Heilsame Natur
Die Top-Hausmitel für den Sommer
17.08.2020Wenn es im Bauch zwickt oder uns schmerzende Verspannungen plagen, greifen wir schnell zu pharmakologischen Mitteln. Doch das muss nicht immer sein. Setzen Sie stattdessen auf Hilfe aus der heimischen Küche! Wir verraten Ihnen, wie.
Allzu oft fahren wir auch bei kleinen Beschwerden schon scharfe Geschütze auf – apothekenpflichtige Schmerzmittel werden so oftmals schon beim ersten Anzeichen von Kopfschmerzen eingenommen. Oft handeln wir beim Griff in den Medizinschrank voreilig. Tatsächlich hätten ein paar wirksame Hausmittel womöglich denselben Effekt haben können. Lesen Sie, welche Helferlein aus Kühl- und Vorratsschrank Ihnen bei Durchfall, Kopfschmerz und Sonnenbrand zur Seite stehen.
Verdauungsbeschwerden und (Reise-)Übelkeit
Urlaubsreisen schlagen sich oftmals auf die Verdauung nieder. Ob Übelkeit aufgrund langer Anfahrten oder ein sensibler Darm, der mit veränderten Hygieneverhältnissen nicht ganz zurechtkommt – diese Hausmittel helfen jetzt:
1. Ingwer gegen Übelkeit: Die ätherischen Öle und Scharfstoffe in Ingwer lindern Übelkeit. Sie können frische Ingwerstücke kauen oder sie zum Tee aufbrühen. Fenchel, Anis, Kümmel bei Blähungen: Wenn’s in der Magengegend zwickt oder Blähungen sich breitmachen, dann helfen Fenchel- oder Anistee in der Regel sehr gut. Eine Teemischung aus Fenchel, Anis und Kümmel tut besonders gut.
2. Moro’sche Karottensuppe bei Durchfall: Die Suppe ist besonders schonend und reguliert die Darmtätigkeit.
3. Dörrpflaumen bei Verstopfung: Die Pflaumen bringen den trägen Darm in Schwung – einfach ein paar Stücke davon naschen. Bei akuter Verstopfung: Vier Dörrpflaumen und eine Feige mit lauwarmem Wasser begießen, bis sie bedeckt, sind und einige Stunden oder über Nacht stehen lassen. In der Früh die Flüssigkeit trinken und die Früchte essen. Nach ein paar Stunden sollte die abführende Wirkung einsetzen.
4. Essig und Zucker bei Schluckauf: Die Körperreaktion ist harmlos aber dennoch lästig. Sofort-Hilfe: 1 Teelöffel Zucker mit circa vier Tropfen Essig einnehmen. Achtung: Nicht für Diabetiker geeignet!
Sonnenbrand und Verbrennungen
Leidtragende im Sommer ist besonders häufig die Haut: Sonnenschäden stehen jetzt an der Tagesordnung, ebenso wie Austrocknung.
1. Topfenpackung bei Sonnenbrand: Kühlende Hilfe bei Sonnenbrand: Topfen auf die betroffene Stelle auftragen und mindestens eine Stunde einwirken lassen.
2. Aloe vera bei trockener Haut: Das Gel der Aloe-Pflanze spendet viel Feuchtigkeit und beruhigt auch sonnengereizte Haut. Das Gel aus einem Aloe-Blatt lösen und direkt auf die Haut auftragen.
3. Essig bei Verbrennungen: Bei Verbrennungen und Verbrühungen hilft der saure Essig, die Schmerzen schnell zu lindern: Mischen Sie Essig und Wasser im Verhältnis 1:1 und tränken Sie ein sauberes Tuch in der Mischung. Tuch um die verbrannte Stelle wickeln.
Kopfschmerzen und Migräne
Sie können uns im Alltag stark beeinträchtigen und die Lebensqualität beträchtlich senken – Kopfschmerzen. Diese Hausmittel können rasch helfen:
1. Pfefferminzöl bei Spannungsschmerz: Reiben Sie ein paar Tropfen hochwertiges Pfefferminzöl auf die Schläfen.
2. Wasser trinken: Kopfschmerzen gehen oftmals mit Dehydrierung einher. Ein großes Glas Wasser trinken und 30 Minuten abwarten. In vielen Fällen reicht dies, um (leichte) Kopfschmerzen zu vertreiben.
3. Melissengeist gegen Schmerz: Einige Tropfen Melissengeist können Schmerzen vertreiben (Achtung: hoher Alkoholgehalt!).
4. Ingwer und Chrysantheme bei Migräne: Diese Teemischung kann beginnende Migräne lindern: Einen Teil klein geschnittenen Ingwer mit einem Teil Chrysantheme (aus der Apotheke) mischen und mit kochendem Wasser aufgießen. Nach 15 Minuten Ziehzeit langsam trinken.
5. Kaffee (mit Zitrone) bei Migräne: Koffein erweitert die Blutgefäße und kann in manchen Fällen den Druckschmerz lindern. Bahnt sich eine Migräne an, heißt es schnell reagieren: Eine Tasse schwarzen Kaffee aufbrühen (ohne Zucker o. Ä.) und möglichst bald trinken. Variante: In den fertig gebrühten Kaffee den Saft einer halben Zitrone geben (senkt das Schmerzempfinden) und schluckweise trinken.
Muskeln und Gelenke
Sie sind beim Spazieren umgeknickt, haben Verspannungen im Rückenbereich oder die Arthrose im Knie meldet sich schmerzhaft zu Wort?
1. Topfenwickel gegen Schwellungen: Das Milchprodukt kühlt nicht nur, sondern lindert auch Entzündungen, Schwellungen und Prellungen. Den Topfen auf ein dünnes Baumwolltuch oder Mulltuch streichen und um die entsprechende Körperstelle (z. B. Knöchel, Knie, Handgelenk usw.) wickeln. Mindestens eine Stunde wirken lassen.
2. Wärmesalbe bei Verspannungen: Bei muskulär bedingten Rückenschmerzen ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben, um Verspannungen zu lockern. Wärmende Salben und Umschläge helfen dabei, den Schmerz zu lindern und so mehr Bewegung zu ermöglichen.
3. Dusche bei Muskelschmerz: Eine warme Dusche kann Verspannungen lindern. Zusätzlich helfen Dehnübungen.
Schnupfen und Halsschmerz
1. Zwiebel-Hustensaft: Reizhusten kann nicht nur schmerzen, sondern auch die Nachtruhe erschweren. Zwiebel wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und ergibt gemischt mit Honig ein potentes Mittel gegen Husten.
2. Salbeitee gegen Halsschmerz: Salbei ist ein besonders wirksames Kraut bei Halsschmerzen und Entzündungen im Rachen- und Mundraum. Tee frisch aufbrühen und nach kurzer Abkühlzeit gurgeln, am besten einige Male täglich.
3. Salz-Inhalation bei verstopfter Nase: Inhalieren befreit verstopfte Atemwege und lässt Schleimhäute abschwellen. So geht’s: 1 Teelöffel Meersalz mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen und die Dämpfe unter einem Handtuch ca. 10 Minuten lang tief einatmen. Am besten dreimal täglich.
Ab wann zum Arzt?
Gut Abwägen Vorsicht Nicht immer ist es ratsam, auf Hausmittel und „Selbstverarztung“ zu vertrauen. Besonders bei länger anhaltenden oder akuten Beschwerden sollte ein Mediziner/eine Medizinerin konsultiert werden. Auch in diesen Fällen sollten Sie unbedingt Ihren praktischen Arzt zurate ziehen: - Die Beschwerden bessern sich nicht oder halten länger als zwei oder maximal drei Tage an. - Fieber stellt sich ein. - Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte der Arztbesuch sofort bei Erkrankungsfall erfolgen. - Bei Husten mit Auswurf, vor allem, wenn dieser gelblich oder grünlich verfärbt ist. - Wenn Sie bereits chronische Erkrankungen haben oder allgemein nicht bei bester Gesundheit sind. - Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, die „anfällig“ für Wechselwirkungen sind. - Wenn Sie körperlichen Berufen nachgehen und die Erkrankung Sie gefährdet. - Es stellen sich deutliche Schwellungen ein. - Die Schmerzen sind stark ausgeprägt. - Sie haben eine komplizierte „Vorgeschichte“ mit ähnlichen Beschwerdemustern. - Ihr Allgemeinzustand ist stark verschlechtert. Covid-Symptome: In diesem Jahr steht natürlich auch die Sorge um das grassierende Coronavirus im Vordergrund. Bei folgenden Symptomen sollten Sie über die Hotline 1450 unbedingt Rat einholen. Begeben Sie sich *nicht* zu Ihrem praktischen Arzt und bleiben Sie zu Hause: - trockener Husten - Fieber - Halsschmerzen - Kurzatmigkeit, Atembeschwerden - Verlust des Geschmacks-/Geruchssinnes - Durchfall |
Gute Nacht dank Lavendel
Die wohltuende und beruhigende Wirkung von Lavendel ist schon lange bekannt. Besonders in Frankreich setzt man auf die vielfältige Wirksamkeit der lila Blüten. Eine solche Verwendung ist die bei Schlafproblemen. Anwendung: Vor dem Schlafenlegen einfach ein paar Tropfen eines hochwertigen ätherischen Lavendelöls auf den Kopfpolster träufeln. Der wohlriechende Duft beruhigt und verhilft zu Entspannung.