oder Weiß. Die hübschen und herrlich altmodischen Blumen lieben sonnige und trockene Standorte und können auch im Topf gehalten werden. Die Knollen müssen zum Überwintern in den Keller.