Belastungsprobe

'Ich kneife nicht so schnell!'

01.09.2009

Maria Rauch-Kallat hatte es schon oft schwer im Leben. Wie sie nun die Verhaftung ihres Mannes Alfons Mensdorff-Pouilly verkraftet.

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(c) ReismannSo schnell kann es gehen im Leben: Am Donnerstag besuchte die ehemalige Gesundheits- und Frauenministerin (von 2003 bis 2007) noch fröhlich und beschwingt die Premiere des Musicals Rudolf im Wiener Raimundtheater.

Seit über 14 Jahren verheiratet: Rauch-Kallat & Mensdorff-Pouilly.
Bild (c) APANur 24 Stunden später musste sie einen der wohl herbsten Rückschläge in ihrem Leben einstecken, als man sie von der Festnahme ihres Ehemannes, Alfons Mensdorff-Pouilly (55), wegen des Verdachtes der Bestechung und der Geldwäsche informierte. Maria Rauch-Kallat (60) dürfte tatsächlich nichts davon geahnt haben, dass dem seit Monaten von der Justiz ins Visier genommene Waffenlobbyisten eine Untersuchungshaft blüht. Freunde der ÖVP-Politikerin bestätigen gegenüber MADONNA: „Maria war in den letzten Tagen in Wien, ihr Mann in seinem Schloss Luising im Südburgenland. Er dürfte sie nicht vorgewarnt haben, dass so eine drastische Maßnahme folgen könnte – vermutlich, um sie nicht zu beunruhigen.“

Mit der Ruhe dürfte jedenfalls zunächst einmal Schluss sein für Maria Rauch-Kallat, der der Graf erst Ende Februar ein großes Fest zu ihrem 60. Geburtstag bescherte. Nicht nur wegen des medialen enormen Interesses, sondern auch emotional – gilt die Ehe Rauch-Kallats doch seit über 14 Jahren als äußerst glücklich.

Eine Welt brach zusammen
„Er ist die große Liebe meines Lebens“, verriet die Ex-Ministerin, die sich sonst eher selten von ihrer sanften Seite zeigt, einmal in einem Interview. „In ihn war ich wirklich verliebt, in meinen ersten Mann nicht.“ 22 Jahre hatte Maria Rauch-Kallat an der Seite des Vaters ihrer beiden Töchter Ulrike und Claudia durchgehalten. Zweifelsohne mit ein Grund dafür: die sukzessive Erblindung von Claudia im Alter von nur vier Jahren. Damals brach für sie eine Welt zusammen – jahrelang kämpfte Maria Rauch-Kallat um das Wohl ihrer Tochter, die heute trotz ihrer Sehbehinderung ein selbstständiges Leben führen kann.

Unterstützung im Dorf
Für Alfons „Ali“ Mensdorff-Pouilly ließ die damalige ÖVP-Umweltministerin schließlich ihre erste Ehe sogar päpstlich annullieren, um mit dem Grafen 1994 vor den Altar treten zu können. Seither genießt sie das Leben im Schloss, das sie jedoch als „einfach“ beschreibt. „Ich lebe in einem Dorf, das ist nicht die aristokratische Gesellschaft. Es ist die Familie meines Mannes und 140 Dorfeinwohner. Am Land ist der Kontakt zu den Leuten viel persönlicher. Die kommen halt am Sonntag nach der Kirche zu mir und erzählen mir von ihren Problemen“, erzählte sie einst stolz, jetzt meidet sie diesen Kirchengang wohl eher. Obwohl man in Luising durchaus hinter dem Grafen steht.

Starke Frau
„Sein Humor fasziniert mich am meisten“, so Rauch-Kallat über den adeligen Jäger, der seit einer Woche in der Justizanstalt Wien-Josefstadt „residiert“. Dass die Club Alpha-Frauen-Vorsitzenden weiterhin zu ihrem Ehemann stehen wird, bleibt in ihrem Freundeskreis freilich unbezweifelt. Denn, wie Maria Rauch-Kallat, die sich als Wirtstochter schon als Kind gegen ihre beiden Brüder behaupten musste, schon einmal selbst feststellte: „Mich hat schon öfter das raue Leben erwischt. Vielleicht kneife ich auch deshalb nicht so schnell!“ Außerdem verfügt die Ex-Ministerin über psychotherapeutisches Know-How: „Ich habe mich viel mit Mediation, Coaching und auch Psychotherapie auseinandergesetzt.“ Erfahrungen, die ihr jetzt wohl helfen, die Nerven zu bewahren.

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