Tipps für Frauen & Männer

Fit für die Schwangerschaft

28.01.2022

Mit welchen Maßnahmen können Frauen, aber auch Männer ihre Fertilität steigern und sich optimal auf eine Schwangerschaft vorbereiten? Ein Gynäkologe und ein Urologe klären auf.  

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Ein Kind bekommen zu wollen, ist ein „Urbedürfnis“ vieler Paare. Doch oftmals lässt das Wunschbaby auf sich warten – vor allem dann, wenn man sich mit der Babyplanung ­etwas Zeit gelassen hat. Die Redaktion sammelte hilfreiche Tipps, die die Chancen auf Nachwuchs auf natürlichem ­Wege steigern, und befragte den Gynäkologen Dr. Armin Breinl sowie den Urologen Univ. Prof. Shahrokh Shariat, wie Frauen UND Männer fit für die Schwangerschaft werden.

Der Einfluss des Lifestyles

Bei Kinderwunsch sollte man einen gesunden Lebensstil pflegen und Fruchtbarkeitsräuber meiden, betonen beide Mediziner.
Stress könne laut Dr. Breinl in jeder Form die Abläufe im Körper stören. Bei Kinderwunsch hemmt Stress darüber hinaus häufig den Eisprung und die Einnistung einer Eizelle. Daher sollten Sie durch strenges Zyklusmonitoring keinen Druck auf Ihr Sexleben aufbauen.
Ein weiterer Fruchtbarkeitsräuber sei Schlafmangel, klärt Dr. Breinl auf. Zellbiologen erforschten, dass ein gesunder Spiegel des Schlafhormons ­Melatonin bedeutend für die Fruchtbarkeit sei. Schlafmangel und ein ungesunder Schlaf-wach-Rhythmus können die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen.
Alkohol und Zigarettenrauch beeinträchtigen ebenfalls die Fruchtbarkeit nachhaltig, man solle daher laut Dr. Breinl darauf verzichten. Auch andere Drogen jeder Art müssen strikt vermieden werden. Den Hormonhaushalt können außerdem bestimmte Medikamente aus dem Gleichgewicht bringen oder die Fruchtbarkeit schwächen. Dr. Breinl empfiehlt daher, sämtliche Medikamenteneinnahmen unbedingt mit dem Spezialisten abzuklären.
Darüber hinaus empfehlen Expert:innen den Impfstatus vor einer Schwangerschaft überprüfen zu lassen und fehlende Impfungen nachzuholen.

Sanfte Bewegung

Als Vorbereitung für die Schwangerschaft eignet sich u. a. Yoga gut. Durch die regelmäßige Praxis, fördert man die Durchblutung im Körper, bleibt fit, löst Verspannungen und entwickelt zudem ein besseres Körpergefühl. Bestimmte Asanas wie etwa die Schulterbrücke, die tiefe Hocke (Anm.: s. Übungen auf S. 34) oder der Schmetterling eignen sich für Frauen sowie Männer zur Verbesserung der Fruchtbarkeit.

Pflanzenheilkunde

Um die Fertilität von Mann und Frau zu verbessern, kann auch die Phytotherapie eingesetzt werden. Liebstöckel kann beispielsweise sexuell erregen und Brennnessel steigert die Potenz. Sogar die Qualität der Spermien kann man mit Unterstützung von pflanzlichen Therapeutika verbessern. Frauen können überdies ihre Haut auf die Schwangerschaft vorbereiten: Die Haut-Elastizität kann man etwa mit einem Öl fördern, um beispielsweise Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen. Das tägliche Einmassieren mit einem Hautöl kann man auch mit einer „Zupfmassage“ kombinieren. Fassen Sie dazu eine kleine Hautpartie zwischen Daumen und Zeigefinger, ziehen Sie sie kurz nach oben und lassen Sie sie wieder los.   

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Gute Ernährung und Bewegung
Richtig essen
. Ausgewogene, gesunde Ernährung ist essenziell. Dr. Shariat empfiehlt mediterrane Diäten und viele Antioxidantien. Kommen Sie um Fast Food nicht gänzlich herum, so sollten Sie zumindest ein ergänzendes Multivitamin-Präparat sowie Antioxidantien einnehmen.

Übergewicht vermeiden. Adipositas schlägt sich direkt auf die Samenqualität nieder. Versuchen Sie bei Übergewicht, ­einen gesunden BMI zu erreichen und zu halten.

Bewegung. Regelmäßiger Sport sowie Bewegung im Alltag sind Voraussetzungen für einen gesunden Hormonhaushalt und damit für gute Samenqualität.

Andere Lebensstilfaktoren

Schlaf.
Mind. 7 Stunden Schlaf, besser wären acht, sollten Sie jede Nacht bekommen. Mehr Schlaf bedeutet mehr Lust, weniger Stress und führt insgesamt zu besserer Gesundheit.

Stressabbau. Anhaltender Stress schadet unserem gesamten Organismus, darunter auch der Fruchtbarkeit. Machen Sie Stressreduktion zu einer Priorität und versuchen Sie, tägliche Auszeiten einzuhalten und Stressaufkommen entgegenzuwirken.

Vorsicht, heiß. Whirlpools und heiße Bäder erzeugen zu große Wärme in den Hoden und schaden so der Samenqualität. Normales Duschen und Schwimmen in nicht heißem Wasser sind in Ordnung.

Strahlenschutz. Einige Studien legen nahe, dass die Strahlen, die ein Smartphone emittiert, die Spermienqualität beeinflusst. Das Handy daher besser nicht in der Hosen-, sondern in der Hemdtasche tragen.

Alkohol & Zigaretten. Zu viel Alkohol schadet der Gesundheit. Rauchen schadet der Fruchtbarkeit ebenfalls nachhaltig und sollte unbedingt aufgegeben werden.

Drogenstopp. Drogen in jeder Form, auch Anabolika und andere dubiose Hilfsmittel, sollten strikt vermieden werden. Auch unbedingt zu vermeiden: Opiate, Calciumkanalblocker, Sulfonamide und Finasterid.
  

Fruchtbarkeit: Tipps für die Frau  

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Richtige Vorbereitung
Vorsorge. Der Gynäkologe kann im Rahmen einer Grunduntersuchung Erkrankungen ausschließen und bereits wichtige Weichen stellen, z. B. ist die Gabe von Folsäure essenziell. Auch Nahrungsergänzungsmittel (Inhaltsstoffe: DHA, Zink, ­Selen, B-Vitamine) wirken unterstützend.

Zyklus kennen.
Eizellen können nur in einem bestimmten Zeitfenster befruchtet werden: 12 bis 24 Stunden nach dem Eisprung. Die fruchtbaren Tage lassen sich mit Zyklusmonitoring bestimmen, zusätzlich kann auf natürliche Anzeichen ­geachtet werden: z. B. Ziehen in Unterbauch oder der Leistengegend, verstärkter und durchsichtiger Ausfluss und Sensibilität der Brüste. Bei unregelmäßigen Zyklen empfiehlt sich eine Abklärung möglicher Ursachen.

Gesunder Lebensstil
Gewichtsregulierung. Laut Studien erhöht sich die Chance auf eine Schwangerschaft bei übergewichtigen Frauen um bis zu 80 Prozent, wenn sie ihr Gewicht reduzieren. Dasselbe gilt auch für Untergewichtige: Bringen Sie Ihr Gewicht in einen gesunden Bereich, um Ihre Chancen zu optimieren! 

Nährstoffe. Wie alle anderen Prozesse im Körper benötigt auch die Fertilität eine Vielfalt an hochwertigen Nährstoffen. Um diese Versorgung zu gewährleisten, empfiehlt der Experte, viel frisches Obst und Gemüse in den Speiseplan zu integrieren. Für die richtige Ausgewogenheit dürfen Eiweiß und Kohlenhydrate ebenso wenig fehlen wie gesunde Fette. Der Konsum von Junkfood kann den Organismus nachhaltig schädigen. Tipp bei Kinderwunsch: Achten Sie schon vor der Schwangerschaft darauf, genügend Kalzium und Folsäure aufzunehmen – durch grünes Blattgemüse, Nüsse, Vollkorn und spezielle ­Vitaminkomplexe. Verzichten Sie auf Softdrinks sowie auf viel Fett und zugesetzten Zucker.

Bewegung. Regelmäßiger Sport stärkt das Herz-Kreislauf-System, reduziert Stress und bringt den Hormonhaushalt in Balance.  

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