Dries van Noten - Rochas - Gareth Pugh
Mit unaufgeregter Eleganz für's wahre Leben punktete Dries
van Noten bei der Schau seiner Damenkollektion für Herbst/Winter 2010/11
in Paris. Der Antwerpener Designer bot mit bezaubernden Entwürfen den ersten
Höhepunkt bei den seit Dienstag laufenden Defilees.
Kleine
Leopardenschals zu tadellos geschnittenen beigefarbenen Kostümjacken mit
Ärmeln in Nachtblau, lockere und dennoch superweibliche kragenlose
Tageskleider, Brokatjacken und Military-Hosen, Herrenstoffe wie Glencheck
oder Tweed: Alles wirkte lässig, schick und straßentauglich. Aufmerksamkeit
erregten glänzende Satinstoffe mit aquarellartigen Blütendrucken.
Ähnlich gelungen, doch ungleich auffallender erschienen die Entwürfe von Rochas-Designer Marco Zanini. Er hatte sich von der "Kaktusblüte", einer Filmkomödie der späten 1960er-Jahre mit Ingrid Bergman, inspirieren lassen und mixte geschickt Sixties, Seventies, Süßes, Schräges und Modernes. Kurze Etuikleider in Beige, verziert mit gelber Satinschleife, schmale Goldglitter-Röhrenhosen zum zarten Ausbrenner-Oberteil, Bootcut-Hosen in Knalltürkis zum Leopardenmäntelchen oder grellorangefarbene Cocktailkleider: Die Kollektion war ein einziger Blickfang. Wer einen zweiten Blick riskierte, entdeckte viele gut geschnittene, tragbare Teile.
Gareth Pugh legte mit architektonisch geschnittenen Entwürfen eine etwas härtere Gangart ein. Schwarze, kühn geschwungene Jacken und Mäntel, schmale und doch mit Volumen experimentierende Hosen, geometrische Muster und an Neopren erinnerndes Leder spielten runde gegen eckige Formen aus.