Fashion Show
Laufsteg der Trauer: Models setzen Zeichen gegen Hamas-Terror
27.12.2023Zur traurigsten Fashionshow der Welt wurde kürzlich in Tel Aviv geladen, bei der 13 Models, die den Hamas-Terror überlebten, auftraten und damit ein Zeichen setzten.
13 Frauen zeigten sich in Kleidern mit Botschaften, blutverschmiert, mit Schriften, Friedenstauben und Davidstern. Keineswegs eine rein künstlerische Darbietung, sondern brutale Realität für die Models, die allesamt den Terror hautnah erleben mussten. Damit wollen sie auf ihre schrecklichen Verluste aufmerksam machen. Jedes der 13 Models hat das Massaker der Hamas entweder überlebt, oder einen geliebten Menschen durch die Terroristen verloren.
Grausamer Schicksalsschlag
Jessica Elter ist eine der Überlebenden des Hamas-Terrorangriffs vom 7. Oktober. Sie musste am Telefon miterleben, wie ihr Verlobter Ben auf dem Gelände des Supernova-Festivals in der Negev-Wüste erschossen wurde. Besonders tragisch: Ben hatte das Festival-Gelände bereits verlassen, kehrte aber mehrmals zurück, um andere Menschen zu retten. Dann wurde er selbst getötet.
Modenschau als Zeichen der Hoffnung
Mit ihrem Auftritt bei der Fashion-Show erzählt sie ihr Schicksal vom grausamsten Tag der jüngeren Geschichte Israels. „Das Herz ist gebrochen, aber bleibt immer Deines...“, schreibt Jessica Elter unter eines der vielen Postings, die seit Oktober nur eines ausdrücken: ihre unfassbare Trauer um ihren Verlobten Ben, der – wie so viele – am 7. Oktober sein Leben verlor. Ihre und die Wunden der anderen Models sind noch lange nicht verheilt. „Ich hätte alles gegeben, um auf Wiedersehen sagen zu können“, sagt das 27-jährige Model weinend.
Unbeschreiblich sind die Emotionen, die bei den 13 Frauen im Rahmen der außergewöhnlichen Modenschau hochkamen. „Den Moment, in dem ich ein Brautkleid trage, wollte ich nur mit Ben teilen“, so das britisch-israelische Model Jessica Elter im Gespräch mit „Daily Mail“. Jetzt teilte sie ihn mit der Welt. Um ein Zeichen gegen den Terror der Hamas zu setzen, kehrte Elter nun auf den Laufsteg zurück. Freilich nicht für eine gewöhnliche Fashion Show, sondern für die beeindruckende Inszenierung israelischer Designer:innen in Tel Aviv.
„Ich trage die gleiche Frisur, wie an diesem Tag.“
Den Mord an ihrem Ehemann musste auch Yovel Sharvit mitansehen. Die 26-jährige kann bis heute kaum darüber sprechen, weshalb sie mit verbundenem Mund und aufgemalter Kopfschusswunde am Kopf über den Laufsteg schritt. „Ich trage die gleiche Frisur, wie an diesem Tag“, erzählt die Witwe. Nun schritt das Model in Weiß mit blutverschmierter Schleppe und aufgemalter Schussverletzung über den Laufsteg. „Ich stehe hier, damit sich die Menschen an meinen Ehemann erinnern.“
Berührende Geste
Als Zeichen der Hoffnung beendete Vlada Patapov (25) die Fashion Show mit einem Hut in Form einer Friedenstaube. Und auf der Schleppe des weißen Kleids von Yovel Sharvit prangt riesig: „No More Killing“.