Jede Periode ist anders – wie sehr Corona uns und unseren Zyklus beeinflusst hat, zeigt jetzt die erste Studie zum Thema. Mit interessanten Ergebnissen!
Stress, eine schlechte Ernährung oder extremer Sport haben bekanntermaßen einen starken Einfluss auf den weiblichen Zyklus. Doch was passiert, wenn eine Pandemie mit finanzieller Unsicherheit, Angst und Co. fast zwei Jahre lang für Körper und Geist eine noch nie dagewesene Herausforderung darstellt? Das Team um Dr. Niels van de Roemer, CSO bei Valley Electronics, hat genauer hingeschaut – die Studie zum Thema „Die globale Pandemie und Veränderungen in der reproduktiven Gesundheit von Frauen“ liefert spannende Resultate. So etwa betrug der Zyklus der Frauen im ersten Halbjahr 2019 durchschnittlich 29,8 Tage – in den ersten sechs Monaten 2020 waren es nur 28,7!
Studie. Für die Studie wurden anonymisierte Daten von über 1.000 ausgewählten Nutzerinnen analysiert, die durch den Fertility Tracker Daysy (ermittelt auf Basis der Basaltemperatur-Messmethode die fruchtbaren, aber auch die unfruchtbaren Tage) erfasst wurden. Verglichen wurden die Daten aus dem ersten Halbjahr 2019 mit denen aus dem gleichen Zeitraum im Jahr 2020. So gaben 44,4 Prozent der Teilnehmerinnen an, dass sie in den letzten zwölf Monaten eine Veränderung ihres Menstruationszyklus, ihrer Temperaturkurve oder ihrer Menstruation festgestellt hatten. Zum Vergleich: Bei den an Corona erkrankten Frauen waren es sogar 53,9Prozent.
Veränderung. Für fast 60 Prozent der Befragten hatte Corona einen direkten Einfluss auf ihr Leben – doch entgegen den Erwartungen nahmen 41 Prozent der Frauen diese Veränderung als deutliche Verbesserung wahr. So gestaltete sich das Leben in der Pandemie für Frauen, die nicht an Covid-19 erkrankt waren, entspannter: Lockdown und Homeoffice brachten Entschleunigung und neue Routinen in den Alltag. Diese Wahrnehmung erklärt, warum die Zyklen und die entsprechenden Temperaturkurven ruhiger und gleichmäßiger geworden sind. Weniger Freizeitstress – entspanntere Regel, also!
Veränderung. Studienergebnisse belegen, dass Lebensveränderungen den Zyklus und die Fruchtbarkeit beeinflussen können. Die Pandemie und die Konsequenzen haben die Zyklen vieler Frauen statistisch harmonisiert, aber: In den Monaten nach dem ersten Lockdown dauerte die Menstruation am längsten – nach August 2020 harmonisierte sich diese wieder. Fazit: Frauen reagieren zwar auf externe Stressreaktionen, innere Prozesse können aber wieder reguliert werden. Der weibliche Körper – (nicht nur) in der Regel ein echtes Wunder!