Endlich bekommt auch Österreich eine Impfung gegen die Schweinegrippe. In anderen Ländern gibt es schon längst Massenimpfungen.
Gestern Mittag wurde auch die Schweinegrippeimpfung der Firma Baxter als Dritte (nach Novartis und GlaxoSmithKline) von der EU genehmigt. Für Österreich eine Frohbotschaft, denn das Gesundheitsministerium hat festgelegt, den Impfstoff nur von Baxter zu ordern.
Zeitgleich hieß es aus dem Gesundheitsministerium: Österreich bestellt gleich in den kommenden Tagen den Impfstoff Celvapan und will bereits am 27. Oktober mit einer Impfaktion starten.
Ab November Impfung für Kranke und Schwangere
In einer
ersten Welle wird lediglich medizinisches Personal (vom niedergelassenen
Arzt bis zu Spitalsmitarbeitern) geimpft. Ab dem 9. November geht es dann
weiter mit der Impfung aller anderen Österreicher. Vor allem sollen aber
Risikogruppen, beispielsweise chronisch Kranke und Schwangere, vorrangig vor
dem Virus geschützt werden.
Die Immunisierung gegen die Schweinegrippe erfolgt freilich nur auf freiwilliger Basis. Wer die Impfung in Anspruch nimmt, muss lediglich einen Selbstbehalt, also die Rezeptgebühr, in der Höhe von 4,90 Euro, bezahlen. Den Rest übernimmt der Hauptverband der Sozialversicherungen.
Erst zwei Spritzen bieten den vollen Virenschutz
Impfzentren
werden dann in Bezirkshauptmannschaften, Gesundheitsämtern und
Krankenkassen-Außenstellen eingerichtet.
Laut derzeitigem Stand der Wissenschaft bringen erst zwei Impfungen den totalen Schutz gegen die gefährliche Grippe. Die Europäische Arzneimittelagentur EMEA empfiehlt einen Abstand von drei Wochen zwischen den beiden Injektionen. Dies gilt für Erwachsene, Kinder ab dem Alter von sechs Monaten und auch für Schwangere. Derzeit laufen noch groß angelegte Tests, ob auch nur eine einzige Impfung genügend Schutz bieten könnte.
Wöchentlich werden bis zu 200.000 Dosen geliefert
Die
österreichische Regierung hat bereits vor Monaten mit Baxter einen
Vorvertrag über 16 Millionen Impfungsdosen abgeschlossen. Somit wären für
jeden Österreicher zwei Impfungen gesichert. Diese Abmachung wird jetzt in
eine fixe Liefervereinbarung umgewandelt. Über die genaue Liefermenge wird
das Gesundheitsministerium noch entscheiden.
Derzeit fix: „Es wird eine Initiallieferung geben, das sollen rund 500.000 Dosen sein“, so Thomas Geiblinger, Sprecher des Gesundheitsministeriums. Ab dem Start der Impfungen sollen fix wöchentliche Lieferungen folgen. Alle sieben Tage sollen bis zu 30 Prozent der insgesamt produzierten Menge geliefert werden – das sind bis zu 200.000 Impfungen.
Eigentlich sollte die Produktion von Celvapan weit schneller laufen und die Liefermenge weitaus größer sein. Baxter rechnete mit bis zu zwei Millionen Vakzinen wöchentlich, schafft aber derzeit nur 600.000. Der Grund: Das Virus wächst im Labor nicht so schnell wie erwartet.