Der große Medizin-Check. Wie fit sind Ihr Herz und Ihre Lunge? Ärzte verraten, wie Sie ab sofort gesünder leben!
Es ist nur ein Zahlenspiel – und verdeutlicht dennoch die enorme Leistung, die das Herz vollbringt: Etwa drei Milliarden Mal schlägt es im Laufe eines Lebens. Tag für Tag pumpt es Blut durch die Gefäße und versorgt unsere Organe und unser Gehirn mit Sauerstoff.
Stille Gefahr
Leider merken wir auch nicht immer, wenn Gefahr für unser wichtigstes Organ droht: „Bluthochdruck zum Beispiel gilt als einer der Hauptrisikofaktoren für Infarkt oder Schlaganfall – und macht keinerlei Beschwerden“, erklärt Marcus Franz, Wiener Facharzt für Innere Medizin und Primar am Hartmannspital. Das Fatale: Herzinfarkt, Herzschwäche oder Schlaganfall sind mit großem Abstand die häufigsten Todesursachen. Jeder zweite Österreicher stirbt daran. Zum Vergleich: „Nur“ jeder vierte stirbt an Krebs.
Die gute Nachricht lautet aber: 90 Prozent der Herz-Kreislauferkrankungen entstehen durch Risikofaktoren, die wir selber beeinflussen können. Ärztin Doris Gapp: „Das heißt: Mit dem richtigen Lebensstil sind Herzinfarkte oder Schlaganfälle in sehr hohem Maße vermeidbar.“
Wie Sie Ihr persönliches Risiko für Herzkreislauferkrankungen senken können, verraten die MADONNA-Experten im Auftakt zur großen Frühlings-Medizin-Serie. Und so bleibt Ihr Herz gesund:
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Fittes Herz
„Rauchen Sie nicht, streben Sie Normalgewicht an und bewegen Sie sich regelmäßig“, fasst Medizinerin Gapp die wichtigsten Lifestyle-Maßnahmen für ein gesundes Herz-Kreislaufsystem zusammen. Damit beugen Sie den größten Risikofaktoren vor. Zu diesen zählen:
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Diabetes
Zu viel Glukose (Zucker) im Blut greift gerade bei weiblichen Patienten die Gefäße massiv an: Bei Frauen zeigt sich Typ-II-Diabetes drei- bis vier Mal so schädlich wie bei Männern. Tipp: Zucker reduzieren! Durch Süßes erhöhen sich nämlich auch die Blutfettwerte, die ebenfalls dem Herz schaden.
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Bluthochdruck
Die sogenannte Hypertonie (von einem hohen Blutdruck spricht man, wenn die Werte wiederholt über 135/85 mmHg liegen) schädigt die zarten Gefäßwände. Cholesterin, Kalk und andere Bestandteile des Blutes können sich dadurch leichter ablagern. Die flexible Wand der Gefäße verdickt und verengt sich. Durch diesen als Arteriosklerose bezeichneten Vorgang verschlechtert sich die Durchblutung verschiedenster Organe – so auch die vom Herz. Tipp: Bewegung senkt den Blutdruck und lässt das herzschützende HDL-Cholesterin steigen. Und: Sparsam mit Salz umgehen! Als relativ harmlos gilt der niedere Blutdruck, der jedoch – gerade jetzt – oft Beschwerden macht.
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Stress
Auch seelische Faktoren können die Gefäße belasten: „Stresshormone belasten das Herz, weil sie den Blutdruck steigen lassen. Zudem begünstigen Ängste, Überforderung, Ärger, aber auch Einsamkeit einen ungesunden Lebensstil: Man raucht, trinkt zu viel Alkohol oder ernährt sich vorwiegend von Fast Food“, so Expertin Gapp.
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Herzgesund essen
Schon kleine Schritte in Richtung gesünderes Essverhalten tun dem Herzen spürbar gut: Reduzieren Sie tierische Fette (wie Wurst, Käse, Obers, Butter), deren gesättigte Fettsäuren die Cholesterinkonzentration im Blut ansteigen lassen. Und setzen Sie auf viel Gemüse, Obst und die richtigen Fette. Besonders gesund: Fisch wie Lachs, Thunfisch, Hering oder Makrele (enthält herzschützende Omega-3-Fettsäuren) sowie Rapsöl (passt zu Salaten, kann aber auch zum Braten verwendet werden).
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Besser atmen
Und wie steht es um Ihre Lunge? Schädlichster Faktor auch hier: das Rauchen. Und: Zwei Drittel der Erwachsenen haben den natürlichen Rhythmus fürs Atmen verlernt – und verschlechtern damit die Versorgung des Organismus mit Sauerstoff. Falsches Atmen kann aber auch zu Verstimmungen, Müdigkeit oder Schlafstörungen führen. Und so geht’s richtig: Beim Einatmen soll sich Ihr Bauch leicht wölben. Atmen Sie doppelt so lange aus wie ein – so gelangt ein Maximum an Sauerstoff in den Körper. Lüften Sie Ihre Räume immer wieder und tragen Sie nicht zu enge Kleidung. Und: Achten Sie auf Ihr Seelenwohl. Laut China-Philosophie kann auch unverarbeitete Trauer die Lunge schwächen. Ein gesunder Ausdruck der Trauer ist das Seufzen: Mit dem Ausatmen löst sich auch gestauter Kummer, der aus der Tiefe der Lunge kommt.
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Nicht rauchen |
Unsere MADONNA-Experten
Bild: (c) Bieniek
Dr. Doris Gapp
Ist Ärztin für Allgemeinmedizin in Wien. Infos: www.womanandhealth.com ; www.diehausaerztin.com
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Dr. Marcus Franz
Ist Vorstand der Internen Abteilung am Hartmannspital, 1130 Wien, www.hartmannspital.at