Geballte Frauenpower
Frauen in Führungspositionen
15.02.2012
Untersuchungen zeigten, dass Unternehmen mit Frauen in Führungspositionen erfolgreicher sind als solche, die von Männern dominiert werden.
Zwischen 2005 und 2010 hat das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ernst & Young eine Studie mit 290 börsennotierten Unternehmen durchgeführt. Dabei schnitten Konzerne, welche nur von Männern dominiert waren, schlecht ab. Beispielsweise entwickelte sich der Börsenwert, Umsatz und Beschäftigung bei weitem nicht so positiv wie bei Unternehmen mit Frauen im Vorstand.
Die Ergebnisse, die unter anderem auf der Plattform von science.orf.at veröffentlicht wurden, zeigen, dass Unternehmen mit Frauen in der Führungsetage erfolgreicher sind als jene ohne weibliche Führung. Während der fünfjährigen Laufzeit der Studie sind wichtige Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn, Mitarbeiteranzahl und Börsenwerte in Unternehmen mit Frauen im Vorstand um 20 Prozent mehr gewachsen als in jenen mit nur männlichem Management.
Während der Untersuchungszeit konnte Ernst & Young im Generellen einen positiven Trend hin zu Frauen in Führungspositionen wahrnehmen. Vergleichsweise waren im Jahr 2005 nur fünf Prozent der Vorstandsmitglieder Frauen, was sich bis ins Jahr 2010 auf acht Prozent steigern konnte. Des Weiteren wuchs die Anzahl der Unternehmen mit mindestens einer Frau im Vorstand in den fünf Untersuchungsjahren von 79 auf 121 Unternehmen.
Warum schneiden Institutionen mit Frauen in Führungsposition besser ab? Dies lässt sich auf die unterschiedlichen Blickwinkel zurückführen, mit welchen Frauen und Männer ein Problem betrachten. Frauen streben meist eine andere Diskussionskultur als Männer an, sie arbeiten mit anderen Fragestellungen und Betrachtungsweisen. Diese neue Vielfalt innerhalb des Teams und auch der offenere und produktivere Umgang mit Fragestellungen zeigt eine positive Auswirkung auf den Unternehmenserfolg.
Hauptsächlich stammen die untersuchten Unternehmen aus England, Frankreich und Deutschland, jedoch wurden auch sechs börsennotierte Unternehmen aus Österreich in die Untersuchung mit einbezogen. Irland wies dabei den größten Anteil an Frauen in Unternehmen auf. Österreich schaffte es nur auf den vorletzten Platz. Dieses enttäuschende Ergebnis lässt klar erkennen, dass prestigeträchtige Jobs in Österreich hauptsächlich an Männer vergeben werden. Experten verweisen bei diesem Problem meist auf die fehlende Infrastruktur, die es Frauen möglich machen würde Familie und Job zu kombinieren. So ist es hierzulande für Frauen häufig unmöglich, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren, ohne Abstriche machen zu müssen. Jedoch setzt das Bundesministerium für Frauen und öffentlichen Dienst vieles daran die Ausgangssituation für Frauen zu verbessern.
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