Normal, trocken oder fettig. Lesen Sie nach welcher Typ Sie sind und welche Pflege Ihre Haut braucht.
Hauttypologie und Einteilung in die klassischen Hauttypen
Das Aussehen der Haut ist weitgehend von der Talgproduktion abhängig. Der Talg emulgiert die Feuchtigkeit und trägt zur Spreitung auf der Hautoberfläche bei. Eine feuchte Hautoberfläche erscheint daher auch oftmals fettig.
Bei der Überproduktion der Talgdrüsen spricht man von Seborrhoe, die in öliger Form (= Seborrhoea oleosa) und in trockener Form (= Seborrhoea sicca) auftreten kann. Bei normaler Tätigkeit der Talg- und Schweißdrüsen spricht man von normaler Haut. Die Unterfunktion der Talgdrüsen ergibt das Erscheinungsbild der trockenen Haut. Jüngere Menschen neigen zu fettiger, teils auch unreiner Haut, ab dem 45. Lebensjahr überwiegt allerdings der normale bis trockene Hauttyp. Die Erklärung hierfür ist denkbar einfach: Nach der Geburt sind in der Haut genügend produzierende Talgdrüsen vorhanden, die sich aber während des ersten Jahres wieder zurückbilden. Daher haben kleine Kinder eine trockene Haut. Während der Pubertät werden die Talgdrüsen, durch den Einfluss der männlichen Hormone, voll ausgebildet. Von da an steigt die Talgproduktion ständig bis zum 25. Lebensjahr, verringert sich danach gering bis zum 40. Lebensjahr und sinkt dann kontinuierlich ab.
Verantwortlich für das Erscheinungsbild der Haut sind:
1. Erbanlagen
2. Hormonelle Einflüsse (Pubertät, Klimakterium, Schwangerschaft, Pille etc.)
3. Ernährung, Lebensweise (Stoffwechsel)
4. Kosmetische Maßnahmen
5. Vegetative Einflüsse
6. Witterungseinflüsse (Klima, Luftfeuchtigkeit, UV-Bestrahlung)
7. Alterungsprozess
Der Hauttyp hängt ab von der Talgproduktion, der Beschaffenheit des Talges, vom Stoffwechsel, von der Feuchtigkeitsproduktion und der Wasserspeicherfähigkeit der Haut.
Man unterscheidet folgende Hauttypen:
1. Normale Haut zeichnet sich durch ihre Unkompliziertheit aus und ist weder zu feuchtigkeitsarm noch zu fettig. Der Säureschutzmantel normaler Haut ist intakt und ihre Poren sind kaum sichtbar.
2. Trockene Haut: Sie ist meist eine sehr zarte, feinporige Haut, die unter Feuchtigkeitsmangel leidet ( Fachbegriff Sebostase). Häufig weist trockene Haut nur einen dünnen Hydrolipidfilm auf, wodurch ihre Barrierefunktion beeinträchtigt ist.
3. Fettige Haut: glänzt meist stark, wirkt eher dick und grobporig und neigt zu Unreinheiten und Pickeln. Als Untertypen gibt es zum einen die Seborrhoea sicca, eine fettige Haut mit trockenem Talgfluss und die Seborrhoea oleosa, eine fettige Haut mit öligem Talgfluss.
4. Reife Haut, mit vermehrter Fältchen- und Faltenbildung, da sich im Alter die Produktion neuer Hautzellen sowie deren Regeneration verlangsamt. Kollagene und Bindegewebsfasern verhärten, die Haut wird schlaff und Feuchtigkeit kann nicht mehr ausreichend gebunden werden. Häufig ist diese Haut sehr trocken.
5. Unreine Haut entsteht durch übermäßige Talgproduktion (Hyperseborrhoe). Durch eine gesteigerte und gestörte Verhornung in den Talgdrüsenfollikeln entstehen so genannte Mikrokomedone ("Mitesser"), die je nach Zustand weiß oder schwarz erscheinen. Durch eine vermehrte Besiedelung mit Propionibacterium acnes kommt
es schließlich zu Akne mit Papeln und Pusteln, die meist nur unter Narbenbildung wieder abheilen.
6. Empfindliche Haut: neigt meist zu Trockenheit und Rötungen, ist feinporig und zart. Ihre Barrierefunktion ist gestört - dadurch kann sie sich nicht ausreichend schützen: Sie spannt leicht, brennt, ist schnell irritiert und gerötet.
7. Mischhaut ist durch eine fettige T-Zone (Stirn, Nase und Kinn) und trockene Wangenpartien gekennzeichnet. Die T-Zone ist großporig und anfällig für Unreinheiten, trockene Haut findet man um die Schläfen, Augen und Wangen.