Gute Vorbereitung - So gelingt der Friseurbesuch
07.10.2009
Im ungünstigsten Fall endet ein Friseurbesuch mit Scham, Tränen und einer Mütze auf dem Kopf.
Im Idealfall geht die Kundin mit genau der Frisur nach Hause, die sie sich gewünscht hat. Der Weg dahin lässt sich am besten mit guter Vorbereitung beschreiten: Wissen um den eigenen Stil hilft, um den eigenen Haartyp und die passende Farbe. Bilder aus der Zeitschrift helfen laut Experten dagegen wenig.
Wenn das Ergebnis nicht wie gewünscht gelingt, liegt das in den meisten Fällen an schlechter Kommunikation zwischen Kunde und Friseur, sagt Fachmann Hans-Rudolf Meyer. Bevor ein Friseur mit seiner Arbeit beginnt, sollte er deshalb immer genau nachfragen, was seine Kundin genau gemeint hat - und Kundinnen überlegen sich am besten vorher, wie sie ihre Wünsche formulieren, zählt der Friseur auf.
Ein "So wie auf dem Bild" klingt wie eine verständliche Handlungsanleitung. Und der Satz "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" leuchtet auch den Kundinnen beim Friseur ein. Viele bringen deshalb immer wieder Bilder von der Traumfrisur mit in den Laden. "Bilder aus Zeitschriften sind aber eigentlich ungeeignet, um dem Friseur zu vermitteln, was man möchte", warnt Rudolf Wiegand. "Sie sind höchstens eine Anregung." Denn die Gesichtszüge der Schauspieler oder Models in Zeitschriften seien in der Regel ganz andere als die der Kundin. Deshalb rät der Friseur, dass sich Frauen Inspiration besser bei Freundinnen holen.
Bei der Wahl der Haarfarbe können Probesträhnchen helfen. Die Frauen sehen dann, ob die Färbung zu ihrem Teint und ihrer Augenfarbe passt. Allerdings sollte der Friseur sie darauf hinweisen, dass diese Strähnen auf weißem Haar aufgebracht wurden, erklärt Wiegand. Auf dem eigenen Haar sähen sie daher in der Regel anders aus.
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Grundsätzliches sollten Frauen schon vor dem Friseurbesuch klären, rät Expertin Stefanie Köh. "Es gibt zwei Arten von Frauen: Solche, die aussehen wollen wie jemand anderes und solche, die zu sich selbst stehen." Grundsätzlich sollten Frauen den Mut haben, sich zu Typ Zwei zu zählen. Ihren Kundinnen rät Köhn, sich beim ersten Termin nicht sonderlich herauszuputzen. Sie sollten so wenig wie möglich geschminkt sein und Sachen anhaben, die sie auch für gewöhnlich im Alltag tragen.
Hilfreich sei es auch, wenn die Frauen Fotos von sich aus den vergangenen fünf Jahren mitbringen. "Dann sehen wir, was ihr steht und was sie mag", erklärt Köhn. Ein ausführliches Beratungsgespräch ist beim ersten Termin ohnehin sehr wichtig. Es sollte etwa 15 Minuten dauern. Bei manchen Friseuren sei es kostenpflichtig und dauert dann unter Umständen länger. "Ein guter Friseur schaut nach Haarstruktur und Wuchsrichtung der Wirbel", erläutert Köhn. Auch Fragen danach, welche Pflegeprodukte die Kundin verwendet, welchen Beruf und welche Sportart sie ausübt, spielen eine Rolle. Auch wann die letzte Färbung oder Tönung war und wie viel Zeit die Frau täglich auf das Stylen ihrer Haare verwendet, sollte vorab geklärt werden.
Missverständnisse gibt es bisweilen über die Bedeutung von Fachbegriffen wie "stufig" oder "fransig". Deshalb ist es wichtig genau nachzufragen, wie etwa eine stufige Frisur im Ergebnis wirklich aussieht, fügt Köhn hinzu. Auch die Vorstellungen darüber, was eine "freche Frisur" oder eine "leichte Dauerwelle" sind, können ganz unterschiedlich sein: Während der Friseur dabei vielleicht einen ausgeflippten Haarschnitt oder eine bestimmte Größe von Locken vor Augen hat, meint seine Kundin damit womöglich etwas ganz anderes.
Wenn die Haare am Ende nicht so sitzen, wie sich die Kundin das vorgestellt hat, muss sie das dem Friseur unbedingt sagen. Nur so versteht er, was gemeint war - und beim nächsten Mal ist ein besseres Verständnis da. "Sie sollte nicht einfach beim nächsten Mal zu einem anderen Salon gehen", findet Köhn - die Vorarbeit ist dann für die Katz gewesen. Das Gleiche gilt, wenn jemand mit der neuen Frisur im Nachhinein nicht zurecht kommt. Manchmal reiche es aus, wenn der Friseur einige Tipps zum Fönen oder Stylen gibt.