"Crocodile Dundee" ist wieder am Werk - oder besser gesagt der Schauspieler Paul Hogan, der einst in der legendären Rolle des ungehobelten aber unwiderstehlichen Hinterwäldlers australischen Charme weltweit salonfähig machte. Nicht schlecht für einen ehemaligen Gerüstebauer, der eigentlich nie auf die Bretter wollte, die die Welt bedeuten. Am 8. Oktober wird Hogan 70 Jahre alt.
Schwere Dramen und sozialkritische Epen sind nicht Hogans Ding. Sein Metier sind spaßige Wohlfühlfilme. Er hat sich immer als Unterhalter gesehen und nie nach großen Charakterrollen gestrebt. Auch wenn er keine Kritikerpreise einheimste - mit seinem Erfolg beim Publikum war er immer zufrieden. "Ich glaube, ich hatte den großen Vorteil gegenüber den meisten Anderen im Filmgeschäft, dass ich eigentlich nie Teil dieser Industrie sein wollte", sagte er einmal. "Und die ersten 32 Jahre meines Lebens war ich es ja auch nicht: ich hatte vernünftige Jobs und nie Geld."
Hogan, der an der Hafenbrücke in Sydney arbeitete, begann in den 70er Jahren mit eigenen Fernsehkomödien. Über die Landesgrenzen wurde er durch witzige Werbespots bekannt, mit denen die Tourismusindustrie Besucher nach Australien locken wollte. Der große Durchbruch kam 1986 mit "Crocodile Dundee". Er schrieb selbst das Drehbuch über den Naturburschen und Krokodiljäger aus dem australischen Outback, der sich plötzlich in New York wiederfindet. Hogan spielte natürlich die Hauptrolle. Es wurde der erfolgreichste australische Film aller Zeiten und brachte Hogan Millionen ein. Mancher Landsmann nimmt Hogan übel, er habe in der Welt das Image von Australiern etabliert, die schnell zuschlagen aber langsam denken.
Er sei schon ein bisschen cleverer, als es in Filmen den Eindruck mache, meinte er einmal. Davon zeugt auch sein wohl gemehrtes Vermögen. Allerdings liegt er deshalb seit Jahren mit dem australischen Fiskus über Kreuz, der argwöhnt, dass Hogan ein paar Millionen in Steueroasen vor dem Fiskus versteckt. Sie ermittelt seit Jahren. Hogan beteuert seine Unschuld. "Ich habe Probleme mit Leuten, die sich zu ernst nehmen", meinte Hogan einmal.
