Was stimmt?

Haut-Mythen unter der Lupe

31.08.2009

Jeder kennt die Volksweisheiten rund um die Haut - was aber ist wirklich an den "Haut-Märchen" dran?

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(c)sxc "Schokolade macht Pickel", "Ohne Pflaster heilen Wunden schneller", "Joghurt hilft bei Sonnenbrand", wer kennt diese Volksweisheiten nicht, aber was stimmt wirklich? 

 "Schokolade macht Pickel" 
Eins ist Fakt: Schokolade schmeckt! Aber dass durch sie Pickel entstehen, ist falsch! Ein Zusammenhang zwischen Schokoladenkonsum und unreiner Haut ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Pickel entstehen durch verstopfte Hautporen und eine überschüssige Talgproduktion. Akne hat mit falscher Ernährung nichts zu tun. "Für Pickel ist eher der Hormonhaushalt verantwortlich", sagt Dr. Beatrix Grohn vom BKK Bundesverband. "Allerdings kann sich ungesunde Ernährung wie zu viel Fett, Zucker und Alkohol sowie zu wenig Vitamine und Mineralstoffe negativ auf das Hautbild auswirken. Aber das ist nur ein Einflussfaktor auf eine gesunde Haut." Die Expertin der Präventionskampagne Haut rät daher neben einer gesunden Ernährung zu viel frischer Luft, ausreichend Schlaf und zur täglichen Pflege der Haut für einen frischen Teint. Stress, Rauchen und ausgiebige Sonnenbäder sollten dagegen vermieden werden. 

 "Ohne Pflaster heilen Wunden schneller" 
Auch dieser Mythos stimmt nicht. "Eine echte Wundheilungsbeschleunigung gibt es nicht, weder an der frischen Luft, noch unter einem Pflaster", so Dr. Grohn. "Wunden heilen bereits kurze Zeit nach Entstehen von selbst. Die körpereigenen Abwehr- und Selbstheilungsfunktionen sorgen im Normalfall für ein schnelles Abheilen." Bei kleinen Wunden ist ein Pflaster nicht zwingend notwendig. Allerdings schützen Wundauflagen vor physikalischen, chemischen und mechanischen Einflüssen von außen. Oft sind Wundschnellverbände antibakteriell beschichtet und verhindern somit eine weitere Infektion der Wunde. Größere Wunden, bzw. chronische, schlecht heilende Wunden, schließen sich sogar unter speziellen feuchten Wundverbänden besonders gut. Für eine schnelle Wundheilung ist ein starkes Immunsystem Grundvoraussetzung. Eine Impfung gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) ist zur Vorbeugung von Wundinfektionen ebenfalls sehr ratsam. 

 "Joghurt hilft bei Sonnenbrand" 
Sicherlich kann Joghurt durch seine kühlende Wirkung kurzzeitig gegen die Schmerzen helfen, doch Vorsicht! Joghurt bei Sonnenbrand - das kann auch übel ausgehen. Die verbrannte Haut ist durch die Sonne sehr ausgetrocknet und anfällig. "Joghurt enthält keine heilungsfördernden Inhaltsstoffe", erklärt Dr. Grohn. "Im Gegenteil, die darin vorhandenen Keime können eine Entzündung noch verstärken und sogar allergische Reaktionen hervorrufen." Besser: Ein Brand- und Wundgel mit kühlender Wirkung und zellerneuerndem Panthenol oder bei leichten Sonnenbränden ein gut verträgliches Aftersun Produkt verwenden. Oder noch besser: Intensive Sonnenbestrahlung meiden und mit angemessener Kleidung und Sonnenschutzcreme vorbeugen, damit erst gar kein Sonnenbrand entstehen kann. 

 "Fett weg mit Waschen"
Hautunreinheiten lassen sich bei fettiger Haut durch häufiges Waschen vermeiden. Stimmt nicht, das Gegenteil ist der Fall. Besonders dann, wenn man es mit dem Waschen übertreibt. Denn auf die übermäßige Reinigung reagiert die Haut mit vermehrter Talgproduktion. Die Folge: Pickel, Mitesser und unwillkommener Glanz. Folglich ist weniger mehr. Seifenfreie Lotions und fettfreie Tagescremes, dezent angewendet, haben den gewünschten Effekt. 

 "Baden trocknet die Haus aus"
Häufiges Baden trocknet die Haut aus. Das muss nicht sein, wenn einige Grundregeln beachtet werden. Die Wassertemperatur sollte 38 Grad nicht überschreiten und nach 15 bis 20 Minuten sollte das Aalen in der Wanne ein Ende haben. Lotions mit pflegenden Ölen bewahren die Haut vor dem Austrocknen. Nach dem Bad die Haut sanft trocknen und gegebenenfalls mit einer Feuchtigkeitscreme verwöhnen. 

 "Bier macht schöne Haut"
Vor allem die B-Vitamine aus dem Bier sollen die Haut von innen verschönern, die Poren verfeinern, das Bindegewebe stärken und damit die Faltenbildung bremsen. Stimmt nicht! Zwar enthält Bier die für schöne Haut und Haare wichtigen Substanzen Vitamin B2 und Pantothensäure, doch in so geringer Menge, dass die Wirkung gar nicht bemerkt wird. Bessere Lieferanten der "Schönmacher" sind Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Milch.  
Mehr Infos: www.2m2-haut.de

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