Schon seit dem Kinostart von It Ends with Us im August gibt es Schlagzeilen über Probleme zwischen den Hauptdarstellern Blake Lively und Justin Baldoni. Jetzt hat Blake Klage eingereicht. Wir haben alles, was bisher passiert ist, hier zusammengefasst.
Dass es mal Streit zwischen Hauptdarstellern gibt, ist nichts Neues. Aber dieser Fall setzt dem Ganzen die Krone auf: Blake Lively beschuldigt Justin Baldoni der sexuellen Belästigung – und das bei einem Film wie „Nur noch ein einziges Mal" (It Ends with Us), der ausgerechnet das Thema häusliche Gewalt behandelt.
Blake Lively klagt Justin Baldoni: Das wissen wir bisher
Im August lief die Verfilmung des Bestsellers „It Ends with Us" in den Kinos an, und schnell wurde bekannt, dass es am Set ordentlich gekriselt hatte. Anfangs konzentrierte sich die Kritik jedoch auf Blake Livelys vermeintlich missglückte „blumige“ Promotion des Films (die, wie jetzt klargestellt wurde, übrigens von Filmstudio Sony vorgegeben war). Online diskutierten User außerdem, ob die Schauspielerin etwa eine Diva sei – schließlich soll sie schon mit Kolleginnen wie Leighton Meester oder Anna Kendrick angeblich nicht immer gut ausgekommen sein.
Als wäre das nicht genug, tauchten plötzlich alte Interviews von Lively auf, in denen sie Journalisten angeblich respektlos behandelt haben soll. Es wurde alles ausgegraben, was der Schauspielerin irgendwie angelastet werden konnte – ein waschechter Shitstorm brach über sie herein.
Schmutzkampagne von Co-Star Baldoni
Doch die neuen Enthüllungen stellen vieles in ein anderes Licht: Laut Chatverläufen, die der New York Times vorliegen, und einer 80-seitigen Klage von Lively war all das Teil einer gezielten Rufschädigungskampagne, orchestriert von Justin Baldoni und seinem PR-Team. Dieses Team war übrigens auch schon im Prozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard involviert.
In der Klage beschreibt Lively übergriffiges Verhalten Baldonis am Filmset. Unter anderem soll er ihr Nacktfotos von anderen Frauen gezeigt und über seine frühere „Pornosucht“ gesprochen haben. Besonders geschmacklos: Er habe sich abfällig über Livelys Gewicht und ihren verstorbenen Vater geäußert.
Blake Lively selbst äußerte sich in einem Statement gegenüber TMZ: Ziel ihrer Klage sei es, „die unheilvollen Vergeltungstaktiken aufzudecken, die gegen Menschen eingesetzt werden, die Fehlverhalten ansprechen.“ Außerdem wolle sie andere schützen, die womöglich ähnliche Erfahrungen machen könnten.
Krisengespräch schon während Dreharbeiten
Schon während der Dreharbeiten hatte Lively sich beim Filmstudio Sony beschwert, was schließlich zu einem Krisengespräch führte. Dabei kam man zu keinem klaren Ergebnis. Jedoch fasste man zusammen, dass folgende Beschwerdepunkte von Lively und ihrem Team zukünftig zu unterlassen seien. Die Liste liest sich wie eine bizarre Zusammenfassung von Benehmen, das ohnehin selbstverständlich sein sollte.
- Kein Zeigen von Nacktvideos oder -bildern von Frauen, einschließlich der Ehefrau des Produzenten, gegenüber Blake Lively und/oder ihren Mitarbeitern mehr.
- Keine weitere Erwähnung von Herrn Baldonis oder Herrn Heaths früherer "Pornosucht" oder Blake Livelys mangelndem Pornokonsum gegenüber Blake Lively oder anderen Crewmitgliedern.
- Keine weiteren Gespräche mit Blake Lively und/oder ihren Mitarbeitern über persönliche Erfahrungen mit Sex, auch nicht in Bezug auf Ehepartner und/oder andere Personen.
- Keine weitere Erwähnung gegenüber Blake Lively oder ihren Mitarbeitern von persönlichen Momenten, in denen keine körperliche Zustimmung zu sexuellen Handlungen gegeben wurde, sowohl als Täter als auch als Misshandelte.
- Keine weiteren Beschreibungen der eigenen Genitalien gegenüber Blake Lively.
- Keine Witze oder abfälligen Bemerkungen mehr gegenüber Blake Lively und/oder ihren Mitarbeitern über Beschwerden der Personalabteilung, die Wayfarer bereits am Set erhalten hat, oder über das „Verpassen der Personalversammlung".
- Keine weiteren Anfragen von Herrn Baldoni an Blake Livelys Trainer ohne ihr Wissen oder ihre Zustimmung, ihr Gewicht preiszugeben.
- Keine weitere Erwähnung von Herrn Baldoni, dass er mit Blake Livelys totem Vater „gesprochen" hat.
- Keine persönlichen, körperlichen Berührungen oder sexuellen Bemerkungen von Herrn Baldoni oder Herrn Heath mehr, die von Blake Lively und/oder ihren Mitarbeitern sowie von weiblichen Darstellern oder Mitarbeitern ohne deren ausdrückliche Zustimmung geduldet werden.
- Kein improvisiertes Küssen mehr. Alle intimen Berührungen müssen im Voraus mit Blake Lively und einem Intimitätskoordinator choreografiert werden. Kein Beißen oder Saugen an den Lippen ohne Zustimmung von Blake Lively. Alle intimen Berührungen und Gespräche vor der Kamera müssen „in der Rolle" stattfinden und dürfen nicht von Herrn Baldoni persönlich an Blake Lively abgesprochen werden.
- Kein Hinzufügen von Sexszenen, Oralsex oder Höhepunkt vor der Kamera durch Blake Lively außerhalb des Drehbuchs, dem Blake Lively bei der Unterzeichnung des Projekts zugestimmt hat.
Baldonis Reaktion zur Klage von Blake Lively
Justin Baldoni ließ die Vorwürfe über seinen Anwalt als „beschämend“ und „kategorisch falsch“ zurückweisen. Doch bevor es überhaupt zu weiteren rechtlichen Schritten kommen konnte, wurde Baldoni bereits von seiner Agentur WME fallengelassen – dieselbe Agentur, die auch Blake Lively vertritt.
„Nur noch ein einziges Mal"-Autorin Colleen Hoover teilt in ihrer Instagram-Story ein gemeinsames Foto, verlinkt den „New York Times"-Artikel mit den Chat-Enthüllungen von Baldoni und schreibt: „Blake Lively, du warst seit dem Tag, an dem wir uns kennengelernt haben, immer ehrlich, freundlich, hilfsbereit und geduldig. Danke, dass du genau so bist, wie du bist. Bleib immer so. Verändere dich nie. Verwelke nie." Auch ihre Kolleginnen aus dem Film Eine für 4, America Ferrera, Alexis Bledel und Amber Tamblyn, solidarisierten sich öffentlich mit Lively. Sie kritisierten die „erstaunliche Heuchelei“ von Baldoni und dessen Verhalten, das so gar nicht zur Botschaft seines Films passen wolle.