‚Geschmacklose' Winehouse-Kollektion
Jean Paul Gaultier wehrt sich gegen Kritik
18.04.2012
Seine letzte Kollektion widmete der Designer der verstorbenen Amy Winehouse und erntete dafür scharfe Kritik. Jetzt kontert er.
Das Enfant Terrible der weltweiten Modeszene, Jean Paul Gaultier, sorgte mit seiner letzten Haute Couture-Kollektion Anfang des Jahres für viel Aufsehen. Seine Models schickte er sechs Monate nach dem Tod von Amy Winehouse als Doubles samt Bienenstock-Frisur, Mega-Lidstrich und im typischen 60er-Jahre Stil, der die Sängerin für viele zum Modevorbild machte, auf den Catwalk. "Amy Winehouse war eine echte Stil-Ikone", sagte er. Sie sei vor allem "einzigartig" gewesen. "In der Musik wie in ihrer Art, sich zu kleiden, vermischt sie zahlreiche Einflüsse", sagte Gaultier.
Unter Schock
Die Angehörigen von Amy Winehouse, so wie viele Fans und Modekritiker empfanden diese Idee allerdings als geschmacklos, die Familie war „total unter Schock“. Vater Mitch Winehouse erzählte damals in einem Interview mit The Sun: „Wir betrauern ihren Tod noch immer und hatten eine schwere Woche.“ Dass seine verstorbene Tochter als Inspiration diente um neue Couture zu verkaufen, war für die Familie ein heftiger Stoß, den niemand zu dieser Zeit erwartete.
Ikone
Nun äußerte sich der Modeschöpfer zu den Aussagen und versicherte, dass seine Absichten nur gut gemeint waren. „Ich war überrascht, dass niemand aus der Modewelt eine Hommage an sie machte, als sie starb – ihr Look war fantastisch, er war einzigartig. Normalerweise brauchen Schauspielerinnen und Sängerinnen Modebrater. Sie hatte immer das richtige Make Up, die richtigen Ohrringe – es war ein wahrer Style. Und ich liebe ihre Stimme, ich liebe alles an ihr.“
Während der Show liefen die Models zu Winehouse-Liedern den Laufsteg auf und ab und rauchten dabei. Gaultier gestand, obwohl er die Sängerin die im Alter von 27 Jahren im Juli 2011 in London verstarb, nie kennen gelernt hatte, dass ihre Stile immer sehr ähnlich waren.