Das Supermodel hat sich nach einer Kur in Österreich neue Ernährungsgewohnheiten zugelegt. Weniger Wasser zum Essen, Hafer statt Eier und Soja statt Kuhmilch. Was bringt‘s? Diätologin Caroline Prammer macht den Check.
Einmal im Jahr“, verriet Heidi kürzlich der Vogue, „bin ich auf Kur, zuletzt in Österreich und habe da immer wieder gelernt, wie wichtig es ist, den Darm gesund zu halten.“ Einige der Ernährungshacks der Fastenprofis hat der TV-Star zurück in Los Angeles bei Mann Tom und ihren vier Kids in ihren Alltag übernommen.
Ist die Umstellung die Mühe wert? Lebt Heidi nun viel gesünder und sollten wir uns ihre Gewohnheiten abschauen? Die Wiener Diätologin Mag. Caroline Prammer klärt uns auf und verrät, wie gesund Heidis Ansätze wirklich sind.
Hafer zum Frühstück
Heidi ist ein Frühstücksmuffel, aber sie weiß, dass die erste Mahlzeit die wichtigste ist. Derzeit kommt, wie bei der Darm-Kur in Österreich, Haferbrei auf den Tisch.
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Das sagt Expertin Caroline Prammer: Haferflocken sind reich an Ballaststoffen und enthalten wichtige Nährstoffe wie Magnesium, Eisen und B-Vitamine. Sie sind außerdem sehr schonend für den Magen, besonders wenn sie gekocht und gut gequollen sind.
Aber Achtung: Nur Haferflocken sind etwas einseitig. Wichtig ist, Porridge mit Eiweiß zu kombinieren, etwa durch Sojamilch, Milch, Joghurt oder Nüsse. So bleibt der Blutzuckerspiegel stabil, und man fühlt sich länger satt. Auch Beeren sind ein wertvolles Topping.
Eine Knolle Knoblauch pro Woche
Heidi liebt Knoblauch: „Ich weiß, mein Körper will ihn unbedingt haben.“
Das sagt die Expertin: Knoblauch ist ein Superfood. Es enthält zahlreiche Antioxidantien, die unsere Zellen vor freien Radikalen schützen. Außerdem kann es entzündungshemmend wirken, den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen und die Fließfähigkeit des Blutes fördern. Knoblauch ist auch gut für die Verdauung und stärkt das Immunsystem.
Aber Achtung: Man sollte es nicht übertreiben. Eine zu große Menge – etwa mehr als 5 g pro Tag – kann zu Beschwerden wie Übelkeit oder Sodbrennen führen. In Maßen genossen, ist Knoblauch aber eine sehr gesunde Ergänzung.
Soja statt Kuhmilch
Heidi von tierisch auf pflanzlich gewechselt. Nur gut für die Tiere? Das sagt die Expertin: Sojamilch kann eine gute Alternative sein, besonders für Frauen, die in den Wechseljahren mit Symptomen wie Hitzewallungen zu kämpfen haben. Die darin enthaltenen Isoflavone – pflanzliche Östrogene – könnten Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen lindern. Außerdem ist Sojamilch ein hochwertiges
Eiweiß, das Muskulatur und Sättigung unterstützt.
Aber Achtung: Ausgewogenheit ist wichtig. Ich empfehle, abwechselnd auch mal ein bis drei Portionen Sojaprodukte am Tag in den Speiseplan zu integrieren. Sei es in Form von Milch, Tofu o. a. Varianten.
Regelmäßig Hausmannskost
Bei all den gesunden Ernährungsgewohnheiten darf auch ab und an deutsche Hausmannskost nicht fehlen. Das sagt die Expertin: Wenn die Hausmannskost gut zusammengestellt ist, kann sie sogar gut für den Darm sein. Sauerkraut ist ein tolles Beispiel, da es fermentiert ist und die Darmgesundheit fördert.
Aber Achtung: Es kommt auf die Balance an: Frische, pflanzliche Zutaten als Basis und eine ausgewogene Mischung aus Eiweißen, gesunden Kohlenhydraten und hochwertigen Fetten machen den Unterschied. P.S.: Kuhmilch ist ebenfalls kein Problem, wenn man sie verträgt, und kann in Maßen genossen werden.
Getränke-Detox zu den Mahlzeiten
Heidis Learning bei ihrer Kur: „Wir trinken meistens zu viel beim Essen.“ Daher trinkt sie das letzte Mal eine halbe Stunde vor der Mahlzeit und erst wieder eine halbe Stunde danach.
Das sagt die Expertin: Ob das wirklich nötig ist? Jein. Es stimmt, dass große Mengen Wasser die Magensäure verdünnen könnten. Doch ein Glas Wasser während des Essens ist absolut unbedenklich – und kann die Verdauung sogar unterstützen.“ Wasser hilft dabei, Speisen leichter zu schlucken und Nährstoffe sowie Ballaststoffe im Darm besser zu transportieren. Gerade bei ballaststoffreicher Kost ist es besonders hilfreich, da es die Nahrung aufquellen lässt und so die Verdauung erleichtert. Ein Glas Wasser vor der Mahlzeit kann zudem helfen, das Hungergefühl zu zügeln.
Achtung: Dogmatisch darauf zu verzichten, vor, während oder nach dem Essen Wasser zu trinken, halte ich für schwierig. Viel wichtiger sei es, über den Tag verteilt ausreichend zu trinken.