Gräsertablette: Wer an Heuschnupfen leidet, sollte spätestens jetzt mit der Therapie beginnen.
Tiefster Winter in ganz Österreich und der Frühling in weiter Ferne. Wer denkt bei den derzeitigen Ansagen der Meteorologen an blühendes Gewächs und herumfliegende Pollen? Doch wer an Heuschnupfen leidet, sollte die Wintersaison nützen, um sich gegen den nächsten Blütenstaub zu schützen. Denn diese Art von Allergie ist heute mit der sogenannten Immuntherapie sehr gut behandelbar.
Studien beweisen: Die "Gräsertablette" wirkt
Durch
die regelmäßige Verabreichung des Pollenallergens wird das Immunsystem
langsam und sanft an den Allergie-Auslöser gewöhnt. Der allergieauslösende
Stoff muss nicht einmal unter die Haut gespritzt werden. Seit zwei Jahren
steht mit dem Medikament "Grazax" eine einfache Therapie zur Verfügung: Die
Gräsertablette wird unter die Zunge gelegt und löst sich dort rasch auf.
Über die Schleimhaut dringen die Wirkstoffe in den Körper.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Studien mit der neuen Therapie durchgeführt. Das Ergebnis: Bereits ab dem ersten Tag des Pollenflugs zeigt die Gräsertablette Wirksamkeit. 82 Prozent der behandelten Allergiker geben an, sich mit der Therapie viel besser zu fühlen.
Der frühe Beginn der Therapie ist wesentlich
Der schützende
Effekt der Gräsertablette wurde in den Studien auch noch ein Jahr nach dem
Ende der Therapie nachgewiesen. Voraussetzung für den Erfolg der Behandlung
ist allerdings der rechtzeitige Beginn: Die Gräsertablette sollte spätestens
acht Wochen vor der Pollensaison zum erstmals eingenommen werden. „Die
Gräsertablette ist sehr anwenderfreundlich, da man sie zu Hause einnehmen
kann und nicht mehr wegen jeder Injektion zum Arzt gehen muss“, meint
Christof Ebner, Leiter des Allergie-Ambulatoriums am Reumannplatz.
Allergien sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Im Gegensatz zum Erkältungsschnupfen heilt die allergische Rhinitis nicht einfach ab. Unbehandelt können sich die Beschwerden von den oberen Atemwegen auf Bronchien und Lunge ausdehnen und chronisches Asthma verursachen.