Die Jogginghose wird salonfähig

Die Jogginghose ist nun offiziell ein Trend. Modedesigner die sich bisher mit edlen Stickereien, Perlen besetzte Westchen und sonstigen luxuriösen Techniken beschäftigten setzen nun auf Bequemlichkeit. War Bequemlichkeit noch vor kurzem ein Schimpfwort, steht es jetzt in einer Reihe mit Begriffen wie Chic und Eleganz. Immer mehr Designer entdecken das formlose Beinkleid mit Gummizug als Quelle ihrer Inspiration und erklären die Jogginghose zum Straßen und Büro-tauglichen Kleidungsstück. Selbst Modezar Karl Lagerfeld der noch vor gar nicht so langer Zeit behauptete: „Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“ schickte seine Models mit Jogginghosen und Sneakers über den Laufsteg. Zum Glück behauptete er in einem Interview auch mal, das alles was er sagt, immer nur in diesem Moment gültig ist.

Den Trend zur gemütlichen Jogginghose hat es im Laufe der Modegeschichte bereits öfter gegeben. In den 90-Jahre wurden Rapper nachgeahmt und Anfang der Nulljahre erzielte das Label namens Juicy Couture Verkaufsrekorde weil alle plötzlich aussehen wollte wie Hollywoodstars auf ihrem Weg zum Starbucks - mit Sonnenbrille und Kaffee to go in der Hand.

Obwohl die Jogginghose bereits öfters als Trend galt ist ihre Ankunft auf den schicksten und exklusivsten Laufstegen der Welt jedoch der Beginn einer neuen Ära.

Die Zeiten in denen wir uns in zu enge Kleider zwengten und die Füße mit unbequemen  und schwindelerregend hohen High Heels malträtierten, nur um zu gefallen oder ein Fashion Statement zu setzen sind vorbei. Die Mode scheint erwachen geworden zu sein und erlaubt uns in dieser Saison mal durchzuatmen und ermutigt uns dazu mal einen Gang runter zu schalten. Wir lassen die High Heels im Schrank und tragen unseren Charakter durch nach außen. Denn es ist ein bisschen wie mit Männern in Uniform oder im Maßanzug – erst in ihrer Freizeit erkennt man oft wer sie wirklich sind.