Nach der Trennung von seiner Frau Natascha sitzt Uwe Ochsenknecht (53) jetzt für die nächsten Monate allein in einem Kölner Hotel. Die Aussicht aus dem Fenster ist nicht so toll - Köln eben. Vor der Tür steht ein Bodyguard, weil der Schauspieler von einem Reporter verfolgt wird. Der möchte gern Details über das Zerwürfnis mit Natascha erfahren. Die Gesamtsituation könnte besser sein.
Natascha Ochsenknecht hatte der "Bunten" erzählt, Uwe brauche einen anderen Typ Frau: "Eine, die ihm sagt: Du bist der geilste Typ der Welt und brauchst den Müll nicht rausbringen. Während ich ihm sage: Du bist der geilste Typ der Welt, aber den Müll musst du trotzdem rausbringen", so Natascha Ochsenknecht. Im Hotel muss Uwe Ochsenknecht nun nicht mehr den Müll rausbringen. Es gibt Room Service. Ein Zimmermädchen kommt und serviert ihm Kuchen und Obst. "Boah, ist das alles für mich?" Ochsenknecht probt in Köln für das Musical "Hairspray", Premiere ist am 6. Dezember. Dann tritt er jede Woche sechsmal auf bis mindestens Ende März. Muss er dann hier auch Weihnachten verbringen? "Ich befürchte ja. Und meinen Geburtstag im Januar."
Er sieht noch etwas verstrubbelter und zerknautschter aus als sonst. Zur verwaschenen Jeans trägt er ein T-Shirt - reichlich dünn für die Jahreszeit. "Kalt hier", brummt er, reibt sich die tätowierten Arme und schimpft über die Klimaanlage. Ganz der Mann, der seit kurzem allein lebt. Studien belegen, dass die Lebenserwartung von Single-Männern deutlich abnimmt. Kommen ihn wenigstens die Kinder mal besuchen? Er schnaubt durch die Nase. "Das weiß man bei denen nie, die sind so beschäftigt mit Arbeiten und Feiern." Die Söhne Wilson Gonzalez (19) und Jimi Blue (17) sind seit "Die Wilden Kerle" selbst gut im Geschäft. "Ich hoff' mal, dass sie ihren Vater hier nicht vergessen - den alten Vater!"
All zu regelmäßig sieht er sie wirklich nicht mehr. "Dadurch dass ich jetzt hier bin. Ich hab davor noch 'n Film gedreht. Schwierig. Der Große ist in Berlin, der andere ist auch viel unterwegs, tja." Aber sie werden wohl mal kommen, um sich ihren Vater als Frau anzusehen. In dem Musical spielt er nämlich zum ersten Mal eine Frau, eine amerikanische Hausfrau. "Das finden die witzig. Aber dann ist auch gut."
Ochsenknecht leidet unter Lampenfieber. "Kalte Hände, Schweißausbrüche, Herzklopfen, Kreislauf spinnt, Atemnot." Damit muss er künftig alleine klarkommen. Zum Glück sind die Kollegen alle unheimlich nett. "Sind viele Holländer dabei. Ist für mich ja kein Problem, ich kann ja gut Holländisch. Ich hatte mal 'ne holländische Freundin. Hele leuke lekkere meisjes heb je daar, in Nederland." Wie man sich schon denken kann, heißt das, dass es in Holland viele nette Mädchen gibt. Im Moment lebt er allerdings nur für die Arbeit: "Abends bin ich tot."
Wie es nach "Hairspray" weitergeht, weiß er noch nicht. "Keine Ahnung. Ich bin jetzt hier zwischengeparkt sozusagen." Und was im Moment über ihn geschrieben wird, ignoriert er. Sagt er zumindest. "Es gibt nicht nur viele Kollegen, sondern überhaupt viele Leute, die alles Mögliche über einen sagen. Wenn man mal im Internet guckt unter Google, was da irgendwelche Idioten für Kommentare abgeben, die müssen alle arbeitslos sein. Was für'n Müll. Wichtig ist für mich, dass die Leute nicht jeden Abend buhen und wollen, dass ich von der Bühne gehe. Alles andere: viel Neid und Häme. Die sollen sagen, was sie wollen. Ich mach eh, was ich will."