Sicherheitsbedürfnis
Immer mehr Frauen bewaffnet
01.09.2009
25 Prozent der Waffenkäufer sind weiblich. Hauptsächlich Pfefferspray zur Selbstverteidigung boomt.
Frauen greifen immer öfter zur Waffe. Diesen Trend kann Christian Johann Springer, Geschäftsführer des Wiener Waffenunternehmens Joh. Springer's Erben bestätigen. "Im urbanen Gebiet sind 20 bis 25 Prozent unserer Kunden weiblich."
Allerdings zählen zu "weiblichen" Waffen weniger Pistole und Revolver als Pfefferspray oder Alarmgeräte. Auch Selbstverteidigungskurse werden vermehrt besucht.
Selbstverteidigung
"Steigende Kriminalität ist sicher eine Motivation dahinter", sagte Irmengard Hanzal, Chefinstruktorin des Wiener Selbstverteidigungsinstituts S.A.M.I. (Selfdefense and Martial Arts Institute). Pfefferspray, der ebenfalls zu den Waffen zählt, wird zu zwei Drittel von Frauen gekauft, sagte Waffenhändler Springer zur APA. "Und das ganz klar zur Selbstverteidigung."
Sicherheitsbedürfnis
Waffenkauf ist laut dem Fachmann ein klar definierter Zweck: "Während ein Mann sagt, dass er gerne zum Sportschießen geht, sagt eine Frau definitiv 'ich will es zur Selbstverteidigung'." Dass immer mehr Frauen zur Waffen greifen, führt Springer auf das Angebot und die Emanzipation zurück. Vor allem im Bereich der Jagd treffe das zu. "Aber es spielt schon auch das Sicherheitsbedürfnis eine Rolle. Wir verkaufen neben Pfeffersprays auch Alarmgeräte wie Pfeifen oder andere Verteidigungsmittel, die nicht unmittelbar zu den Waffen zählen", so Springer.
Handtasche, Handy oder Schlüsselbund
Waffen erhöhen das Sicherheitsgefühl, sagte Selbstverteidigungs-Trainerin Hazal. Sie lernt ihren Kursteilnehmerinnen aber eher wie man sich mit dem verteidigt, was man am Körper trägt. Also Handtasche, Handy oder Schlüsselbund. "Pfefferspray oder Elektroschocker sind nicht zu empfehlen, wenn man nicht weiß, wie man damit umgeht", sagte Hazal.
40 Prozent ihrer Kursbesucher sind weiblich. "Viele kommen aus Gründen der Prävention, aber auch, weil ihnen schon was passiert ist", so die Trainerin.