Shopping-Alarm!
So wird bei den Preisen getrickst
13.10.2016Männliche und weibliche Preisgestaltung, Deluxe-Etiketten und die Billig-Lüge.
Warum enden Preise bei Textilketten und Diskontern mit „99“-Cent hinter dem Komma und weshalb werden in Designer-Stores gerade Zahlen angeschrieben? Was nach Willkür aussieht, ist in Wahrheit knallharte Wirtschafts-Psychologie. In den verschiedenen Preissegmenten und je nachdem ob Männer oder Frauen die Zielgruppe sind, wird unterschiedlich etikettiert.
Textilketten & Diskonter
Im niedrigen Preissegment regiert die 99-Endung. Der Kunde hat den Eindruck, dass er weniger bezahlt, obwohl nur ein Cent zur nächsten vollen Summe fehlt. Bei einem Preis von 10 Euro zahlt man 10 Euro weniger einen Cent – dennoch denkt man, dass man eigentlich nur 9 Euro hingeblättert hat.
Wissenschaftler haben im Rahmen einer Studie herausgefunden, dass die Preisgestaltung auch nach Geschlecht vorgenommen wird: Runde Zahlen wie 15 Euro sprechen Frauen eher an als exakte Kommazahlen wie beispielsweise 14,99. Ein Produkt, das Frauen ansprechen soll wird demnach mit einer glatten Zahl ausgepreist, wenn die Zielgruppe männlich ist, steht auf dem Etikett zumeist eine Zahl mit Kommastellen.
Designer-Preise
In Stores mit teuren Stücken will man sich von offensiver Preisgestaltung auf Sale-Niveau distanzieren. Aus diesem Grund werden die Preise rund angegeben. Man sorgt so für Klarheit und unterstellt so dem Kunden nicht, dass er die Groschen zählt. Bei besonders exklusiven Labels ist die Zahl 300 besonders magisch: Ab dieser Summe gilt ein Produkt für exklusiv, aber immer noch leistbar. Der Kunde hat das Gefühl, dass er in etwas Wertvolles investiert, ohne das Budget zu sprengen. Sobald sich die Summer allerdings der 400 nähert, wird es dann für den Ottonormalverbraucher zu teuer.