Aufrechterhaltung von Routinen wichtig

Coronavirus: Home-Office mit Kind braucht Regeln und Gelassenheit

16.03.2020

Bildungspsychologin Christiane Spiel: "Stress und Hektik übertragen sich aufs Kind".

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Für viele der rund 690.000 Schüler unter 14 Jahren, mehr als 300.000 Kindergartenkinder und deren Eltern beginnen mit heute für mehrere Wochen das Experiment Home-Office mit Kind. Damit diese Situation das Familienleben möglichst wenig belastet, braucht es dabei laut Bildungspsychologin Christiane Spiel von der Uni Wien vor allem zwei Dinge: Regeln und "eine gewisse Gelassenheit".

"Stress und Hektik übertragen sich auf das Kind und das Ganze wird noch einmal hektischer", betonte Spiel im APA-Gespräch. Sie empfiehlt deshalb, dass Eltern und Kinder Abläufe vereinbaren. Ab dem Kindergartenalter sei das gut möglich. Man könne dem Kind erklären, dass man sich nun für eine bestimmte Zeit voll konzentrieren muss und das Kind sich in dieser Zeit still selbst beschäftigten soll - die Eltern können mit dem Kind besprechen, was das genau sein könnte. Für die Zeit danach bekommt dann dafür das Kind die volle Aufmerksamkeit von Mutter oder Vater. "Wichtig ist, dass die Eltern das dann auch einhalten und nicht daneben ständig auf ihr Handy schauen."

"Struktur gibt Sicherheit"

Um gut über die kommenden Wochen zu kommen, sei es auch wichtig, für die Kinder eine regelmäßige Tagesstruktur aufrechtzuerhalten, in deren Planung sollten die Kinder möglichst einbezogen werden. "Struktur gibt Sicherheit und Klarheit und die Kinder sind daran gewohnt. Es ist wichtig, dass wieder eine Struktur entsteht, auch wenn sie etwas anders aussieht als normalerweise." So sei es völlig in Ordnung, wenn Kinder, die sonst schwer aus dem Bett kommen, etwas länger schlafen. Nach dem Frühstück sollten dann bei Schulkindern allerdings von Montag bis Freitag die von den Lehrern mitgegebenen Lernaufgaben angegangen werden.

Eltern sollten sich außerdem auch überlegen, was die Kinder und Jugendlichen machen können, wenn sie nicht lernen, empfiehlt Spiel. "Da kann man Spiele spielen, man kann Malen, Spiele erfinden. Das ist jetzt eine Phase, da können wir unsere Kreativität ausleben und Sachen machen, für die wir normalerweise viel zu wenig Zeit haben."

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