Daniela Schimke schreibt über die Beziehung zwischen meteorologischen und amourösen Zuständen.
Ja, es ist heiß zurzeit! Nicht nur klimatisch, sondern scheinbar auch um die Herzen unzähliger Menschen. Nicht grundlos stelle ich mir immer öfter die Frage, ob 40 Grad Außentemperatur auch Herz und Seele unweigerlich zum Brodeln bringen. Keine Ahnung, ob sich je ein Wissenschaftler damit beschäftigt hat – ich stelle hiermit jedoch ganz klar meine These zu dem Thema auf und diese lautet: Ja, es existiert eine Korrelation zwischen meteorologischen und amourösen Zuständen. Es kann schlichtweg kein Zufall sein, dass mir in diesen Tagen (beinahe) nur noch Liebeskranke über den Weg laufen. Glücklich, unglücklich, frustriert, erwartungsfroh, hoffend, flehend, genießend... die Symptome sind so unterschiedlich, wie die Geschichten dazu.
Kein Tag vergeht, an dem mich – sowohl im privaten, als auch im beruflichen Leben – keine neue Botschaft in Sachen Liebe erreicht. Die Zahl der Varianten ist unendlich: „Ich bin soooo verliebt...“, „WIR haben uns getrennt...“, „ICH habe mich getrennt...“, „ER hat sich von mir getrennt...“, „SIE hat mich verlassen...“, „Wir sind jetzt wieder zusammen...“, „Promi A liebt Promi B...“, „Liebes-Aus zwischen Promi X und Promi Y...“, „Promi Z outet seine neue Liebe...“ – ob Froh- oder Hiobsbotschaft liegt freilich jeweils im Auge des Betrachters. Wo es einen Verlassenden gibt, gibt es freilich auch einen Verlassenen. (Auch wenn ich hiermit einen Teil meines Freundeskreises riskiere, sei an dieser Stelle bemerkt, dass ich lieber mit dem Verlassenden befreundet bin oder beruflich bedingt einfach nur über die Fakten schreiben muss.)
Was ist denn bloß los, dass Weltwirtschaftskrise, Ölkatastrophe und Budget-Streit zurzeit scheinbar weniger spannend sind, als „wer mit wem, wann und warum?“. Als oft unfreiwillige, aber höchst engagierte Beraterin in allen Liebesfragen komme ich im Gespräch mit einer herrlich Dauer-Unverliebten auf einen Lösungsansatz. „Wir leben in einer Zeit der großen Veränderungen“, erklärt mir MADONNA-Astrologin Gerda Rogers. „Was nicht zusammen gehört, kann und wird nicht zusammen bleiben.“ Es sind also die Sterne, die schuld an der ganzen Misere sind! Zufrieden mit dieser Erklärung gehe ich nach Hause, schließe meinen Liebsten in die Arme und weiß endlich, warum sich in Liebes-Sachen bei mir so wenig tut. Auch bei 40 Grad Hitze!