8 Schritte

Anti-Krebs-Plan für Frauen

31.08.2009

Allein in Österreich erkranken jährlich rund 40.000 Menschen an Krebs. Mit acht Schritten reduzieren Sie Ihr persönliches Risiko.

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(c)sxcWeltweit müssen knapp 25 Millionen Menschen mit der Schreckensdiagnose Krebs leben – 6,7 Millionen sterben jährlich daran. „Das sind 12,5 Prozent aller Todesfälle“, bilanziert Paul Sevelda, Wiener Gynäkologe und Präsident der Österreichischen Krebshilfe. Krebs fordert somit jährlich mehr Todesopfer als Aids, Malaria und Tuberkulose zusammen.

 20.000 Opfer
In Österreich erkranken pro Jahr etwa 40.000 Menschen an Krebs – für 20.000 endet die Erkrankung tödlich. Der „Killer Nummer eins“ bei beiden Geschlechtern ist Darmkrebs. Bei Frauen zählen zudem Brust- und Lungenkrebs zu den häufigsten Tumorerkrankungen.

Ihr Vorsorge-Guide
Die gute Nachricht: Viele Krebserkrankungen lassen sich mit dem richtigen Lebensstil vermeiden. MADONNA hat mit Hilfe eines renommierten Experten-Teams die acht wichtigsten Schritte zur Vorbeugung von Krebserkrankungen zusammengefasst.

1. Nicht rauchen
„Man rechnet damit, dass allein in Österreich etwa 14.000 Menschen jährlich an den Folgen von Tabakkonsum sterben“, warnt Experte Paul Sevelda. Tabakrauch enthält tausende chemische Substanzen: Beim Verbrennen entstehen Schadstoffe, die für chronische Entzündungen, Krebs und Herzkreislauf-Erkrankunen verantwortlich sind. Massive Gesundheitsschäden entstehen auch durch Passivrauch. Sevelda setzt sich daher auch für einen stärkeren Nichtraucherschutz der Jugend ein: „Diskotheken und Jugendlokale müssen Nichtraucherzonen werden!“, fordert er.

Endlich aufhören!
Was kann man tun, damit es (diesmal) klappt? Dazu „Nichtraucher-Papst“ Michael Kunze vom Wiener Institut für Sozialmedizin: „Das wichtigste ist der Wille, also die Motivation. Setzen Sie sich ein Datum zum Rauchstopp und legen Sie sich Alternativen für das Rauchen zurecht. Es gibt Hilfe in Hülle und Fülle – von Beratung bis zum Nikotinersatz. Je stärker die Abhängigkeit, desto eher braucht man Unterstützung. Die Nikontinersatztherapie bekommt man rezeptfrei in jeder Apotheke.“
Spezielle Dienste bietet das Wiener Nikotin-Institut, auf dessen Homepage sich auch viele Tipps finden, die das Nichtrauchen erleichtern. Infos unter www.nicotineinstitute.com

Tipps
Wer Angst hat, dass sich der Rauchstopp in Gewichtszunahme niederschlägt, sollte diese Ratschläge beherzigen: Kauen Sie zuckerfreien Kaugummi bei Verlangen nach Süßem und trinken Sie energiearme Getränke, aber keinen Kaffee: Er macht Lust auf Zigaretten. Betreiben Sie Sport (hebt die Stimmung!) und halten Sie stets leichte Snacks zum Knabbern (wie Karotten, Reiswaffeln) bereit.

2. Schlank bleiben
Eine wissenschaftliche Studie bestätigt: Ein hoher Body-Mass-Index (also Übergewicht) steht mit deutlich höherem Risiko für Krebserkrankungen der Verdauungsorgane in Zusammenhang. „Ein erhöhtes Risiko bei Körperfülle wurde auch für Krebserkrankungen von Brust, Gebärmutter und Eierstock festgestellt. Übergewicht kann für 20 Prozent aller Todesfälle bei Frauen verantwortlich gemacht werden“, so Paul Sevelda. Mit fettarmer, vitalstoffreicher Ernährung und regelmäßiger Bewegung beugen Sie Übergewicht vor.

3. Anti-Krebs-Diät
30 bis 40 Prozent aller Krebserkrankungen gehen auf das Konto falscher Ernährung. „Es ist wirklich so: Bewusst genießen schmeckt und schützt. Das Erkrankungsrisiko für viele Krebsarten kann durch die richtige Zusammenstellung des Speiseplans entscheidend gesenkt werden“, erklärt Experte Sevelda. Und so sieht Ihre Anti-Krebs-Diät im Detail aus:

- Essen Sie mehrmals am Tag Getreideprodukte: Sie enthalten neben Stärke und wertvollem Eiweiß auch viele Ballaststoffe (gut für die Verdauung!) sowie sekundäre Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend wirken und die Zellen schützen. Da sich diese vor allem in den Randschichten des Getreidekorns befinden, sind Vollkornprodukte besonders zu empfehlen.

- Wenig Kalorien, dafür jede Menge Vitalstoffe: Obst und Gemüse können und sollen Sie nach Herzenslust schlemmen. Mindestens aber sollten es fünf Portionen pro Tag sein.

- Zwei Portionen Milch oder Milchprodukte (vorzugsweise fettarm) decken den Bedarf an Kalzium (wichtig für gesunde Knochen).

- Fleisch und Wurst sollten Sie nicht öfter als zwei bis drei Mal pro Woche zu sich nehmen; dafür ein bis zwei Mal wöchentlich Fisch. Mit Süßigkleiten sparsam umgehen!

Die Top 6. Das amerikansiche „National Cancer Institut“ hat etwa 40 Nahrungsmittel als „vor Krebs schützend“ eingestuft. Zu den sechs Spitzenreitern zählen Broccoli (wirken besonders im Verdauungstrakt krebshemmend), Tomaten (ihre Säuren reduzieren krebserzeugende Substanzen, die sich zum Beispiel beim Grillen bilden können), Soja (gilt als Waffe gegen Brust- und Darmkrebs), Zitronen (blockieren das Wachstum von Krebszellen), Zwiebeln (hemmen die Entstehung krebsauslösender Stoffe) und Karotten (stärken das Immunsystem und mindern das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken).

4. Wenig Alkohol
Das berühmte Achterl Rot schadet nicht und kann sogar einen gewissen Nutzen haben. „Aber alles, was darüber hinausgeht – vor allem regelmäßig – ist ein Angriff auf die Gesundheit“, warnt Krebshilfe-Präsident Sevelda. Für Frauen gilt: Ein Drink pro Tag; für Männer zwei.

5. Aktiv sein!
Ob Gärtnern, flottes Spazierengehen, Stiegen steigen oder sich mit den Kindern austoben: Wer täglich aktiv ist, kann sein Krebsrisiko senken. Zum einen, weil dadurch Übergewicht abgebaut beziehungsweise vermieden wird. Aber auch die Bewegung selbst scheint eine gewisse Schutzwirkung gegen Tumorerkrankungen zu haben. „Regelmäßiger Sport kann zum Beispiel das Brustkrebsrisiko um die Hälfte reduzieren“, weiß Gynäkologe Paul Sevelda.

Dreimal in der Woche 40 Minuten bis etwa eine Stunde lang sportlen ist ideal. Suchen Sie sich eine Sportart, die Ihnen Spaß macht! Wie wär’s mit Laufen, Aerobic, Radfahren oder Schwimmen?

6. Sonnenschutz
An Hautkrebs kann jeder erkranken. Dennoch gibt es Menschen, die ein erhöhtes Risiko haben. Dazu zählen Personen, die von Natur aus blass, hellblond oder rothaarig sind und viele Sommersprossen oder andere Pigmentflecken haben.

Sicher sonnen. Die wichtigste Schutzmaßnahme gegen Hautkrebs ist richtiges Verhalten in der Sonne: Bleiben Sie in der Mittagszeit (zwischen 11 und 15 Uhr) lieber im Schatten und schützen Sie sich mit Sonnenschutzmitteln und den drei Hs (Hut, Hemd, Hose) zusätzlich vor UV-Strahlen. „Außerdem sollten Sie Ihre Muttermale mindestens zweimal jährlich auf Veränderungen hin untersuchen und einmal im Jahr den Hautarzt kontaktieren – am besten nach dem Sommer“, informiert die Wiener Dermatologin Sibylle Wichlas.

7. Sicher im Job
Wenn Sie beruflich mit radioaktiver Strahlung oder mit Chemikalien umgehen müssen, ist es besonders wichtig, sich nach den Sicherheitsbestimmungen am Arbeitsplatz zu richten.

8. Vorsorge-Checks
Je früher Krebs behandelt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Alle Untersuchungen machen lassen. Für Frauen heißt das: Einmal im Monat die Brust auf Veränderungen hin abtasten sowie zweimal jährlich durch die Frauenärztin. Ab dem 40. Lebensjahr ist eine Mammografie fällig – und dann alle zwei Jahre. Außerdem: Einmal jährlich Krebsabstrich beim Gynäkologen machen lassen. Ab 40: Darmkrebs-Okkulttest (deckt verstecktes Blut im Stuhl auf) , sowie ab dem 50. Lebensjahr eine Darmspiegelung (alle sieben bis zehn Jahre). Plus: Der Haut-Check (siehe Schritt 6).

Top-Service
Sie haben den Überblick verloren? Die Österreichische Krebshilfe erinnert Sie anonym, zeitgerecht und kostenlos per E-Mail an Ihre Untersuchungen. Alles, was sie tun müssen: Sich anmelden unter: www.krebshilfe.net, den Frauen-Bereich anklicken, einen Fragebogen ausfüllen und die Anmeldung abschicken. Also, worauf warten Sie noch?

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