Frauen in Österreich

Wie sie leben und arbeiten

24.01.2012

Die Lebensformen von Frauen haben sich hinsichtlich ihrer Ausbildung, Berufstätigkeit und Familiensituation in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. 

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Frauen sind in Österreich - obwohl mehr Knaben als Mädchen geboren werden - in der Überzahl, was vor allem auf ihre hohe Lebenserwartung zurückzuführen ist. Unter ihnen sind „neue“ Lebensformen heute weit verbreitet. Eine Studie des Bundesministeriums für Frauen, Medien und öffentlichen Dienst zeigt auf, dass veränderte Ausbildungszeiten, Arbeitsbedingungen und Familienkonstellationen die Lebenssituation von Frauen beeinflussen.

Eine mit unterschiedlichsten Folgen verbundene Tatsache, ist die verlängerte Ausbildung von Frauen. In den letzten Jahrzehnten ist die Bildungsbeteiligung von Frauen gestiegen. Der Frauenanteil an den Personen mit Universitätsabschluss ist von 24 Prozent im Jahr 1971 auf 42 Prozent im Jahr 2006 angestiegen. Allerdings herrscht in der Ausbildung eine starke geschlechtsspezifische Fokussierung auf bestimmte Branchen vor. Dies zeigt sich vor allem bei berufsbildenden Schulen und in der Lehrlingsausbildung.

Auf Grund der Verlängerung der Ausbildungszeit leben junge Menschen generell länger im Haushalt der Eltern. Junge Frauen verlassen diesen allerdings früher als gleichaltrige Männer. Anschließend wohnen sie seltener allein in einem Haushalt als Männer. Auch sind Männer im jüngeren Alter häufiger Singles als Frauen.

Eine weitere Folge der verlängerten Ausbildungsphasen von Frauen ist, dass diese später ins Erwerbsleben einsteigen. Ebenso ist die Beteiligung von Frauen am Erwerbsleben in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen, sodass sie im Jahr 2006 bereits 44 Prozent der österreichischen Arbeitskraft ausmachten. Allerdings ist nicht zu vergessen, dass Arbeiterinnen bereits seit 1950 als Selbständige, vor allem in der familieneigenen Landwirtschaft, tätig waren.

Arbeit trotz Kindern

Frauen sind im Schnitt ab dem 25 Lebensjahr berufstätig, selbst wenn sie Kinder haben. 2006 hatten 76 Prozent der im Erwerbsleben stehenden Frauen zwischen 15 und 59 Jahren Kinder. Alleinerzieherinnen stehen mit 82 Prozent deutlich häufiger im Erwerbsleben als Ehefrauen. Aber auch drei Viertel der älteren Frauen zwischen 50 und 54 Jahren sind berufstätig.

Mit der höheren Erwerbsbeteiligung geht eine deutliche Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung einher. Vier von zehn österreichischen Frauen arbeiten in Teilzeitjobs. Am häufigsten gehen Arbeitnehmerinnen zwischen 35 und 39 Jahren einer Teilzeitbeschäftigung nach.

Frauen sind zu einem großen Teil im Dienstleistungssektor beschäftigt, viele Mütter mit Kindern gehen auch einer selbstständigen Tätigkeit nach. In Positionen, wo mehr berufliche Qualifikation gefordert ist, nimmt der weibliche Anteil ab.

Mehr Eheschließungen, mehr Scheidungen

Auch Ehe und Familienleben haben sich in den letzten Jahrzehnten maßgeblich verändert. Nach einem Rückgang in den 1990er Jahren, ist die Zahl der Eheschließungen von 2001 bis 2005 wieder angestiegen. Das mittlere Erstheiratsalter liegt derzeit bei 28,6 Jahren für Frauen und bei 31,4 Jahren für Männer.

Bei 63 Prozent der Eheschließungen handelte es sich um Erst-Ehen, bei denen beide Partner ledig waren, was auch auf eine höhere Anzahl an Scheidungen schließen lässt: Im Jahr 2006 endeten 49 von 100 geschlossenen Ehen in Scheidung. Die mittlere Ehedauer beträgt 9,9 Jahre, während das durchschnittliche Scheidungsalter der Frauen bei 38,8 Jahren liegt.

Die Studie zeigt auf, dass Frauen immer öfter Lebensformen wählen, die Ausbildung, Beruf wie Familie vereinen. Dennoch sind die Lebensformen einander sehr ähnlich, was sich an der Auswahl ähnlicher Ausbildungswege und Arbeitsbereiche zeigt.

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