Nicht nur privat, sondern auch beruflich zusammen durch dick und dünn zu gehen. Dieses Mutter-Tochter-Duo hat gemeinsam ein erfolgreiches Business aufgebaut.
Haarsträubend ist das Verhältnis mancher Mütter und Töchter, die sich niemals vorstellen könnten, das zu wagen, was diese Frauen tagtäglich glücklich macht: sich zusammen den Traum vom erfolgreichen Business zu erfüllen und somit mehr zu sein als "Family" - Geschäftspartner, die auf Augenhöhe zusammen arbeiten, voneinander und miteinander profitieren und dennoch nicht ihre Liebe zueinander aufs Spiel setzen.
Ein solches Powerduo sind Michaela und Christina Bischof, die inzwischen als "feschi"-Dreamteam bekannt sind. Top-Hairstylistin Michaela und Influencerin Christina produzieren hochwertige Haarpflege, die sie in ihrem eigenen Online-Shop vertreiben. Dazu kommt ein Hair & Beauty-Podcast, individuelle Online-Beratung und ein perfekter Social-Media-Auftritt. Doch wie klappt die Zusammenarbeit zwischen Mutter und Tochter konkret und welcher Voraussetzungen bedarf es, um den Spagat zwischen Professionalität, echter Freundschaft und Familienfrieden zu schaffen? Der Talk.
Was war der ausschlaggebende Moment, zusammen ein Business zu gründen. Hatten Sie gar keine Bedenken?
Michaela Bischof: Der Moment war, als mir bewusst wurde, dass mit meinem Wissen, Bildung und Zeit Stillstand bei "feschi" entstehen würde. Ich bin mit Leidenschaft Frisörin. Und Christina erkannte schon früh, dass die Marke Potenzial hat. Bedenken hatte ich keine.
Christina Bischof: Ich habe "feschi" schon bevor es einen Onlineshop gab, immer mal wieder auf meinen Kanälen gezeigt und habe dadurch die Nachfrage und das Potenzial gespürt. Nach vielen Gesprächen hat meine Mama dann vorgeschlagen, unser beider Können zu vereinen, eine eigene Firma dafür zu gründen und die Marke auf das nächste Level zu heben. So entstand das Business in der Form, wie es heute ist. Bedenken hatte ich auch keine -aber ich hätte auch nie geahnt, dass sich "feschi" so entwickeln würde.
Was macht Sie zum Dreamteam?
Christina: Wir wissen beide, wo unsere Stärken liegen und können sie dementsprechend optimal vereinen und einsetzen. Wir haben schon immer gutes Verhältnis und begegnen uns auf Augenhöhe. Dafür bin ich sehr dankbar.
Michaela: Abgesehen davon, dass wir immer eine sehr schöne Mutter-Tochter-Beziehung hatten, ist Christina ein sehr reflektierter Mensch. Mit ihr konnte man schon im Kindesalter vernünftig sprechen. Christina ist sehr klar und ehrlich, das ist natürlich privat und beruflich von Vorteil. Wir beide können das auch sehr gut trennen.
Ist es nicht oft schwierig, eine klare Linie zwischen Job und Privatem zu ziehen?
Michaela: Ich denke, es ist meine Stärke das zu trennen, und was man vorlebt gibt man weiter. Ich scheue mich nicht, problematische Themen anzusprechen. Christina: Natürlich gibt es Momente, in denen es mal schwerer fiel, aber grundsätzlich klappt das sehr gut. Wir fahren immer schon gerne zusammen in den Urlaub oder gehen schön essen - das ist dann unsere Zeit.
Was hat Ihnen ihre Mama von klein auf mit auf den Weg gegeben?
Christina: Dass es für alles einen Weg gibt. "Geht nicht gibt's nicht", hat sie mir immer gesagt. Was sagt ihre Tochter heute zu ihnen?
Michaela: "Mama, es ist dein Leben, und du setzt deine Grenzen, kein anderer!" Und: "Dein Karma stimmt!"
Was haben Sie von ihrer Tochter bis dato lernen können?
Michaela: Vieles, zum Beispiel im Umgang mit Mitarbeitern oder persönlicher Weiterentwicklung. Ich denke nicht, dass ich da wäre, wo ich bin ohne Christina. Sie hat mir schon mal einen Tritt in den Hintern gegeben, zum Beispiel was die digitale Welt und soziale Medien betrifft.
Und was war, denken Sie, wichtig ihr auf den Weg mitzugeben?
Michaela: Geradlinig, ehrlich und tolerant zu sein. Aber auch, dass man das Rad kaum neu erfinden kann, es ist nur möglich es zu verbessern.
Christina, wie würden Sie die Stärken und vielleicht auch Schwächen ihrer Mutter beschreiben? Michaela: Sie ist selbstbewusst, intelligent, fürsorglich und immer für einen da. Eine kleine Schwäche ist, dass sie manchmal zu sehr von sich auf andere schließt. Sprich nicht jeder ist gleich stark, vertrauenswürdig, großzügig etc. - das kann enttäuschend sein.
Wird bei Ihnen auch mal gestritten und wenn ja - aus welchem Anlass?
Michaela: Da ich an die Macht der Kommunikation glaube, streiten wir nicht. Ich streite mit niemandem, das ist verschwendete Energie, man kann alles -wirklich alles -in einem Gespräch klären. Konflikte sind dafür da, um sie zu lösen und das tun wir. Man darf sich selbst nicht zu wichtig nehmen, dann gibt es selten Probleme.
Christina: Wir streiten eigentlich wirklich nie. Klar, diskutieren wir mal, aber einen richtigen Streit habe ich nie mit jemandem. Das entspricht nicht meiner Persönlichkeit. Wir haben auch immer schon ein lockeres und freundschaftliches Verhältnis, daher gab es auch früher selten Streit.
Sie sind erfolgreiche Influencerin - war Ihre Mama anfangs nicht skeptisch dieses Berufs?
Christina: Nein, war sie nie. Im Gegenteil, sie hat mich von Tag 1 sehr unterstützt, an das geglaubt, was ich mache und es auch immer vor anderen verteidigt. 2013 wollten die Leute nicht so recht verstehen, was ich da mache und haben es auch nicht ernst genommen. Meine Mama hingegen schon. Eingemischt hat sie sich nie, ihr war nur eine gute Bildung wichtig.
Wie sind Ihre rollen im Unternehmen konkret aufgeteilt?
Michaela: Vor einiger Zeit wurde mir bewusst, dass die Zukunft von "feschi" den jungen Menschen gehört, deshalb habe ich alles übergeben. Wenn mich das Team braucht bin ich da, aber ich mische mich nirgends ein. Ich bin ausschließlich fachlich beteiligt und stehe mit meiner Expertise in Sachen Produktentwicklung, Stylings, Pop-ups und Mum-Telefon zur Verfügung.
Was wünschen sie sich zum Muttertag?
Michaela: Meine Kinder machen mir das ganze Jahr Freude. Ich wünsche mir, dass sie genauso glücklich sind wie ich. Und was möchten sie Ihrer Mutter am 14. Mai sagen?
Christina: Danke für deinen Glauben an mich und das Vertrauen in mich, liebe Mama!