Ärzte-Hotline
20 Fragen zur Grippe
02.12.2009
Am Montag beantworteten fünf Ärzte hunderte Fragen unser Leser. Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen.
Die Schweinegrippe sorgt nach wie vor für große Verunsicherung bei den Österreichern. So könnte man die Bilanz der ersten ÖSTERREICH-Ärzte-Hotline nennen.
Fünf Top-Ärzte
Fünf Top-Ärzte beantworteten am Montag
zwischen 13.00 und 16.00 Uhr alle Fragen der ÖSTERREICH- und MADONNA
LeserInnen rund um die Grippe. Egal, ob es sich um die Influenza oder die
neue Schweinegrippe handelt. Doch die meisten Fragen, die ÖSTERREICH-Hotline
zu beantworten, drehten sich sich um das neue H1N1-Virus.
Für alle, die kein Glück hatten und keinen der fünf Top-Ärzte ans Telefon bekamen, haben wir die 20 interessantes Fragen, nochmals zusammengefasst.
20 Fragen zur Grippe
1. Wie kann man sich, gerade in der Weihnachtszeit, am besten vor der
Schweine und der Influenza schützen?
Der wahre Schutz ist die
Impfung. Alles andere sind Vorsichtsmaßnahmen: Vermeiden Sie das
Begrüßungsbussi auf die Wange, Händeschütteln. Waschen häufig Ihre Hände,
niesen Sie nicht in die Hände, sondern in den Ellbogen. Taschentücher sofort
entsorgen.
2. Sollen sich stillende Mütter impfen lassen?
Ja, auf
jeden Fall. Denn dadurch ist das Baby gleich mitgeschützt, weil sich die
Reaktion des mütterlichen Immunorganismus auf das Kind überträgt.
3. Soll man sich impfen lassen, wenn man eine Medikamentenallergie hat?
Medikamentenallergie
hat mit dem Impfstoff nichts zu tun. Es gibt allerdings Hochallergiker, mit
10-15 Allergien, die sollten sich nochmals austesten lassen.
4. Sollen sich Krebspatienten gegen Schweinegrippe oder Influenza impfen
lassen?
Eine Chemotherapie schwächt das Immunsystem, diese Patienten
zählen also zur Hochrisikogruppe. In Abstimmung mit Onkologen sollten Sie
sich sowohl gegen die saisonale als auch gegen die Schweinegrippe impfen
lassen!
5. Sollen sich Schwangere gegen die Schweinegrippe impfen lassen?
Ja,
ab der 12. Schwangerschaftswoche wird die Schweinegrippe-Impfung empfohlen.
6. Warum zählen Schwangere zur Risikogruppe bei der Schweinegrippe?
In
der Schwangerschaft stellt sich das Immunsystem um und ist geschwächt.
Deswegen sollten Schwangere prinzipiell die Gefahr von Ansteckung, egal ob
durch das H1N1-Virus, normale Grippe oder auch nur einer Erkältung,
minimieren.
7. Können Schwangere Grippe-Medikamente nehmen?
Lassen Sie
die Finger von jeder Art der Selbstmedikation. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt,
welche Medikamente Sie unbedenklich nehmen können.
8. Können auch Kinder das Amt-Grippe-Medikament Tamiflu schlucken?
Wenn
Ihr Arzt Ihrem Kind Tamiflu verschreibt, fragen Sie nochmals nach, ob das
wirklich notwendig ist. Denn die Nebenwirkungen von Tamilflu sind bei
Kindern hoch. Übelkeit, Durchfall sind sehr häufig.
9. Einige Kinder sind im Kindergarten an der Schweinegrippe erkrankt.
Wie soll man als Mutter eines nicht kranken Kindes reagieren?
Wenn
Kinder im Kindergarten erkrankt sind, das Kind unbedingt zu Hause lassen!!!
Die Schweinegrippe-Impfung ist in dieser Situation empfehlenswert. Bis sich
der Impfschutz aufbaut, dauert es aber 2-3 Wochen, nach der 1. Impfung hat
man erst einen Teilschutz.
10. Meine Kinder sind gegen die Schweinegrippe geimpft worden und beide
haben Angina bekommen. Ist die Angina-Erkrankung eine Nebenwirkung der
Impfung?
Nein, das zwei unterschiedliche Erkrankungen. Denn Angina
ist eine bakterielle Erkrankung und die Schweinegrippe ist ein Virus.
11 Mein Kind ist zwei Wochen alt. Macht eine Schweinegrippe da Sinn?
Nein,
denn durch das Stillen haben die Babys einen sehr hohen Immunschutz.
12. In Bekanntenkreis ist ein Schweinegrippe-Fall aufgetaucht. Wie lange
ist die Ansteckungsgefahr?
Die Ansteckungsgefahr bei der
Schweinegrippe besteht 5-7 Tage. Auch wenn das Fieber weg ist, bleibt
Bekannter teilansteckend. Wenn man Körperabstand bewahrt, kann man aber
relativ bald danach wieder in Kontakt treten. Wer auf Nummer sicher gehen
will, wartet ab, bis der Freund wieder vollkommen gesund ist.
13. Drei Tage nach der ersten Teilimpfung ist ein grippaler Infekt
aufgetaucht. Soll man zur 2. Teilimpfung gehen?
Es spricht nichts
dagegen auch zur zweiten Teilimpfung zu gehen. Allerdings erst, wenn der
grippale Infekt ausgeheilt ist.
14. Welche Nebenwirkungen sind bis jetzt von der Schweinegrippe-Impfung
bekannt?
Klassische Nebenwirkungen sind wie bei allen anderen
Impfungen, allergische Reaktionen auf bestimmte Trägersubstanzen der
Impfung. Die Schweinegrippe-Impfung ist aber weder gefährlich noch
ungefährlicher als alle anderen Impfungen.
15. Die Schweinegrippe-Impfung forderte auch Todesfälle. Ist das wahr?
Diese
Todesfälle werden wissenschaftlich aufgearbeitet. Noch weiß man nicht, ob
die Impfung dafürverantwortlich ist.
16. Wie soll man reagieren, wenn man sich mit der Schweinegrippe
angesteckt hat?
Den Arzt aufsuchen und fünf Tage je zwei
Tamiflu-Tabeletten schlucken.
17. Wie kann man sein Immunsystem gegen die Schweinegrippe und die
Influenza stärken?
Achten Sie darauf, dass Sie viel schlafen,
sich gesund und vitaminreich ernähren, viel Bewegung machen, wenig Stress
haben und wenig Rauchen.
18. Was tut man, wenn man Kontakt mit einer Person hatte, die an
Schweinegrippe erkrankt ist? Soll man den Arzt aufsuchen?
Nein,
vertrauen Sie auf Ihr eigenes Immunsystem.
19. Wie gefährlich ist ein grippaler Infekt für ein 5 Wochen altes Baby?
Suchen
Sie sofort den Kinderarzt auf. Eine wirkliche Influenza kann sehr gefährlich
sein.
20. Warum ist die jüngere Generation bei der Schweinegrippe eine
Risikogruppe und die ältere nicht?
Das Virus ist nicht neu.
Ältere Personen über 50 waren schon damit in Kontakt. Jüngere hingegen
nicht.
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