Viele Krebsarten, wie Brustkrebs lassen sich in ihrer Entstehung nicht verhindern. Was man tun kann? Die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen und einen guten Lebensstil pflegen.
Jahr für Jahr erkranken in Österreich 40.000 Menschen an Krebs. Experten und Expertinnen schätzen, dass etwa die Hälfte aller Krebsfälle durch einen gesünderen Lebensstil und die Inanspruchnahme empfohlener Früherkennungsuntersuchungen vermeidbar wäre. Brustkrebs – die häufigste Krebserkrankung der Frau – lässt sich zwar nicht verhindern, allerdings hat es jede Frau in der Hand, ihr persönliches Erkrankungsrisiko durch einen gesunden Lebensstil zu senken. Wie man Krebsprävention in seinen Alltag integriert, steht im „Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung“. Hier ein kompakter Einblick in die wichtigsten Strategien für ein langes Leben in guter Gesundheit.
Regelmäßige Bewegung, wie Joggen, senkt nachweislich das Brustkrebsrisiko.
Der ultimative Lifestyle gegen Krebs
1. Nicht rauchen
Sämtliche Krebserkrankungen können mit dem Rauchen in Verbindung gebracht werden. Von den über 4.000 Chemikalien im Tabakrauch sind über 50 Substanzen krebsfördernd. Bei einer Packung Zigaretten pro Tag kommt es über das Jahr in den Atemwegen zu rund 150 Mutationen. Deshalb ist das Rauchen v. a. für Lungenkrebs verantwortlich. Es gibt darüber hinaus Beweise für ein deutlich höheres Brustkrebsrisiko (um 10 bis 30 Prozent).
2. Rauchfreies Umfeld schaffen
Auch Passivrauchen schadet. Laut britischer Studie sind schätzungsweise 14 bis 15 Prozent der Lungenkrebserkrankungen bei Nichtrauchern auf das Passivrauchen zurückzuführen.
3. Aufs Gewicht achten
5,4 Prozent aller Krebserkrankungen bei Frauen hängen mit erhöhtem Körpergewicht zusammen. Besonders gefährlich: Bauchfett. So erkennen Sie Ihr Risiko: Messen Sie Ihren Taillenumfang mit einem Maßband ab. Ein Umfang von mehr als 88 cm deutet auf ein hohes Risiko hin.
4. So viel Bewegung muss sein
Aktivität verringert nachweislich die Wahrscheinlichkeit für Dickdarmkrebs sowie für Krebs der Brust und der Gebärmutterschleimhaut. Wer sich viel bewegt, tut sich zudem leichter, sein Gewicht in einem gesunden Bereich zu halten und reduziert damit sein Risiko weiter. Empfehlung: möglichst viel Alltagsbewegung (Treppensteigen etc.) sowie 150 Minuten mäßige Aktivität pro Woche. Alternativ: 75 Minuten pro Woche intensive körperliche Aktivität.
5. Pflanzenbasiert essen
In der europäischen Bevölkerung haben Menschen, die einen gesunden Lebensstil (gemäß den Empfehlungen zur Krebsprävention) führen, ein um ca. 18 Prozent geringeres Krebsrisiko gegenüber jenen, deren Lebensweise und Gewicht nicht den Empfehlungen entsprechen. Der Tipp: pflanzenbasierte, ballaststoffreiche Ernährung.
6. Alkohol im Blick
Je weniger, desto besser. Es ist bewiesen, dass Alkohol mindestens sieben Krebsarten verursachen kann: Krebs der Mundhöhle, der Speiseröhre, des Halses, der Leber, des Darms und der Brust.
7. Detox
In der Umwelt, darunter am Arbeitsplatz, kommen viele Tausende vom Menschen verursachte oder natürliche Substanzen vor, von denen einige Krebs verursachen können. Viele dieser Substanzen sind Chemikalien. Besonders gefährdete Berufsgruppen (Baubranche, Arbeit mit Chemikalien, Lacken ...) sollten sich gezielt über Belastungen und Vorsichtsmaßnahmen informieren. Generell gilt: Reduzieren Sie die Innenraumluftverschmutzung (Rauchstopp, keine Chemikalien, gutes Lüften).
8. Stillen
Je länger eine Frau stillt, desto besser ist sie laut Studien vor Brustkrebs geschützt. Das Brustkrebsrisiko sinkt pro 12 Monate Stillen (Stillzeiten aller Kinder zusammengerechnet) um 4 Prozent zusätzlich zur Risikominderung durch eine Geburt.
9. Achtung, Hormone!
Der Europ. Kodex äußert Bedenken gegenüber gewissen Arzneien, wie Hormonersatztherapien, und rät: „Vermeiden oder nur eingeschränkt anwenden.“
10. Angebote wahrnehmen
Nehmen Sie an bestehenden Krebsfrüherkennungs- und Screening-Programmen teil: Neben der kostenlosen Brustkrebsvorsorge gibt es auch Angebote zur Vorsorge von Darm- und Gebärmutterhalskrebs.