Sonne tut gut und hat einige positive Auswirkungen auf uns. Doch wir sollten die Gefahren, die von UV-Strahlen ausgehen nicht unterschätzen. Was zu tun ist, wenn es doch mal brennt.
An einem Tag am Strand, am See oder in den Bergen unterschätzen wir oft die Intensität der UV-Strahlung. Wir cremen zu wenig, zu selten oder verwenden Sonnencreme mit zu geringem Lichtschutzfaktor.
Ein paar Stunden später zeigt sich: Die Haut ist gerötet, spannt, beginnt zu jucken und zu brennen. Oder noch schlimmer, es bilden sich Blasen. Bei großflächigen Sonnenbränden können auch Fieber und andere Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit auftreten.
Verbrennung der Haut
Ein Sonnenbrand ist gleichzusetzen mit einer Verbrennung der Haut. Eine Dermatitis solaris – so die medizinische Bezeichnung – ist eine akute Entzündung der oberflächlichen Hautschichten, die mit einer sichtbaren Rötung der Haut bis hin zur Blasenbildung einhergeht. Verursacht wird der Sonnenbrand durch ein Zuviel an UV-Strahlung. Und zwar durch die kurzwelligere UVB-Strahlung, sie ist etwa 1.000-mal so stark Sonnenbrand auslösend wie die UVA-Strahlung.
Beim Sonnenbrand ist in erster Linie die oberste Hautschicht (Epidermis) betroffen. Seltener auch die Dermis, die darunter liegende Schicht. Häufig bleiben unschöne Pigmentverschiebungen als Folgen eines schweren Sonnenbrandes zurück. Treten über Jahre immer wieder Sonnenbrände auf, führt das zu vorzeitiger Hautalterung und das Hautkrebsrisiko steigt.
Hauttypen & Eigenschutzzeit
Natürlich gilt auch beim Umgang mit der Sonne das Motto Vorbeugen ist besser als heilen. Der richtige Sonnenschutz orientiert sich nach der Eigenschutzzeit der Haut und somit nach dem Hauttyp. Die Eigenschutzzeit ist die Zeitdauer, für die man im Laufe eines Tages die ungebräunte Haut der Sonne maximal aussetzen kann, ohne dass die Haut rot oder gerötet wird. Je nach Hauttyp beträgt die Eigenschutzzeit zwischen drei Minuten für sehr helle Haut (Hauttyp I) und vierzig Minuten für die mediterrane bräunliche Haut (Hauttyp IV).
Bester SOS-Tipp: Kühlen und mit Feuchtigkeit versorgen sind die ersten Maßnahmen bei Sonnenbrand.
Sonnenbrand Symptome
Wie schwer der Sonnenbrand ausfällt, hängt also vom Hauttyp, aber auch von der Intensität und Dauer der Sonneneinstrahlung ab. Die Intensität wird mittels UV-Index angegeben. Je höher der UV-Index, desto stärker und desto schädlicher ist die Sonnenstrahlung. Der Sonnenbrand wird in drei Schweregrade eingeteilt. Bei einem leichten Sonnenbrand ersten Grades treten Rötungen, Brennen, Spannungsgefühl und Juckreiz auf. Beim Sonnenbrand zweiten Grades bildet die Haut zusätzlich Blasen. Später beginnt sich die Haut zu schälen. Die schwerste Stufe ist der Sonnenbrand dritten Grades, der bereits einer schweren Verbrennung entspricht. Die obersten Hautschichten sind zerstört und lösen sich ab. Bei einem großflächigen Sonnenbrand zweiten oder dritten Grades können auch Fieber und Allgemeinsymptome auftreten.
Dauer
Die ersten Symptome treten etwa vier bis sechs Stunden nach der Exposition auf, steigern sich in den nächsten Stunden und erreichen nach etwa 24 Stunden ihren Höhepunkt. Nach ca. 72 Stunden lassen die Symptome wieder nach.
Aloe-Vera-Gels und Thermalwassersprays kühlen die Haut und spenden Feuchtigkeit.
Sofortmaßnahmen
Kommt es zu einem Sonnenbrand, sollten Sie sofort reagieren. Bemerken Sie an sich gerötete Haut, müssen Sie rasch aus der Sonne gehen. Am besten hinein gehen, denn der Schatten eines Baumes oder Sonnenschirms bietet keinen ausreichenden Schutz, da die UV-Strahlung hindurchdringen kann.
- Als Erstes sollte die Haut gekühlt werde. Legen Sie dazu kalte, feuchte Tücher auf die betroffene Stelle, um den Schmerz zu lindern. Kühle Bäder oder Duschen helfen, die Haut zu beruhigen, lindern die Beschwerden und begrenzen das Ausmaß der Verbrennung.
- Nach der Kühlung folgt die feuchtigkeitsspendende Pflege. Tragen Sie Aloe Vera Gel auf, um die Haut zu beruhigen und zu befeuchten. Aloe Vera hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann die Heilung fördern. Thermalwasserspray befeuchtet und kühlt die Haut ebenfalls. Verwenden Sie unparfümierte Feuchtigkeitscremes, um die Haut hydratisiert zu halten. Produkte mit Inhaltsstoffen wie Glycerin oder Hyaluronsäure sind besonders vorteilhaft. After-Sun-Produkte unterscheiden sich von normalen Körpercremes vor allem durch einen geringeren Fett- und einen höheren Feuchtigkeitsgehalt. Fettsalben oder sehr reichhaltige Cremes sind bei Sonnenbrand nicht geeignet. Sie behindern die Wärmeabgabe und verstärken so die Entzündungsreaktion. Auch bei After-Sun-Lotion gilt es, genau auf die Inhaltsstoffe zu achten, denn einige enthalten Alkohol. Der sorgt beim Verdunsten zwar für einen kühlenden Effekt, allerdings könnte der Alkohol die Haut noch zusätzlich reizen und sogar austrocknen. Wenn Sie keine Cremes oder Sprays zur Hand haben, können Sie auch immer auf Hausmittel zurückgreifen. Mit Joghurt oder Topfen, direkt auf die Haut aufgetragen, lässt sich ein Sonnenbrand wunderbar kühlen und die Entzündung lindern. Auch bei Aloe Vera muss es nicht unbedingt die Tube aus der Apotheke sein. Wer eine Aloe Vera Pflanze zu Hause hat, kann ein Stück abschneiden und das heraustretende Gel direkt auf die betroffene Stelle auftragen. Auch wirksam zur Linderung der Entzündung sind in Kamillen- oder Schwarztee getunkte Handtücher. Einfach auf die betreffende Stelle auflegen. Ein weiterer Tipp, vor allem bei Juckreiz ist Eichenrinde.
- Der nächste wichtige Schritt ist, viel zu trinken, denn die Haut braucht Feuchtigkeit, um sich zu regenerieren. Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol reduzieren Schmerzen und Schwellungen.
Wann zum Arzt?
Bei einem Sonnenbrand zweiten Grades sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Bei starkem Juckreiz oder Entzündungen kann die Ärztin zur Entzündungshemmung ein Kortikosteroid („Kortison“) verordnen, das lokal angewendet wird – als Creme oder Lotion. Gibt es Brandblasen, kann der Arzt oder die Ärztin sie punktieren. Dadurch gelangt die Flüssigkeit heraus, die Hautspannung lässt nach und die Blasen können schneller abheilen. Zum Eröffnen der Blasen ist steriles Werkzeug notwendig, um die neu entstehende Wunde nicht mit Keimen zu infizieren. Stechen Sie Blasen aufgrund des Infektionsrisikos nicht selbst auf!
Gegen die Schmerzen und Entzündung können Tabletten mit entzündungshemmenden Wirkstoffen verordnet werden. Ein Sonnenbrand dritten Grades wird meist im Krankenhaus behandelt, weil hier eine hohe Infektionsgefahr besteht. Oft erhalten die Betroffenen Infusionen mit Flüssigkeit und Mineralsalzen. Auch Medikamente werden gegeben, zum Beispiel Antibiotika gegen eingedrungene Bakterien.