Vorsorge-Guide
Brustkrebs-Früherkennung rettet Leben!
22.09.2016
Pink Ribbon Initiative. Der Oktober steht alljährlich im Zeichen der Brustkrebsprävention. MADONNA liefert die wichtigsten Fakten rund um das neue Brustkrebs-Früh-
erkennungsprogramm.
Brustkrebs ist mit rund 5.500 Neuerkrankungen jährlich allein in Österreich die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Statistisch gesehen ist jede achte Frau im Laufe ihres Lebens mit der Schockdiagnose konfrontiert. Die beste Strategie im Kampf gegen das sogenannte Mammakarzinom ist nach wie vor die Früherkennung. Wird der Krebs im Frühstadium entdeckt, steigert das die Heilungschancen nämlich erheblich. Die Österreichische Krebshilfe macht Jahr für Jahr im Brustkrebsmonat Oktober mit der einzigartigen Pink Ribbon Aktion auf die Wichtigkeit der Früherkennungsuntersuchungen aufmerksam.
Methoden der Früherkennung.
Gerade bei Brustkrebserkrankungen der Frau gibt es die Möglichkeiten durch einfache Untersuchungen eine äußerst wirksame Früherkennung zu erreichen. Mit dem Einsetzen der Geschlechtsreife sollte jede Frau eine monatliche Selbst- und Tastuntersuchung der Brust durchführen. So lernt man seine Brust genau kennen und kann Veränderungen so früh wie möglich feststellen. Essenziell ist auch die regelmäßige – zumindest einmal jährliche – Untersuchung beim Gynäkologen. Ab dem 40. Lebensjahr wird mindestens alle zwei Jahre zur „Vorsorge-Mammografie“, einer Röntgenuntersuchung der Brust, geraten. Der 40. Geburtstag ist deshalb der Stichtag für eine Mammografie, da in jüngeren Jahren das Brustgewebe so dicht ist, dass gesundes Gewebe nur schwer von krankem unterschieden werden kann.
Das neue Screening-Programm.
Um mehr Frauen mit der „Vorsorge-Mammografie“ zu erreichen, wurde 2014 das europaweit etablierte Brustkrebs-Früherkennungsprogramm auch in Österreich eingeführt. Die teilweise Abschaffung der ärztlichen Überweisungspflicht und Neuerungen wie u. a. die „Einladung“ zur Mammografie für Frauen ab 40 sorgten bis dato jedoch in der Bevölkerung für große Verunsicherung und es hagelt Kritik seitens der Ärzte. Deshalb wurden Anpassungen vorgenommen. In gesund&fit klärt der Präsident der Österreichischen Krebshilfe, Prim. Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda, Vorstand Gynäkologie & Geburtshilfe, Leiter Brustgesundheitszentrum Hietzing, über den Status quo auf und gibt einen detaillierten Leitfaden:
Um mehr Frauen mit der „Vorsorge-Mammografie“ zu erreichen, wurde 2014 das europaweit etablierte Brustkrebs-Früherkennungsprogramm auch in Österreich eingeführt. Die teilweise Abschaffung der ärztlichen Überweisungspflicht und Neuerungen wie u. a. die „Einladung“ zur Mammografie für Frauen ab 40 sorgten bis dato jedoch in der Bevölkerung für große Verunsicherung und es hagelt Kritik seitens der Ärzte. Deshalb wurden Anpassungen vorgenommen. In gesund&fit klärt der Präsident der Österreichischen Krebshilfe, Prim. Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda, Vorstand Gynäkologie & Geburtshilfe, Leiter Brustgesundheitszentrum Hietzing, über den Status quo auf und gibt einen detaillierten Leitfaden:
„Vorsorge-Mammografie“ – was ist neu?
Bis Ende 2013 war eine Überweisung vom Arzt notwendig, um eine Mammografie durchführen lassen zu können. Dies galt sowohl für die „Vorsorge-Mammografie“ als auch für die „Diagnostische Mammografie“, die durchgeführt wird, wenn eine Brust Veränderungen (Knoten, Dellen, Verhärtungen, Verformungen, Einziehungen der Brustwarzen) aufweist. Mit der Einführung des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms im Jahr 2014 ist für die „Vorsorge-Mammografie“ nun keine Überweisung mehr notwendig, sondern nur bei medizinisch indizierten Fällen und bei Risikopatientinnen (z. B. durch familiäre Vorbelastung).
Bis Ende 2013 war eine Überweisung vom Arzt notwendig, um eine Mammografie durchführen lassen zu können. Dies galt sowohl für die „Vorsorge-Mammografie“ als auch für die „Diagnostische Mammografie“, die durchgeführt wird, wenn eine Brust Veränderungen (Knoten, Dellen, Verhärtungen, Verformungen, Einziehungen der Brustwarzen) aufweist. Mit der Einführung des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms im Jahr 2014 ist für die „Vorsorge-Mammografie“ nun keine Überweisung mehr notwendig, sondern nur bei medizinisch indizierten Fällen und bei Risikopatientinnen (z. B. durch familiäre Vorbelastung).
Eine beschwerdefreie Frau ab 40 ohne Symptome einer Brustkrebserkrankung und ohne erhöhtes familiäres Risiko muss sich also keine Überweisung mehr von ihrem behandelnden Arzt holen, wenn sie eine „Vorsorge-Mammografie“ durchführen lassen möchte. Sie ist nämlich alle zwei Jahre dazu „eingeladen“, bei einem am Programm teilnehmenden Radiologen (Liste im Internet auf www.frueh-erkennen.at) eine Vorsorge-Röngenuntersuchung kostenfrei durchführen zu lassen. Aber Achtung: Nur Frauen zwischen dem 45. und dem 69. Lebensjahr erhalten auch ein offizielles Schreiben als Erinnerung sowie eine Auflistung der radiologischen Stellen. Frauen zwischen 40 und 44 Jahren und ab 70 erhalten KEIN automatisches Einladungsschreiben zur Mammografie. Sie können sich jedoch unter der Telefon-Serviceline (0800 500 181) oder auch unter www.frueh-erkennen.at zum Programm anmelden. Wurde eine Mammografie durchgeführt und ist der Befund unauffällig, wird nach 24 Monaten automatisch eine Einladung geschickt. Generell gilt aber für alle Frauen – und hier herrscht der größte Aufklärungsbedarf: Niemand muss auf das Erinnerungsschreiben warten! Um eine Mammografie durchführen lassen zu können, genügt die freigeschaltete e-card.
Den Arzt mit ins Boot holen.
Die Vorsorge-Mammografie ist zwar ohne Zuweisung möglich, Präsident Dr. Sevelda rät aber dazu, trotzdem den Arzt des Vertrauens mit ins Boot zu holen. Denn: Wird die Untersuchung ohne Überweisung durchgeführt, erhält der behandelnde Arzt nicht automatisch den Befund. Deshalb fordert die Krebshilfe seit Langem, dass die Ärzte wieder zur Vorsorgeuntersuchung im Rahmen des Programms zuweisen dürfen und somit direkt den Befund erhalten. Bis dato muss sich jedoch noch die Patientin darum kümmern, dass ihr behandelnder Arzt den Befund auch wirklich erhält.
Die Vorsorge-Mammografie ist zwar ohne Zuweisung möglich, Präsident Dr. Sevelda rät aber dazu, trotzdem den Arzt des Vertrauens mit ins Boot zu holen. Denn: Wird die Untersuchung ohne Überweisung durchgeführt, erhält der behandelnde Arzt nicht automatisch den Befund. Deshalb fordert die Krebshilfe seit Langem, dass die Ärzte wieder zur Vorsorgeuntersuchung im Rahmen des Programms zuweisen dürfen und somit direkt den Befund erhalten. Bis dato muss sich jedoch noch die Patientin darum kümmern, dass ihr behandelnder Arzt den Befund auch wirklich erhält.
Was tun, wenn der Befund auffällig ist?
Hat der Radiologe etwas Auffälliges gefunden, erhalten Sie zum Befund eine Aufforderung zur Befundbesprechung. Diese kann beim Radiologen stattfinden oder bei Ihrem Vertrauensarzt. In 90 bis 95 Prozent aller Fälle ist der Befund übrigens negativ. In fünf bis zehn Prozent aller Fälle kann er aber Leben retten.
Hat der Radiologe etwas Auffälliges gefunden, erhalten Sie zum Befund eine Aufforderung zur Befundbesprechung. Diese kann beim Radiologen stattfinden oder bei Ihrem Vertrauensarzt. In 90 bis 95 Prozent aller Fälle ist der Befund übrigens negativ. In fünf bis zehn Prozent aller Fälle kann er aber Leben retten.
Achtung: Zu Beginn einer Brustkrebserkrankung treten meist keine Beschwerden oder Schmerzen auf. Es gibt allerdings einige Anzeichen, die Sie – falls sie auftreten – mit dem Gynäkologen Ihres Vertrauens besprechen sollten.
Wichtig zu wissen ist: Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei Veränderungen
um einen gutartigen Tumor handelt, ist viel höher, als dass Sie an einer bösartigen Krebserkrankung leiden. Diese Anzeichen können, müssen aber keinesfalls auf eine Brustkrebserkrankung hinweisen:
Brustgewebe:
Knötchen oder Verhärtungen treten auf; Sie ertasten Knötchen oder Veränderungen in der Achselhöhle.
Brustgröße:
Bisher gleich große Brüste unterscheiden sich neuerdings in der Größe; die Brüste verhalten sich beim Heben der Arme unterschiedlich.
Haut:
An der Haut einer Brust treten Veränderungen auf; Sie entdecken plötzlich Rötungen, die nicht mehr abklingen.
Brustwarzen:
Eine Brustwarze ist eingezogen oder es tritt aus einer Brustwarze entweder eine wasserklare oder blutige Flüssigkeit aus.
Was tun?
Die weitere Abklärung beim Arzt ist wichtig, um so auch
eine Früherkennung zu ermöglichen.
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Pink Ribbon Tour 2016
Der 1. Oktober ist traditionell Auftakt der Pink Ribbon Tour. Alle Termine der Vorsorge-Initiative – initiiert von der Österreichsichen Krebshilfe – auf einen Blick.
• 1. Oktober 2016:
Tourauftakt in Lustenau. Um 11.45 Uhr werden als Zeichen der Solidarität pinke Luftballons in den Himmel entlassen.
• 7. Oktober 2016: Pink Ribbon Tag von 9 bis 18 Uhr im Wiener Shopping-Center „The Mall“.
• 8. Oktober 2016: Die Burg Perchtoldsdorf im Zeichen der Schleife. 18 Uhr
• 11. Oktober 2016: Pink Ribbon Gala (19 Uhr) in Linz. Tickets: über Krebshilfe OÖ erhältlich.
• 13.–15. Oktober 2016: Tourstopp in der Shopping Arena Salzburg
• 21. Oktober 2016: Infotag in den Rathausgalerien Innsbruck.
• 21. Oktober 2016: Station im „eo“ Oberwart.
• 22. Oktober 2016: Infotag in den City Arkaden
Klagenfurt.
• 28. & 29. Okt. 2016: Letzter Stopp im Grazer CITYPARK.
Weitere Infos unter pinkribbon.at
„Vorsorge-Mammografie“ – die Neuerungen:
Das mit 1.1.2014 eingeführte Brustkrebs-Früherkennungsprogramm ermöglicht jeder in Österreich sozialversicherten Frau die Inanspruchnahme einer Mammografie – sowohl als „Vorsorge-Mammografie“ (alle 2 Jahre) als auch für medizinisch indizierte Fälle (zu einem Zeitpunkt und Intervall, der vom Arzt festgelegt wird). Der Unterschied zu früher besteht u. a. in der ärztlichen Zuweisung. Für die „Vorsorge-Mammografie“ ist keine Überweisung notwendig, für medizinisch indizierte Fälle sehr wohl. Das Vorsorgeprogramm richtet sich an beschwerdefreie Frauen ab 40 ohne Symptome einer Brustkrebserkrankung und ohne erhöhtes familiäres Risiko. Diese Frauen werden zur kostenlosen
„Vorsorge-Mammografie“ eingeladen.
Vorsorge für Frauen von 40–44 und ab 70:
Frauen zwischen 40 und 44 Jahren und ab 70 erhalten kein automatisches Einladungsschreiben zur Mammografie, können sich aber unter der
Telefon-Serviceline 0800 500 181 oder online unter
www.frueh-erkennen.at zum Programm anmelden.
Vorsorge für Frauen von 45–69:
Frauen dieses Alters erhalten ein offizielles Schreiben als
Erinnerung zur Mammografie sowie eine Auflistung von radiologischen Stellen, die an dem Programm teilnehmen. Sie müssen NICHT auf das Schreiben warten, um eine Mammografie durchführen lassen zu können. Ihre e-card reicht!
Infos: www.krebshilfe.net
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