Yves Saint Lauren ist tot und mit ihm stirbt eine Mode-Ära.
Während der 1960er- und 1970er-Jahre popularisierte Sait Laurent
Modetrendswie den "Beatnik-Look", Tweed-Anzüge, enge Hosen und
enge,schenkelhohe Stiefel zeigte er auf den Laufstegen. 1966 propagierte er
denklassischen Hosenanzug für Frauen.
Schwarz
als Zuflucht
Schwarz sei seine Zuflucht, sagte YvesSaint
Laurent gerne. Doch der legendäre Modemacher, der am Sonntag im Altervon 71
Jahren starb, konnte auch mit Farbenpracht glänzend umgehen. SeinName und
seine Initialen stehen bis heute für eine Umwälzung in derFrauengarderobe,
die zu seiner Zeit oftmals Skandale auslöste. SeineKollektionen galten in
den 1960er-Jahren teilweise als skandalös.
"Nude
Look und Frauen im Smoking"
Er war einer derersten
Modeschöpfer, die transparente Stoffe verwendeten (Nude-Look).
Seinekonsequente Verwendung schwarzer Stoffe und die Verwendung des
MaterialsJersey fand in den frühen 1960er-Jahren wenig Gefallen, bis sich
auch diesals Trend durchsetzte. Chanel habe "die Frauen befreit",
sagteSaint Laurent einmal. "Das hat mir Jahre später ermöglicht, ihnen
dieMacht zu geben." Kaum zu glauben, aber als der "Modefürst"die
Frauen einst in Hosenanzüge und Matrosenjacken kleidete, galt das
alsrevolutionär.
Haute Couture für Reich und Schön...
1961
gründeteYves sein eigenes Modehaus, gemeinsam mit seinem Partner und
GefährtenPierre Berge. Die beiden bilden ein unschlagbares Gespann - Saint
Laurentist der Kreative, Berge der Manager. Die Erfolgsmarke YSL ist heute
noch einWeltlabel - dabei wurde es schon 1993 zum ersten Mal verkauft,
damals anElf-Sanofi, bis es schließlich 1999 von Gucci, übernommen wird. Nur
dieHaute Couture, höchste Schneiderkunst mit Maßmodellen für die Reichen
undSchönen dieser Welt, bleibt in der Hand des Meisters bis zu seinem
Rückzug2002.
"Ich liebe die Einfachheit"
Die
schöpferische Kraftdes schüchternen Designers scheint in den Jahren seines
Werkens Jahren keineGrenzen zu kennen. Obwohl er in der Einfachheit, im
Verzicht auf Schnörkelund überladende Verzierungen, die wahre Eleganz sieht,
lässt er seinerFantasie manchmal freien Lauf. "Ich liebe vor allem
die Strenge, dieEinfachheit, die klassische Schönheit. Aber meine Fantasie
und meine Talentein der Vorstellungkraft lassen mich manchmal in Richtung
des Barockentendieren", sagte er einst.
Musen und
Models
Der eher publikumsscheue Modeschöpfer und seinLabel YSL
waren international immer beachtet. Bekannte Musen Saint Laurentswaren
Loulou de La Falaise, Betty Catroux und Catherine Deneuve.
SeineLieblingsmodels waren Naomi Campbel, Laetitia Casta und Jerry Hall.
Inspiration
von Mondrian, Picasso, Matisse und Van Gogh
Oftmalsübertrug er
große Werke der bildenden Kunst in die Mode: Mondrian, Picasso,Matisse und
Van Gogh inspirieren seine Modelle. Auch von Reisen bringt erEindrücke mit,
die er in seine Kollektionen einfließen lässt, Russland 1967und Afrika 1976.
Manchmal löst er damit in der Modewelt Skandale aus: SeineKollektion "40",
mit der er 1971 auf die schlechten Jahre derKriegszeit zurückggriff, fiel
bei den Kritikern durch. Im selben Jahr lässter sich für die Werbung für
seines Parfüms "Homme"nackt fotografieren. Der Start des
Damenparfüms "Opium" 1977sorgt erneut für Kopfschütteln - und
wird ein Triumph.
Er war depressiv und erfolgreich
"Yves
hat meisterhaft eineder schönsten Seiten im Buch des französischen Geistes
geschrieben",schrieb sein Gefährte Berge 1996. "Das müsste
ihn glücklichmachen. Aber wer das glaubt, weiß nicht, dass Kreativität immer
eineHochzeit von Talent und Leid ist." Auch der Modeschöpfer selbst
sprachdie dunklen Seiten seines Lebens bei seinem Abschied 2002 offen an. Er
habein seinem Leben "Angst und schreckliche Einsamkeit gekannt,
diefalschen Freunde Beruhigungsmittel und Drogen, das Gefängnis der
Depressionund das der Sanatorien".
Nie vergessen...
Der
Meister ist tot, zurückbleibt sein Werk,das die Modewelt für immer
inspirieren wird und nie in Vergessenheit geratenwird. Sehen Sie die Bilder
der Mode, der Musen und der Stars, die Yves SaintLaurent liebten. Die
Kollektion, die Sie im Video sehen entstammt zwar nichtmehr der Hand von
Yves Saint Laurent persönlich, aber seine Nachfolgerarbeiten immer noch im
Geist des großen Modedesigners, was im Video deutlichzu sehen ist.