Der tragische Tod erschüttert
'Horst' Du wirst fehlen!'
31.08.2009Ulla Weigerstorfer - sie war Horst Skoffs einzige, große Liebe. Hier spricht die Ex-Miss-World über ihre langjährige Beziehung. Und den Schmerz über seinen tragischen, mysteriösen Tod.
(c) ap / (c) HochmuthIch kann es noch immer nicht fassen.“ Die blitzblauen Augen von Ulla Weigerstorfer füllen sich mit Tränen, als sie über ihn spricht. Ihn, den Mann mit dem sie sieben Jahre ihres Lebens (von 1988 bis 1995) verbrachte.
Ihn, den ehemaligen Tennis-Helden, der sogar Boris Becker besiegte, den „undisziplinierten Haudegen“, als den ihn viele bezeichneten, der nach seinem Karriere-Aus 1995 beinahe vergessen schien. Jetzt sind sie wieder da, die Erinnerungen an Horst Skoff († 39). Und so, wie der von seinem Publikum „Horsti“ genannte Kärntner sein Leben lang polarisierte, tut dies auch sein Tod, der letzten Sonntag ganz Österreich schockierte.
Tod im Sex-Klub
Nicht zuletzt, weil die Umstände, unter denen Horst Skoff starb, in der Öffentlichkeit als ebenso bizarr wie unehrenhaft gelten. In einem Hamburger Sex-Klub soll sich Dauer-Single Skoff mit zwei Dominas am Samstag „vergnügt“ haben. Was letztlich den Herzinfarkt, der den übergewichtigen Ex-Sportler niederstreckte, auslöste, bleibt wohl für immer ein Mysterium. Als er um 0.30 Uhr leblos im Hinterhof gefunden wird, ist es jedenfalls zu spät. 18 Stunden lang kämpfen die Ärzte
im Krankenhaus St. Georg um sein Leben. Und verlieren.
Hier nimmt seine wohl einzige, große Liebe, Ex-Miss-World Ulla Weigerstorfer, Abschied von Horst Skoff.
Frau Weigerstorfer, Sie waren sieben Jahre lang die Frau an Horst Skoffs Seite, haben ihn wohl besser gekannt als viele andere – wie würden Sie ihn heute beschreiben?
Ulla weigerstorfer: Er war wirklich ein fantastischer, sehr wertvoller Mensch, mit dem man viel lachen konnte. Der aber auch sehr gefühlvoll war. Und auch für den österreichischen Tennissport war Horst ein Aushängeschild. Ich finde, das alles sollte jetzt nicht vergessen werden.
Sie spielen auf die Details an, die nun über die Umstände seines Todes bekannt wurden?
Weigerstorfer: Mir ist einfach wichtig, dass ihn die Menschen in guter Erinnerung behalten. Egal, was da war. Das hat er sich meiner Meinung nach verdient.
Wann hatten Sie das letzte Mal Kontakt zu ihm?
Weigerstorfer: Das ist leider sehr lange her. Deshalb mach ich mir jetzt auch große Vorwürfe – ich hätte unseren Kontakt nicht so abreißen lassen dürfen. Schließlich haben wir uns ja immer wahnsinnig gut verstanden.
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Woran ist Ihre Beziehung 1995 letztlich gescheitert?
Weigerstorfer: Wir hatten uns auseinandergelebt und in völlig verschiedene Richtungen entwickelt. Man darf nicht vergessen: Wir waren beide Anfang zwanzig, als wir zusammengekommen sind. Nach sieben Jahren war es einfach vorbei. Aber wir haben uns im Guten voneinander getrennt. Gottseidank. Und ich will diese schönen Jahre mit ihm nicht missen, sie werden immer ein wichtiger Teil meines Lebens bleiben.
Trotzdem hatte er immer den Ruf des Haudegen und Lebemannes. Viele wunderten sich über Ihre Beziehung zu ihm
Weigerstorfer: Der Horst hat immer das gesagt und getan, wonach ihm war. Der hat sich nicht in irgendwelche Schemen pressen lassen. Das hat mir ja auch so gut gefallen an ihm. Natürlich hat er nach außen gerne die Rolle des Lebemannes verkörpert, aber im Grunde war er ein sanfter, einfach „leiwander“ Kerl. Diese Seite wollten viele leider auch nicht sehen. Ich habe ihn erlebt, wie er gelitten hat, als sein Vater ganz plötzlich starb – der Horst war bei Gott kein „cooler Hund“. Sondern ein grundehrlicher Mensch, dem seine Familie alles bedeutet hat und der auch mit Kindern total liebevoll umgegangen ist.
Waren Kinder während Ihrer Beziehung je ein Thema?
Weigerstorfer: In dem Alter noch nicht. Horst war damals voll mit seiner Karriere beschäftigt, hätte gar keinen Kopf dafür gehabt. Mich hat das auch immer geärgert, dass die Leute gesagt haben, er hätte zu wenig Disziplin für den Sport gehabt. Ich habe das doch miterlebt: Horst hat fast sein ganzes Leben auf dem Tennisplatz verbracht! Er hat für diesen Sport gelebt. Und trotzdem hatte er einen Horizont, der über das Tennisspielen hinausging. Ihm das als fehlenden Ehrgeiz auszulegen, halte ich für falsch.
Nach Ihrer Beziehung dürfte Skoff nie wieder in fixen Händen gewesen sein. Waren Sie seine einzige, große Liebe?
Weigerstorfer: Das weiß ich nicht. Aber sieben Jahre sind schon eine lange Zeit. Uns hat viel verbunden
Trotzdem scheint sich Horst Skoff in den letzten zwölf Jahren sehr stark verändert zu haben. Zu seinem tragischen Tod kam es in einem Sex-Klub, möglicherweise waren auch Drogen im Spiel.
Weigerstorfer: Das alles passt nicht in das Bild, das ich von Horst hatte und wie ich ihn auch in Erinnerung behalten will. Sein Tod allein ist tragisch genug. Vor allem seine Mutter tut mir sehr leid – sie ist so an ihm gehangen.
Gibt es etwas, das Sie ihm gerne noch gesagt hätten?
Weigerstorfer: Eigentlich nicht, denn, dass ich – in der Zeit, in der wir zusammen waren – immer zu hundert Prozent zu ihm gestanden bin, wusste er.