Vielfältig

Dior Couture holt zum Befreiungsschlag aus

02.07.2013

Kunstvoll Modernes für jeden Tag von Dior & Co. statt Modekunst mit Museumsreife

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Wohin geht die Couture? Klarer als sonst beantworten die Designer der seit Sonntag laufenden Pariser Haute Couture-Schauen die Frage nach der Zukunft der Hohen Schneiderkunst - diesem immer wieder totgesagten Gewerbe, wo für eine überschaubare Zahl von Kundinnen noch von Hand gestickt, genäht und auf Maß geschneidert wird.

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Allen voran betätigte sich Dior als Wegweiser. Zum Leben echter Frauen hin bewegte sich die Schau. Statt Haute Couture als modischem Kostümfundus gab es Schneiderkunst zum Anfassen.

"Ich wollte die Couture befreien", sagte Dior-Designer Raf Simons nach der Schau seiner Kollektion für Herbst/Winter 2013/14 der Nachrichtenagentur dpa. Seit dem Siegeszug des Pret-a-Porter (der heute üblichen "Mode von der Stange") habe die Haute Couture ein Problem. Für Simons bewegt sie sich zu weit weg von den Frauen. Der Antwerpener ließ sich von den Kulturen verschiedener Kontinente inspirieren - dachte gleichermaßen an Amerika, Europa, Afrika und Asien und schneiderte für alle einen zeitgemäßen und dennoch raffinierten Look.

Japanische Falttechnik fand sich auf einem Rock aus besticktem Tüll in Rose und Creme wieder. Dazu kombinierte er einen blauen "Obi"-Gürtel und eine von einem Kimono inspirierte Jacke. Leuchtend blauer Sportswear zur strahlend weißen Bluse im US-Ostküstenstil wirkte genauso modern wie ein lockeres Wickelkleid in den kraftvollen Rot- und Blautönen afrikanischer Massai. Die Kollektion verlor sich an einigen Stellen fast in ihrer Vielfalt. Simons ist jedoch bei allem Respekt vor der Tradition zweifellos ein Befreiungsschlag vom überholten Erbe gelungen, an dem die Couture schwer trägt.

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