Allergie
Gegen Pollen wappnen
24.03.2010
Allergiker-Albtraum. Kaum steigen die Temperaturen, ist die Luft voller Pollen. Was wann fliegt: 10 Fragen und Antworten.
Pollen-Alarm
Etwa 1 Mio. Österreicher leidet jedes Frühjahr
unter Niesattacken, verstopfter Nase und Atembeschwerden. Der Grund: eine
Allergie gegen Pollen! Heuer ist es so schlimm wie schon seit Jahren nicht
mehr: Schuld ist der lange, kalte Winter, der die Blüten der Bäume fast
gleichzeitig zum Explodieren bringt. Die Allergologin Dr. Henriette
Holub-Hoberger erklärt hier, wie sich Betroffene jetzt gegen den Pollenflug
schützen...
1. Wie kann ich mich vor Pollen schützen?
Immuntherapie: Mit
einer neuen, hoch wirksamen Spritzentherapie (die Allergie ist zu 85 Prozent
weg!) kann man sich jetzt nur noch gegen Spätblütler wie beispielsweise
Beifuß schützen. So funktioniert diese Behandlung: 7 Spritzen werden einmal
pro Woche subkutan verabreicht. Gegen aktuelle Pollen wie Birkenblüten
helfen anti-allergische Tabletten (Antihistaminika), Nasen- und
Augentropfen. Was man sonst noch machen kann: So oft wie möglich duschen und
Haare waschen und nur kurz lüften. Am besten zur Mittagszeit (da ist der
Pollenflug geringer!) oder nachts.
2. Sport im Freien. Ist das jetzt erlaubt?
Sport-Masken: Sport
im Freien dürfen auch Allergiker ausüben. Es gibt beispielsweise bei
Bständig eine spezielle Maske für Sportler gegen Pollen, die beim Radfahren
oder Joggen nicht beeinträchtigt.
3. Man ist für Pollen allergie nie zu alt!
Spätzünder:
Auch 50-Jährige können noch immer zum allerersten Mal eine Allergie
ausbilden. Erst ab dem 60. Lebensjahr ist eine solche Entwicklung doch eher
unwahrscheinlich.
4. Was ist Auslöser für eine Allergie?
Veranlagung:
Auf jeden Fall muss eine Allergie immer latent da gewesen sein. Hat man
diese Veranlagung, kann eine Infektionskrankheit oder OP Auslöser sein.
5. Wann ist eine Allergie gefährlich?
Asthma-Alarm: Eine
Allergie ist nicht gefährlich, beeinträchtigt aber die Lebensqualität im
Frühling – anders ist es bei einem sogenannten Etagenwechsel: Dann ist nicht
mehr nur die Nasen-, sondern auch die Lungenschleimhaut betroffen –
Mediziner nennen das allergisches Asthma!
6. Wie erkenne ich allergisches Asthma?
Nur saisonal: Allergisches
Asthma tritt im Gegensatz zum normalen Asthma nur während der Pollen-Saison
auf, in den Wintermonaten ist man beschwerdefrei.
7. Was ist eine Kreuzallergie?
Verwandte Allergene: Manche
Stoffe haben eine verwandtschaftliche Nähe zu anderen fast identischen
Stoffgruppen, man spricht hier von einer Kreuzallergie.
Birkenpollen-Allergiker reagieren beispielsweise auch auf Äpfel, Karotten
und Nüsse allergisch. Die allergieauslösenden Allergene in Äpfeln ähneln den
Eiweißen der Birke so sehr, dass der Körper sie nicht unterscheiden kann und
auf beide allergisch reagiert.
8. Kann eine Allergie verschwinden?
Nicht latent: Es gibt
Patienten, die im Blut zwar noch nachweisbare Allergene, aber plötzlich
keine Beschwerden mehr haben. Das passiert beispielsweise oft bei Frauen
nach einer Schwangerschaft. Auch wer als Kind allergisch reagiert, hat eine
50-prozentige Chance, dass die Symptome in der Pubertät komplett
verschwinden.
9. Welche Pollen fliegen jetzt gerade?
Flugalarm: Momentan
öffnen sich aufgrund der plötzlichen Wärme die Birkenpollen fast
gleichzeitig. Und auch Erle und Hasel, die normalerweise erst nacheinander
dran sind, lassen aufgrund der Wärme jetzt die Pollen fliegen.
10. Was ist ein RAST-Test?
Auf der Suche: Beim RAST-Test
(Radio-Allergo-Sorbent-Test) handelt es sich um einen Bluttest. Er zielt
darauf ab, Antikörper der IgE-Klasse gegen körperfremde Allergene
nachzuweisen.