Rassismus-Vorwurf

Dior feuert Stardesigner John Galliano

01.03.2011

Das Modehaus entlässt den Stardesigner nach Rassismusvorwürfen.

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© Reuters, EPA, AP Photo
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Nach groben Pöbeleien des britischen Stardesigners John Galliano trennt sich das französische Traditionshaus Dior von ihm. Galliano habe sich "besonders abscheulich" verhalten, erklärte das Modehaus am Dienstag in Paris. Daher bereite das Unternehmen die Kündigung vor.



Galliano steht seit dem Wochenende in der Kritik, weil er in seiner Stammbar im Pariser Szeneviertel Marais wiederholt ausfallend geworden war und mehrere Gäste mit judenfeindlichen Bemerkungen beschimpft haben soll. Am Montag hatte die Polizei ihn zu einer Gegenüberstellung mit einem Paar und einer Frau geladen, die ihn angezeigt hatten. Während die drei Lokalgäste bei ihrer Darstellung blieben, bestätigte zunächst kein Zeuge die Schilderung.

Rassismus-Affäre nur Vorwand?
In der Modebranche hieß es unterdessen, Dior habe sich schon länger von Galliano trennen wollen und nur nach einem Vorwand gesucht. "Ich habe gehört, dass Dior nach einem Weg gesucht hat, ihn rauszuwerfen", sagte eine Kennerin der Szene. Der 50 Jahre alte Galliano sei "ein sehr netter, ganz ruhiger Mann", sagte ein junger französischer Modemacher über den Briten, der seit vielen Jahren in Paris lebt. Er sei "alles andere als ein Widerling, das ist doch absurd".


Galliano hatte seit 1996 die Mode für Dior entworfen und wird als Motor des Traditionshauses gesehen, das einen Jahresgewinn von rund 700 Millionen Euro macht. Der Designer gibt eine Pöbelei in seiner Stammbar "La Perle" zu, bestreitet aber entschieden, antisemitische Bemerkungen gemacht zu haben.

In Paris fingen am Dienstag die Modeschauen für Herbst und Winter an, bei denen auch Dior seine Kollektion zeigen wollte. Zunächst sagte das Haus die Schau nicht ab. Gallianos Defilee für sein eigenes Label ist für Sonntag geplant.
 

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