Sängerin, Tänzerin, Schauspielerin – vor allem aber Österreichs ewige Grande Dame und Stil-Ikone. Am Montag, 26. August, ist Dagmar Kollers 85. Geburtstag. Eine Hommage an eine Unvergleichliche.
„Aufzugeben ist keine Option“, zeigte sie sich im vergangenen Mai so, wie wie man sie kennt – und liebt. Auch wenn man Dagmar Koller zuvor noch nie in einem Rollstuhl gesehen hatte, ließ sich Österreichs Bühnen-Diva und Stil-Ikone auch von einem Oberschenkelhalsbruch durch einen schweren Sturz nicht in die Knie zwingen und bewies ihren berühmten Humor: „Ich bin keine Frau, die in einer dunklen Ecke des Lebens sitzen bleiben würde und sich dort ihrem Schicksal ergibt. Ich bin ja nicht die Grace Kelly …“.
Lebensfreude und Neugier auch im hohen Alter
Tatsächlich hat „Dagi“, wie die Witwe von Wiens Altbürgermeister Helmut Zilk († 2008) liebevoll genannt wird, stets ihr strahlendes Lächeln, ihren Lebenswillen und Lust auf Neues behalten. „Am liebsten umgebe ich mich mit jungen Menschen – denn alt bin ich ohnehin selbst“, scherzte sie im letzten Jahr im MADONNA-Interview, angesprochen auf das Jubiläum, das Dagmar Koller am kommenden Montag, 26. August, begeht.
Dagmar Kollers Jungbrunnen-Geheimnis
Bühnenerfolge feierte Dagmar Koller etwa in „Der Mann von La Mancha“.
An ihrem 85. Geburtstag wolle sie wieder tanzen, versprach die Schauspielerin, Sängerin und Autorin im Interview mit der deutschen „Bild“ im Mai. „Ich habe mein Leben lang getanzt. Vielleicht hilft mir dieses Training heute.“ Ihre morgendlichen Tanzübungen als Jugendgeheimnis führte sie des Öfteren in den Medien vor. Ob in ihrer traumhaften, zweistöckigen Dachgeschoß-Wohnung in der Wiener Innenstadt – oder an ihrem zweiten Lieblingsort an der portugiesischen Algarve – „gleich nach dem Aufstehen drehe ich die Musik auf und tanze los. Das macht mich munter“, verriet sie dann fröhlich.
Ihre große Liebe
Mit Helmut Zilk (hier in Portugal) war sie 30 Jahre lang verheiratet – bis der Altbürgermeister 2008 verstarb.
Schmerzhaft bleibt für Dagmar Koller jedoch bis heute, „dass ich seit Helmuts Tod eigentlich alleine bin. Ich habe viele Freunde und immer wieder Menschen um mich, aber die große Liebe, meinen Helmut an meiner Seite, vermisse ich immer noch jeden Tag.“ Die Erinnerungen an die schönsten Zeiten mit ihrem Ehemann, der nach einem Bombenanschlag im Jahr 1993, den Koller hautnah miterlebte, gezeichnet war, trieben Koller auch vermehrt nach Portugal. „In diesem Haus erinnert mich jeder Winkel an unsere schönen Erlebnisse“, so Koller über das Traumhaus am Meer, wo das umtriebige Paar – Zilk war als Politiker im Dauereinsatz, Koller ging stets ihrer beruflichen Leidenschaft für Bühne, Film und Fernsehen nach – zusammen Kraft tanken konnte.
Kraft, die die gebürtige Kärntnerin, die mit Größen wie Curd Jürgens und Elizabeth Taylor zusammenarbeitete, auch nach ihrem Unfall benötigt. Ihren 85. Geburtstag dürfte Koller zurückgezogen verbringen – bis zu Redaktionsschluss war die sonst so medienfreundliche Grande Dame nicht erreichbar. Es sei ihr zu wünschen, dass sie ihr Jubiläum so verbringt, wie sie sich das vorgestellt hat – zu ein paar Takten tanzend, mit ihrem unvergleichlichen Strahlen im Gesicht.