Schön und gesund
Frühjahrs-Kur für Haut & Haare
19.03.2010
Welche Nährstoffe und welche Spezial-Pflege brauchen Haut und Haare nach dem Winter? Ärzte verraten die besten Beauty-Strategien.
Lächeln Sie schon frühlingsfrisch aus dem Spiegel? Oder zeigen Teint und Haare noch Spuren des langen Winters?
Strapazen
Tatsache ist: Die kalte Jahreszeit schlägt uns nicht nur aufs Gemüt, sondern hat auch Auswirkungen auf unseren Körper. „Der Winter stellt vor allem die Haut auf eine harte Probe und strapaziert das empfindliche Organ durch Kälte, trockene Heizungsluft und wenig natürliches Licht“, erklärt der Linzer Dermatologe Johannes Neuhofer, der demnächst auch eine Beratungsordination in Wien führen wird (Infos unter: www.dr-neuhofer.at).
Die Spuren der „Eiszeit“ werden nun, zu Beginn des Frühjahrs, sichtbar: Die besonders kälteexponierten Körperteile wie Gesicht, Hals oder Dekolleté erscheinen fahl oder weisen gar Trockenheitsfältchen, schuppige Stellen oder rote Flecken auf.
SOS-Programm
Wir baten daher den Linzer Hautarzt Johannes Neuhofer (Interview auf der nächsten Seite) und die Wiener Dermatologin Doris Wallentin um möglichst effiziente Tipps für einen frühlingsfrischen Teint.
„Der Gesichtshaut mangelt es jetzt vor allem an Feuchtigkeit und Fett. Daher wirkt sie oft grau und faltig“, analysiert Beauty-Profi Wallentin (www.wallentin.cc). Doch keine Sorge: Für einen Sofort-Frische-Kick ist keine aufwendige Prozedur notwendig. Sie können Ihre Haut auch mit einer selbstgemachten Gesichtsmaske zum Spar-Tarif verwöhnen: Sie benötigen dazu nur eine Banane und einen Esslöffel Topfen. Beide Komponenten werden miteinander vermischt und dann auf die Haut aufgetragen. Nach 15 Minuten Einwirkzeit wird die Maske mit lauwarmem Wasser wieder abgenommen und die Haut sieht sofort klarer und frischer aus. Anti-Aging-Expertin Wallentin: „Das kommt daher, dass die Fruchtsäuren der Banane wie ein natürliches Peeling wirken und abgestorbene Hautschuppen so entfernt werden. Der enthaltene Topfen wirkt gleichzeitig rückfettend und erfrischt die Haut.“
Zeigt sich Ihre Haut hingegen irritiert oder neigt zu Pickeln, hilft eine Honigmaske besser: Vermischen Sie zwei Esslöffel Honig mit zwei Esslöffeln Topfen und zwei Esslöffeln Pflanzenöl. Diese Masse wird auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Hautprofi Wallentin: „Der Honig wirkt entzündungshemmend und beruhigt die Haut, sie wirkt dadurch gesünder und frischer. Wenn diese Selbstmaßnahmen nicht helfen und Hautprobleme bestehen bleiben, sollten Sie sich jedoch an einen erfahrenen Dermatologen wenden. Es gibt schließlich für jedes Problem eine maßgeschneiderte Lösung.“
Was Ihre Haut im Frühling noch aufleben lässt, ist viel Bewegung an der frischen Luft, reichlich Wasser (bis zu zwei Liter am Tag) und natürlich viel frisches Obst und Gemüse: „Je bunter, desto stärker ist die Schutzwirkung“, meint Experte Neuhofer.
Als besonders wertvoll für die Haut erachtet der Dermatologe die folgenden Skin-Saver („Hautretter“): Rote und blaue Beeren, Olivenöl und Soja: „Gerade während der Wechseljahre spüren viele Frauen auf Grund der nachlassenden Östrogenproduktion, dass ihre Haut und Haare dünner und trockener werden und an Elastizität verlieren. Die in Sojaprodukten enthaltenen Phytoöstrogene können diese Mängel ausgleichen“ so Neuhofer. Außerdem auf der Beauty-Hit-Liste finden sich grüner Tee (ein ausgezeichneter Radikalenfänger), Tomaten (ihr Inhaltsstoff Lycopin wirkt wie ein natürlicher Sunblocker und beugt zudem Krebserkrankungen vor), Walnüsse (Tipp: drei Stück als Betthupferl knabbern, um die Melatonin-Produktion anzuregen und die Haut optimal über Nacht zu regenerieren), ab und zu ein Glas Rotwein (als Schutzschild für Herz-Kreislauferkrankungen) sowie Wildlachs: „Er enthält, ebenso wie Hering, Thunfisch oder Makrele, essentielle Omega-3-Fettsäuren, die die so genannten ‚stillen Hautentzündungen‘ verhindern, die alt und krank machen“, so Haut-Fachmann Neuhofer.
Power für die Haare
Wie die Haut, leiden auch die Haare unter den langen Wintermonaten. Und viele Frauen klagen insbesondere im Frühjahr und im Herbst über lichter werdendes Haar. „Von krankhaftem Haarausfall sprechen Fachleute aber erst, wenn täglich mehr als hundert Haare ausfallen. Das muss natürlich ärztlich abgeklärt werden“, informiert Dermatologin Wallentin.
Erscheint die Haarpracht lediglich spröder als sonst oder hat sich an den Spitzen Spliss gebildet, kann die Haarstruktur mit feuchtigkeitsspendenden Shampoos oder einer Haarpackung geglättet werden: Tränken Sie Ihr Haar in Olivenöl und lassen Sie die Packung unter einem warmen Handtuch zehn Minuten einziehen. Anschließend die Haare wie gewohnt waschen. Hilft auch häufiges Schneiden, um den Haarwuchs zu fördern? Beauty-Profi Wallentin: „Nein, das ist ein Mythos. Die Haarwuchsmechanismen werden durch das Schneiden in keinster Weise gefördert. Auch häufiges oder gar tägliches Haarewaschen schadet nicht.“ Grundsätzlich brauchen Haare, aber auch gesunde Nägel, die gleiche „Nahrung“ wie die Haut. Wallentin: „Haare reagieren besonders empfindlich auf Mangelzustände, weil sich die Zellen der Haarwurzeln sehr schnell teilen und ein Nährstoff-Defizit dadurch rasch offensichtlich wird.“
Besonders wichtig ist eine Zufuhr an Eiweiß (in Fisch, Fleisch), B-Vitaminen (in Vollkorn), Zink (in Meeresfrüchten), Vitamin C (in Zitrusfrüchten) Eisen (in Fleisch), Kupfer (in Nüssen) und Biotin (in Eiern). Wer sich also gesund ernährt, spart sich die hundert Bürstenstriche am Tag...
Bild: (c) Inge Prader
„Haare reagieren auf Vitaminmangel besonders empfindlich.“ Dr. Doris Wallentin, Beauty-Ärztin in 1190 Wien.
„Streicheln sie sich jung!“
Der Linzer Dermatologe Dr. Johannes Neuhofer gibt Tipps für schöne Haut
Gerade jetzt im Frühling leiden viele Frauen an fahler Haut. Auch Fältchen sind vermehrt sichtbar. Warum?
Gibt es das? |
Bild: (c) Privat
Dermatologe Dr. Johannes Neuhofer