Laut Studie
Beauty-Filter lassen uns intelligenter wirken
27.11.2024Viele Menschen bearbeiten ihre Selfies mit Filtern, bevor sie auf Social Media hochladen. Doch die aufgehübschten Gesichter lassen uns nicht nur schön, sondern laut einer neuen Studie auch schlau wirken.
Make-up macht uns attraktiver, ein Lächeln glücklicher, und eine Brille lässt uns schlauer wirken. Ein Schönheitsfilter hingegen schafft all das auf einmal – zumindest auf Fotos in der Social-Media-Welt. Laut einer von der britischen Wissenschaftsakademie The Royal Society veröffentlichten Studie werden Menschen mit gefilterten Gesichtern nicht nur als attraktiver, sondern auch als intelligenter, vertrauenswürdiger, geselliger und glücklicher wahrgenommen.
Die von spanischen Forschenden durchgeführte Untersuchung involvierte 2.748 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Bilder von 462 verschiedenen Männern und Frauen bewerteten. Um Verzerrungen zu vermeiden, sah jede Person nur eine Version eines Gesichts: entweder das Original oder die verschönerte Variante mit einem gängigen Filter. Dabei gab es keine Hinweise darauf, ob es sich um bearbeitete Bilder handelte.
Schönheitsfilter bergen aber Gefahren
Trotz mancher Vorteile: Schönheitsfilter sind sehr umstritten und stoßen besonders in der Wissenschaft oft auf Kritik. "Schönheitsfilter füttern unseren Schönheitssinn mit unrealistisch verschönerten Gesichtern, die dazu führen, dass der Prototyp sich immer weiter von den realen Gesichtern entfernt", sagte Helmut Leder, Professor für Allgemeine und Kognitive Psychologie an der Universität Wien, wo er 2004 den Forschungsschwerpunkt Empirische Ästhetik begründete.
"Langfristig führt das dazu, dass reale Gesichter immer weniger attraktiv eingeschätzt werden, und die Standards, was erfüllt sein muss, damit ein Gesicht als schön gilt, fast unrealistisch hoch sind", betonte Leder. Nicht nur andere Gesichter werden demnach als weniger attraktiv wahrgenommen, sondern auch das eigene.
Konsequenzen für das Selbstbild
"Wenn es um die eigene Person geht, kann das natürlich auch Konsequenzen für das Selbstbild, und das damit zusammenhängenden Selbstbewusstsein haben", warnte der Forscher. So könne es durch die Filter häufiger zu Schönheitsoperationen oder Ähnlichem kommen.