Für immer jung? Das Nervengift Botox gilt als Zaubermittel gegen Falten. Die meisten Ärzte spritzen es – aber viele raten bereits davon ab, weil die Langzeitfolgen nicht absehbar sind.
Ein Esslöffel Botulinum-Toxin würde ausreichen, um fast alle Bewohner Mitteleuropas umzubringen. Doch in Mini-Dosen verabreicht, ist das Nervengift mit der muskellähmenden Wirkung längst zum begehrtesten Schönheitsmittel geworden. Denn Botox hilft der Vergänglichkeit zu trotzen – und das ohne blutige Großoperationen und monatelange Wundheilung.
Nebenwirkungen
Dennoch ist Botox zunehmend umstritten. Können doch „Hängeaugen oder hängende Mundwinkel die Folge sein, falls kein Könner am Werk war“, weiß Beauty-Ärztin Eva Wegrostek. Und über Langzeitfolgen weiß keiner Bescheid. Die Vereinigung der britischen Schönheitschirurgen rät jetzt sogar ausdrücklich von Botox ab, weil nicht bekannt ist, wie sich das (wiederholt gespritzte) Nervengift tatsächlich auf Gehirn, Allgemeinzustand und spätere Optik auswirkt. Tausende Frauen sind verunsichert. MADONNA hat der Schönheitsexpertin Sibylle Wichlas die brennendsten Fragen zum Thema gestellt.
Frau Wichlas, man hört immer wieder, dass beim Botox-Spritzen etwas schiefgeht. Wie riskant ist Botox wirklich?
Sibylle Wichlas: Grundsätzlich hat Botox eine ausgezeichnete Verträglichkeit, aber es stimmt, über die Langzeitwirkung ist nichts bekannt. Bei korrekter Anwendung sind kaum unerwünschte Wirkungen zu erwarten. Vorausgesetzt, Botox wird perfekt dosiert. Wichtig ist auch das richtige Verhalten der Patienten am Tag der Anwendung.
Was kann man also tun?
Wichlas: Nichts tragen, was einengt, wie Sturzhelm, Hut, Stirnband oder Taucherbrille. Auch Hitzeeinwirkung wie durch Sonne oder Sauna sollte man vermeiden. Das gleiche gilt für körperliche Belastung. Prinzipiell kann man sagen: Alles, was die Durchblutung verstärkt, schadet ausdrücklich, weil sich so das Botox an andere Stellen verlagern kann.
Sollte doch ein Fehler unterlaufen, welche Folgen kann das konkret haben?
Wichlas: Dort, wo man Botox hinspritzt, soll es auch wirken und sich nicht ausbreiten. Passiert das doch, etwa weil es falsch platziert wurde, dann sind die Folgen je nach Region unterschiedlich. Spritzt man etwa in den Stirnbereich, kann das Lid hängen. Im Halsbereich können Schluckbeschwerden die Folge sein. Und bei Injektionen in die Lippen, kann es auch zu Sprachschwierigkeiten kommen.
Und wie lange halten diese unerwünschten Folgen an?
Wichlas: Das ist unterschiedlich und kommt auf die Platzierung an. Im Idealfall nur zwei oder drei Wochen.
Vor wenigen Wochen wurden die Studienergebnisse italienischer Forscher veröffentlicht, die Ratten Botox injiziert haben und feststellen mussten, dass sich Teile davon im Gehirn abgelagert haben. Das klingt doch sehr bedenklich...
Wichlas: Tatsache ist, dass die Distanzen beim Menschen größer sind, und man das Ergebnis deshalb nicht 1:1 umlegen kann. Aber es bleibt ein Restrisiko, dass sich Botox im Gehirn ausweitet. Deshalb muss die Entscheidung für Botox auch jeder selbst treffen.
Wenn ich mich für Botox entscheide – bei welchen Falten wirkt es am besten?
Wichlas: Bei allen mimischen Falten, die durch Muskelaktivität entstehen. Am häufigsten wird Botox im obersten Gesichtsdrittel verwendet. Also bei Krähenfüßen oder Stirnfalten. Bei Lachfältchen rate ich ab, weil man ja das Positive nicht unterdrücken soll...
Ist man nach einer Botox-Spritze gleich wieder gesellschaftsfähig?
Wichlas: Bei den meisten Menschen tritt die Wirkung innerhalb von 3–5 Tagen ein, bei 10 Prozent kann es bis zu zwei Wochen dauern. Danach wird kontrolliert, ob das Ergebnis genau so ist wie erwünscht. Unter Leute kann man sofort wieder. Etwa eine Viertelstunde lang gibt es vielleicht ein Hügerl wie nach einem Mückenstich und selten einen kleinen blauen Fleck.
Wie lange hält die Wirkung dann an?
Wichlas: Das hängt vom Bewegungstyp ab. Wer eine sehr starke Mimik hat, bei dem hält es 2–4 Monate. Bei normaler Mimik 4–6 Monate.
Von vielen Beauty-Spezialisten wird empfohlen schon früh mit Botox anzufangen, damit sich die Falten nicht so stark ausbilden. Teilen Sie diese Ansicht?
Wichlas: Wenn man Botox schon vorbeugend spritzt, kann man Falten sehr, sehr lange hinauszögern. Der Muskel wird schwächer und der Patient verlernt das Bewegungsmuster. Manche brauchen deshalb nach 10 oder 15 Jahren Botox gar nicht mehr spritzen. Umgekehrt: kommt jemand erst mit 60 mit stark ausgeprägten Linien, wird Botox allein wahrscheinlich nicht mehr helfen.
Botox bremst auch den Schweiß. Macht diese Behandlung Sinn?
Wichlas: Oh ja. Es ist extrem sicher, gibt keine Nebenwirkungen und hat eine hohe Erfolgsquote.
Wie teuer ist Botox?
Wichlas: Bei der Faltenbehandlung je nach Region zwischen 270 und 400 Euro. Bei der Schweißbehandlung 600 bis 800 Euro.
Gibt es einen gleichwertigen Ersatz für Botox?
Wichlas: Bis jetzt nicht.
Nebenwirkungen
Dennoch ist Botox zunehmend umstritten. Können doch „Hängeaugen oder hängende Mundwinkel die Folge sein, falls kein Könner am Werk war“, weiß Beauty-Ärztin Eva Wegrostek. Und über Langzeitfolgen weiß keiner Bescheid. Die Vereinigung der britischen Schönheitschirurgen rät jetzt sogar ausdrücklich von Botox ab, weil nicht bekannt ist, wie sich das (wiederholt gespritzte) Nervengift tatsächlich auf Gehirn, Allgemeinzustand und spätere Optik auswirkt. Tausende Frauen sind verunsichert. MADONNA hat der Schönheitsexpertin Sibylle Wichlas die brennendsten Fragen zum Thema gestellt.
Frau Wichlas, man hört immer wieder, dass beim Botox-Spritzen etwas schiefgeht. Wie riskant ist Botox wirklich?
Sibylle Wichlas: Grundsätzlich hat Botox eine ausgezeichnete Verträglichkeit, aber es stimmt, über die Langzeitwirkung ist nichts bekannt. Bei korrekter Anwendung sind kaum unerwünschte Wirkungen zu erwarten. Vorausgesetzt, Botox wird perfekt dosiert. Wichtig ist auch das richtige Verhalten der Patienten am Tag der Anwendung.
Was kann man also tun?
Wichlas: Nichts tragen, was einengt, wie Sturzhelm, Hut, Stirnband oder Taucherbrille. Auch Hitzeeinwirkung wie durch Sonne oder Sauna sollte man vermeiden. Das gleiche gilt für körperliche Belastung. Prinzipiell kann man sagen: Alles, was die Durchblutung verstärkt, schadet ausdrücklich, weil sich so das Botox an andere Stellen verlagern kann.
Sollte doch ein Fehler unterlaufen, welche Folgen kann das konkret haben?
Wichlas: Dort, wo man Botox hinspritzt, soll es auch wirken und sich nicht ausbreiten. Passiert das doch, etwa weil es falsch platziert wurde, dann sind die Folgen je nach Region unterschiedlich. Spritzt man etwa in den Stirnbereich, kann das Lid hängen. Im Halsbereich können Schluckbeschwerden die Folge sein. Und bei Injektionen in die Lippen, kann es auch zu Sprachschwierigkeiten kommen.
Und wie lange halten diese unerwünschten Folgen an?
Wichlas: Das ist unterschiedlich und kommt auf die Platzierung an. Im Idealfall nur zwei oder drei Wochen.
Vor wenigen Wochen wurden die Studienergebnisse italienischer Forscher veröffentlicht, die Ratten Botox injiziert haben und feststellen mussten, dass sich Teile davon im Gehirn abgelagert haben. Das klingt doch sehr bedenklich...
Wichlas: Tatsache ist, dass die Distanzen beim Menschen größer sind, und man das Ergebnis deshalb nicht 1:1 umlegen kann. Aber es bleibt ein Restrisiko, dass sich Botox im Gehirn ausweitet. Deshalb muss die Entscheidung für Botox auch jeder selbst treffen.
Wenn ich mich für Botox entscheide – bei welchen Falten wirkt es am besten?
Wichlas: Bei allen mimischen Falten, die durch Muskelaktivität entstehen. Am häufigsten wird Botox im obersten Gesichtsdrittel verwendet. Also bei Krähenfüßen oder Stirnfalten. Bei Lachfältchen rate ich ab, weil man ja das Positive nicht unterdrücken soll...
Ist man nach einer Botox-Spritze gleich wieder gesellschaftsfähig?
Wichlas: Bei den meisten Menschen tritt die Wirkung innerhalb von 3–5 Tagen ein, bei 10 Prozent kann es bis zu zwei Wochen dauern. Danach wird kontrolliert, ob das Ergebnis genau so ist wie erwünscht. Unter Leute kann man sofort wieder. Etwa eine Viertelstunde lang gibt es vielleicht ein Hügerl wie nach einem Mückenstich und selten einen kleinen blauen Fleck.
Wie lange hält die Wirkung dann an?
Wichlas: Das hängt vom Bewegungstyp ab. Wer eine sehr starke Mimik hat, bei dem hält es 2–4 Monate. Bei normaler Mimik 4–6 Monate.
Von vielen Beauty-Spezialisten wird empfohlen schon früh mit Botox anzufangen, damit sich die Falten nicht so stark ausbilden. Teilen Sie diese Ansicht?
Wichlas: Wenn man Botox schon vorbeugend spritzt, kann man Falten sehr, sehr lange hinauszögern. Der Muskel wird schwächer und der Patient verlernt das Bewegungsmuster. Manche brauchen deshalb nach 10 oder 15 Jahren Botox gar nicht mehr spritzen. Umgekehrt: kommt jemand erst mit 60 mit stark ausgeprägten Linien, wird Botox allein wahrscheinlich nicht mehr helfen.
Botox bremst auch den Schweiß. Macht diese Behandlung Sinn?
Wichlas: Oh ja. Es ist extrem sicher, gibt keine Nebenwirkungen und hat eine hohe Erfolgsquote.
Wie teuer ist Botox?
Wichlas: Bei der Faltenbehandlung je nach Region zwischen 270 und 400 Euro. Bei der Schweißbehandlung 600 bis 800 Euro.
Gibt es einen gleichwertigen Ersatz für Botox?
Wichlas: Bis jetzt nicht.