"The Woman in Me"

Britney Spears' Autobiographie: So ehrlich, dass es weh tut

28.10.2023

„The Woman in Me – Meine Geschichte“ heißt die Biografie von Britney Spears, in der sie erstmals offen über ihr Leben mit Höhen – und unfassbaren Tiefen schreibt.   

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Als kleines Mädchen streunte ich oft stundenlang singend durch den stillen Wald hinter unserem Haus in Louisana...“ Mit diesen Worten beginnt die heute 41-Jährige ihre Geschichte zu erzählen – und die ist wahrlich bewegender Stoff für ein 304 Seiten umfassendes Werk, das am vergangenen Dienstag weltweit gleichzeitig in 17 Sprachen erschienen ist.

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Ihre Geschichte

Man kann davon ausgehen, dass sich ihre Biografie an die grandiosen Erfolge von Britney Spears reihen wird. So vieles wurde in den letzten Jahren über die US-Popsängerin, ihre Eskapaden, den totalen Break-Down und schließlich ihre Entmündigung durch ihren eigenen Vater geschrieben. Jetzt, nachdem sie sich – laut eigener Aussage – zurück in ein „normales“ Leben gekämpft hat, will die zweifache Mutter ihre Geschichte selbst erzählen.

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„Für meine Jungs – ihr seid die Liebe meines Lebens“, so die Widmung von „The Woman in Me“ an ihre Söhne Jayden (17) und Jean (18) aus der Ehe mit Kevin Federline. Diese scheiterte ebenso wie so viele Beziehungen der Sängerin – zuletzt jene mit Sam Ashgari (29). Jetzt tanzt Britney wieder als Single durchs Leben – und auf ihrem Instagram-Kanal, auf dem sie sich oftmals so abgehoben zeigt, dass die Welt wieder Sorge um sie hat. Grundlos, wie Britney meint.

Dramatische Enthüllungen

Was sie zu der Frau machte, die sie heute ist, versucht deshalb wohl auch Spears in ihrer Biografie zu erklären. Sie erzählt offen über ihre Höhenflüge, ihre Tiefpunkte, die Skandale – und sie rechnet gnadenlos mit ihrem Vater ab. „In meiner Familie hat es immer Tragödien gegeben“, schreibt sie und berichtet etwa darüber, wie ihr Großvater ihre Großmutter misshandelte – und diese schließlich in eine Nervenheilanstalt einweisen ließ. „Im Jahr 1966, als Jean 31 Jahre alt war, erschoss sie sich...“ Womit sie sich teilweise das Trauma ihres eigenen Vaters, der damals erst 13 Jahre alt war, erklärt.

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Alkohol und Medikamente prägten das Leben von Britney Spears seit ihrer Geburt. Ihr Vater habe sich oft besinnungslos betrunken, aber auch ihre Mutter hätte ein Alkoholproblem gehabt – und die beiden hätten sich nächtelang nur angeschrien. „Ich möchte, dass Dad mit dem Trinken aufhört. Ich möchte, dass Mom mit dem Schreien aufhört. Ich möchte, dass es allen gut geht“, schreibt Spears über ihre Wünsche als Teenager, der sich letztlich in den Gesang und die Kunstfigur, die Britney auf der Bühne sein konnte, flüchtete. „Wirklich unbesiegbar war ich nur während eines Auftritts.“

Gescheiterte Liebesbeziehungen

Die große Liebe zu Justin Timberlake, mit dem sie alles besser machen wollte als ihre eigenen Eltern, scheiterte – nahezu naturgemäß. In ihrem Buch rechnet Spears nun auch mit ihm ab. Wegen ihm habe sie ein Baby, das sie von ihm erwartete abgetrieben. „Es war zwar eine Überraschung, aber für mich war es keine Katastrophe“, doch der Sänger wollte das Kind nicht, weshalb sich die beiden zu einer Abtreibung entschlossen. „Wäre es nur nach mir gegangen, hätte ich das nie getan.“ Und: „Bis zum heutigen Tag gehört das zu den schlimmsten Erfahrungen meines Lebens.“

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Nur auf ihren Ruhm sei ihr Ehemann Kevin Federline aus gewesen – die Beziehung endete nach der Geburt ihrer Söhne in einem tragischen Sorgerechtsstreit, der sie – zusammen mit einer Wochenbettdepression – zum psychischen Zusammenbruch getrieben haben soll. All das und noch viel mehr will Britney Spears jetzt jedoch hinter sich lassen. „Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich wieder verbunden fühlte mit meinem Leben, meiner Power und meinem Ich als Frau“, schreibt sie abschließend. „Aber jetzt bin ich angekommen.“

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