Anna Wintour
Vogue-Chefin angewidert von Berlusconi
26.09.2011
Die gefürchtete Chefin der US-Vogue zeigt sich entsetzt über Italiens Machthaber.
Ihre Mode-Urteile können für Designer von heute auf morgen das Karriere-Ende bedeuten oder aber einen unheimlichen Erfolg versprechen wenn sie davon angetan ist. Die wahrscheinlich einflussreichste und gefürchtetste Frau der Modewelt ist bekannt für ihre scharfe Kritik. Die Chefin der amerikanischen Vogue, Anna Wintour, zeigt sich nun wieder entsetzt, doch ihr aktueller Feind stammt ganz und gar nicht aus dem Fashion-Milieu. Neben der Mode mischt sie nämlich gerne auch politisch mit. So unterstützte sie Barack Obamas Wahlkampf für die Wahlen 2012 mit einem privaten Spenden-Dinner und ließ Michelle Obama für das Cover der Vogue ablichten. Jedoch zeigt sich die Modechefin nicht genauso begeistert über die italienischen Kollegen.
Gegen Berlusconi
Für Silivo Berlusconis Art hat Wintour kein gutes Wort übrig. "Ich bin angewidert. Ich habe dafür keine anderen Worte. Ich bin angewidert und beschämt: Wie kann Italien Silvio Berlusconi und seinen Schwarm an Frauen bloß tolerieren?" sagte sie in einem Interview mit der italienischen Zeitung La Repubblica. Schon zu Beginn der Mailänder Modewoche sprach die Modechefin davon, dass sie es wünschenswert fände, wenn Frauen während der Modewoche auf den Straßen gegen Berlusconi protestieren würden. "Auf der einen Seite ist da dieses 'Made in Italy', die Designer, die tollen Kreationen, die einem weltweit ein hohes Ansehen verschaffen und unvergleichlich sind. Auf der anderen Seite gibt es die politische Realität, die voll von Kompromissen ist. Wie können Sie all das nur tolerieren?" soll Wintour laut Branchendiesnt „WWD“ im Laufe der Prada-Show Anfang letzter Woche gesagt haben. Dass Mrs. Wintour definitiv „not amused“ ist über Berlusconis Womanizer-Image ist offensichtlich – über die italienische Mode dafür umso mehr.