Wer sein Haus vom Dach bis zum Keller saniert, kann bis zu 50 Prozent an Energiekosten sparen. Der Bund fördert die thermische Sanierung mit 3.000 bis 14.000 Euro.
Thermische Sanierungen sind generell gefragt – nicht nur durch zunehmendes Umweltbewusstsein, um CO2-Emissionen zu sparen, sondern auch um die Kosten für den Energieverbrauch zu senken. Besonders Gebäude, welche zwischen 1945 und 1980 gebaut wurden, weisen eine miserable Energiebilanz auf. Mit Hilfe eines Wärmebildes vom Haus kann man die Wärmebrücken (auch genannt Kältebrücken) erkennen und entsprechende Sanierungsschritte setzen: Es wird nämlich schnell klar, dass vom Einfamilienhaus bis zum Hochhaus ein Großteil der Energie durch Wärmeverlust über Außenwand, Fenster, Dach und Kellerdecke unnötig verloren gehen.
Als Faustregel bei der thermischen Sanierung gilt: Zuerst die Außenhülle sanieren – beginnend mit den Fenstern, Eingangstüren und Toren. Anschließend sollten Sie die Fassaden-, Decken- und Kellerdämmung optimieren, danach das Heizsystem – entsprechend der nach den gesetzten Sanierungsmaßnahmen notwendigen Heizleistung.
Isolieren. Für eine hocheffiziente Sanierung ist die Dämmung der Außenwände unumgänglich. Diese kann auf drei Arten – je nach Zustand des Gebäudes – erfolgen: Hier unterscheidet man zwischen Außen-, Kern- oder Innendämmung. Die Außendämmung ist die häufigste, bauphysikalisch einfachste und üblicherweise auch effektivste Variante – dabei wird die Isolierung an der Außenseite der Außenwand angebracht. Ist eine zweischalige Außenwand vorhanden, kann auch eine Kerndämmung in den Zwischenraum der zweischaligen Wand eingebracht werden. Für denkmalgeschützte Objekte ist die Innendämmung eine sinnvolle Alternative.
Und wussten Sie, dass bis zu 80 Prozent der Wärme, die ja von unten nach oben steigt, über ein unsaniertes Dach verpufft? Daher zählt eine gute Dachdämmung zu den wichtigsten Energiesparmaßnahmen! Wie bei der Außenhülle gibt es hier verschiedene Dämmmöglichkeiten. Als relativ preiswert erweist sich die Zwischen- und Untersparrendämmung, da das Dach selbst nicht neu gedeckt werden muss wie bei der Aufsparrendämmung. Bei dieser Methode müsste das Dach zwingend ab- und wieder eingedeckt werden, da das Dämmmaterial auf den Sparren – nicht dazwischen oder darunter – angebracht wird. Darüber kommt eine Querlattung und darauf die neue Dachdeckung.
Gut zu wissen. Der Bund fördert die thermische Sanierung im Zuge der sogenannten „Sanierungsoffensive“. Für Privatpersonen gibt es den Sanierungsscheck. Dieser kann für Ein-, Zweifamilien- und Reihenhäuser genutzt werden. Gefördert wird die thermische Sanierung von Gebäuden, welche mindestens 20 Jahre alt sind. Förderbar sind maximal 50 Prozent der gesamten förderungsfähigen Kosten der thermischen Sanierung. Der Förderbetrag beträgt zwischen 3.000 und 14.000 Euro. Wird nachhaltiges oder nachwachsendes Dämmmaterial verwendet, kann man einen höheren Förderbetrag beantragen.
Sanieren – effektiv Energie sparen
- Fenster, Türen und Garagentore sanieren oder erneuern, verringert den Wärmeverlust um 10 bis 30 Prozent.
- Boden und Decken dämmen, verringert die Heizkosten um bis zu 25 Prozent.
- Ein gut gedämmter Keller spart 10 Prozent.
- Eine moderne Wärmedämmung bringt nochmals 20 Prozent Ersparnis.
- Mit einer Solaranlage am Dach können sich die Warmwasserkosten um 80 Prozent reduzieren.
Fazit: In Summe können Sie rund ein Viertel Ihrer Energiekosten durch Sanierungsmaßnahmen einsparen!
Thermische Sanierung
1) Klassischer Betonbau aus den 60er- und 70er-Jahren. Fenster und Außenwände sind hier die Wärmebrücken.
2) Fenster und Außenwände werden gemeinsam saniert.
3) Die Vorzüge einer Sanierung: Gesundes Raumklima, steigender Wohnkomfort, um bis zu 50 % weniger Heizkosten und ein steigender Immobilienwert.
Der Sanierungs-Scheck
Um in den Genuss des Sanierungsschecks zu kommen, muss die Sanierung so erfolgen, dass
- der Klimaaktiv-Standard eingehalten,
- ein guter Gesamtstandard erreicht
- und bei Teilsanierungen eine Reduktion des Heizwärme-bedarfs um mindestens 40 Prozent erzielt wird.